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  • Day 7

    Ankunft in Udaipur

    February 12, 2017 in India ⋅ ☀️ 26 °C

    Nachdem wir es irgendwie von Mumbai nach Udaipur geschafft haben, hält der Nachtbus mitten an einer Straße ca 10 km vom Zentrum entfernt. Draußen warten schon Rikschafahrer, quasi mit Schaum vor dem Mund, ganz wild darauf sich Leute für ihren Service zu krallen. Es ist echt nervig!
    Wir warten auf unsere Rucksäcke und wimmeln aufdringliche Fahrer ab. "Where you going? Where you come from? Rikscha? Rikscha? Need taxi?". - "NO thank you!". Mir geht das ganze schlechte Englisch so auf die Nerven 😅
    Witzigerweise steigen außer den ganzen Indern auch zwei Deutsche mit uns aus dem Bus. Wir wissen, dass es Deutsche sind, da wir den beiden bei Fab India in Mumbai begegnet sind (was für ein riesen Zufall!) und sie dort gesehen und reden gehört haben. Wir gehen auf das Paar zu und fragen ob sie sich ein Taxi mit uns teilen möchten. Die beiden reisen aber "super spontan" und haben noch nicht mal ein Hotel und haben im Bus irgendwie einen Inder gefunden der ihnen was vermitteln will und ihnen auch die Stadt zeigt. Aha ok, dann eben nicht 😁
    Der aufdringliche Fahrer, der sich gleich auf uns geschmissen hat als wir ausgestiegen sind hat irgendwie das alleinige Recht erhalten und zu fahren- uns bleibt gar keine andere Wahl. In der Rikscha gibt es kein Taxometer. Julien zeichnet mit seiner tollen Locus App unsere Fahrtstrecke auf. Hier im äußeren Bereich von Udaipur sieht es irgendwie genau gleich aus wie in Mumbai, nur ein bisschen sauberer und ohne so hohe Häuser. Je näher wir jedoch ins alte Zentrum fahren, desto schöner und bunter wird es! Es laufen viele Kühe in den Straßen, ein Phänomen das wir in Mumbai nur wenig beobachten konnten.
    Unser Fahrer weiß nicht genau wo unser Hotel ist und fragt sich seinen Weg durch die Stadt. Udaipur liegt schön an einem großen See. Unser Hotel ist nicht weit davon entfernt und liegt auf einer Art Insel. Hier ist es viel ruhiger als auf der anderen Seite, wie wir später feststellen.
    Unser Hotel liegt versteckt und ist auch nicht ausgeschildert. Als die Rikscha uns absetzt kommt gleich der Besitzer um uns zu begrüßen. Der Fahrer verlangt 200 Rupien für die 7km Fahrt. Wir zeigen ihm einen Vogel. Gestern Abend während unserer Höllenfahrt mit der Rikscha zum Bus haben wir für über 20 km in der Rushhour 300 Rupien inklusive 70 Rupien Trinkgeld bezahlt. Und Mumbai ist allgemein teurer. Der Fahrer sieht das nicht ein und besteht auf den 200 Rupien. Wir wollten ja eigentlich eh nicht mit ihm Fahren und jetzt ist er auch noch richtig pampig. Letztendlich geben wir ihm 150 und er soll sich damit zufrieden geben.
    Unser Hotel ist richtig schön! Man kommt am Wohnhaus der Familie vorbei in einen kleinen Garten. Links steht ein vierstöckiges Haus mit den Zimmern. Jedes Zimmer hat seine Tür direkt nach draußen auf eine Art Balkon der als Gang fundiert.
    Unser Zimmer ist doppelt so groß wie in Mumbai, es ist schön kühl und wir freuen uns über das große Bett. Im Kontrast zu Mumbai ist es das Paradies hier!
    Wir stellen unser Gepäck ab und gehen gleich hoch auf die Dachterasse, wir wollen den See sehen!
    Der Ausblick ist fantastisch. Schöner könnte es im Moment nicht sein! Man sieht einiges an grün, was uns in Mumbai so im Nachhinein gefehlt hat. Die Sonne scheint auf die vielen weißen Dächer, auf denen bunte Saris zum Trocknen im Wind wehen. In nicht all zu weiter Ferne im See sehen wir das Taj Lake Palace, eines der renommiertesten Hotels der Welt. Es liegt mitten im See und war ursprünglich ein Palast der Mewar, dem Adelsgeschlecht in Rajasthan.
    Nachdem wir uns kurz frisch gemacht haben möchten wir erstmal was essen! Schließlich ist das letzte richtige Essen schon über 24 Stunden her 😩
    Im Garten auf dem Tisch liegt eine Speisekarte, es gibt also sowas wie ein Restaurant. Die Frau des Hotelbesitzers kommt zu uns und wir bestellen. Sie kocht alles selber. Julien isst Chicken Masala, ich einen Linseneintopf mit Chopatty (richtig leckere Teigfladen!). Dazu trinken wir frisch gepressten Orangensaft, der allerdings etwas seltsam schmeckt. Irgendwie nach zugesetztem Zucker.
    Frisch gestärkt beschließen wir, die Gegend noch kurz zu Fuß zu erkunden. Es ist schon 17 Uhr, also wird es bald sowieso dunkel. Die Sonne geht hier ca. um 18:30 Uhr unter.
    Wir laufen zum See, der leider auch etwas schmutzig ist. Drei Häuser weiter von unserem Hotel steht eine Moschee - wir freuen uns schon wieder auf frühmorgendliche Weckrufe des Muezzins! 🙄😂 Irgendwie schaffen wir es unbeabsichtigt immer in den muslimischen Teil zu kommen 😅.
    Wir laufen durch eine schmale Gasse die zur Linken von einer hohen Mauer gesäumt wird. Darauf liegen trocknende Kuhfladen. Ich meine mich zu erinnern, das diese als Brennstoff dienen.
    Auf einem Vorbau der in den See hineingebaut ist, steht ein altes Gebäude. Hier ist es schön! Man hat einen tollen Blick auf den Stadtpalast auf der Gegenüberliegenden Seite. An einem großen Baum klettern süße Streifenhörnchen auf und ab! Wie putzig! Inzwischen wissen wir, dass es die Tierchen im Überfluss gibt. Aber das ändert ja nichts an ihrer Putzigkeit 🤗
    Nachdem wir noch ein bisschen durch die Gassen geschlendert sind, gehen wir zurück zu unserem Zimmer. Hier informieren wir uns ein bisschen über sehenswerte Gebäude und melden uns für die Bootstour auf dem See an, die in unserem Pass enthalten ist.
    Vor dem Schlafen schauen wir uns noch den Film Passenger an und fallen dann in süße Träume 😴😊
    Leider stellen wir beim Filmgucken fest, dass wir den Doppelstecker für die Kopfhörer verloren haben, vermutlich im Bus liegen gelassen... nervig!
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