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  • Day 3

    Mumbai hautnah

    February 8, 2017 in India ⋅ ☀️ 28 °C

    Ich erblicke erst nach 14 Uhr wieder das Licht der Welt. Gut geschlafen hab ich zwar trotz Ohrstöpseln nicht, aber immerhin geschlafen. Julien ist schon länger wach und hat schon Serie geschaut. Wir fühlen uns eklig, vom vielen Schwitzen im stickigen Zimmer, sind aber noch nicht bereit die komische Dusche zu probieren. Also tuts auch ein schön kühler Waschlappen und ein bisschen Seife - erfrischend!
    Heute steht die Mumbai Foodie Tour an, die in unserem Buspass enthalten ist. Gestern Abend haben wir uns spontan angemeldet und hatten Glück noch eine Bestätigung zu bekommen, obwohl wir nicht 24h im Voraus angefragt haben.
    Der Treffpunkt zur Tour ist an der Churchgate Railway Station, die ca 40 Minuten Fußmarsch von unserem Hotel entfernt ist. Wir haben zwar Bammel, entscheiden uns aber dennoch dafür, kein Taxi zu nehmen und die Gegend erstmals zu Fuß zu erkunden. Nachdem wir einen kurzen Lageplan gemacht haben möchten wir noch was essen. Schließlich haben wir das letzte mal richtig im Flugzeug gegessen. Blöd nur, dass wir gar nichts da haben 😅 uns rettet eine einzelne vom Vesper übrig gebliebene Mandarine - halleluja, was ein Frühstück! Noch ein bisschen Wasser, ein paar Nüsse und Rosinen und wir fühlen und gerüstet für den Großstadtdschungel. Tun wir das wirklich? Wir sind uns selbst unsicher. Nichtsdestotrotz packen wir todesmutig einen Rucksack mit etwas Geld, Mückenspray und zwei Pullis und ziehen los.
    Auf der Straße ist es schwül und Gerüche schlagen uns entgegen. Curry, Müll, Stallgeruch, fremdes Essen, Dreck. Alles vermischt sich, nur manchmal riecht man etwas bestimmtes heraus. Ängstlich umklammere ich meine kleine Umhängetasche, die ein Geschenk aus Nepal von Ingrid und Oliver war. Die Größe ist perfekt für meine Kamera und mein Handy.
    Auf der Straße ist es voll, wie gestern schon. Einziger Unterschied - diesmal sitzen wir nicht im "sicheren" Taxi und müssen aufpassen nicht von einem der vielen Roller mitgenommen zu werden. Zweimal bleibt fast ein Seitenspiegel an mir hängen. Zu meiner Erleichterung werden wir aber nie angefasst. Kein einziger Mensch berührt mich. Nur geguckt wird viel, aber das ist ok. Schließlich gucke ich die fremden Menschen genauso (fasziniert) an. Allmählich weicht die Anspannung.
    Da wir nur 1,5h bis zum Treffen um 17:30 Uhr haben, müssen wir uns etwas sputen, schließlich wollen wir nicht zu spät kommen. Nachdem wir erstmal 10 Minuten in die falsche Richtung gelaufen sind, merken wir unseren Fehler und laufen zurück 😄 kein Problem, es gibt eh so viel zu sehen! Das Getümmel ist faszinierend. Auch der Verkehr beeindruckt uns erneut. Wie kann das funktionieren?? Klar ist es manchmal knapp, aber irgendwie passiert trotzdem kaum was. Wir lachen über dieses absurde Phänomen.
    Nach den kleineren Straßen in dem Viertel unseres Hotels erreichen wir eine große, mehrspurige Straße. Ein Unterschied der schnell ins Auge sticht - die Straßen und Fußwege sind geteert. Wir passieren abertausende Shops, Straßenhändler mit kleinen Ständen, Street Food Verkäufer, Bettler. Julien klagt über das schwüle Wetter, und seinen vom Rucksack tragen nass geschwitzten Rücken. Es ist wirklich kein angenehmes Wetter, jedoch geht ein leichter Wind je näher wir dem Meer kommen, der es erträglich macht.
    Wir freuen uns, als wir die Bahnstation erreichen. Jetzt müssen wir nur noch über die Straße kommen... 😜
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