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  • Day 50

    Hallo Jakarta!

    March 27, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Der erste Tag in Jakarta bzw allgemein in Indonesien startet für mich um kurz nach neun! Wie schön ausschlafen zu können:) mein Hostel ist ein echter Glücksgriff und ich schlafe wunderbar im bequemen, nach frischer Wäsche riechenden Bett.
    Frühstück ist im Preis enthalten und es gibt eine Auswahl an Toast, Marmeladen, Müsli, Milch, Tee und Instant Nudeln - sehr cool! Man kann nehmen was und wie viel man will. Ich esse ein Müsli und danach noch zwei Scheiben Toast.
    Die zwei Niederländerinnen Sanne und Amber die ich gestern kennen gelernt habe (sind im gleichen Hostel) fragen ob ich immer noch zum Hafen will, da sie auch gerne gehen würden. Da sag ich doch nicht nein! Ich ziehe mich schnell um und Sanne bestellt ein Uber. Draußen ist es schwül und heiß. Jakarta ist ganz anders als Nepal und Indien. Alles ist viel gepflegter und "entwickelter". Auf jeden Fall tausend mal westlicher. Es sieht ein bisschen aus wie in den USA. Nach kurzer Fahrt sind wir am Hafen und steigen aus.
    Schon nach ein paar Minuten kleben uns die Klamotten am Körper und wir schwitzen wie die Sau 😅
    Wir laufen ein bisschen durch die Gegend und hier sieht es schon eher wieder "asiatisch" (so wie ich es bisher kenne) aus. Viele kleine Shops und Müll liegt herum.
    Als wir an die Docks kommen, läuft uns ein Tourist Guide entgegen. Meine erster Gedanke ist "Abwimmeln!" aber die zwei Mädels hören interessiert zu und möchten das Angebot einer Tour durch den Hafen gerne in Anspruch nehmen. Der Guide ist sehr freundlich und ich gebe mir einen Ruck und versuche kein "schlechtes Gewissen" wegen dem wahrscheinlich deutlich überzogenen Preis zu haben (300.000 Rupien, ca. 20€ für alle zusammen). Bestimmt hätten wir handeln können, aber die Mädels haben zu schnell zugesagt. Naja was solls!
    Wir gehen auf eines der großen Schiffe und schauen uns den Laderaum, die Kombüse und die Kabinen an - sehr interessant! Um auf das Schiff zu kommen muss man auf einer schmalen Holzplanke balancieren, ich seh mich schon ins Wasser fallen. Aber letztendlich geht alles gut und ich komme trocken aufs Schiff und auch wieder zurück 🙏🏻😬
    Nach der Schiffsbesichtigung steigen wir in ein kleines Holzboot und fahren den Kai einmal runter bis zum offenen Meer und dann wieder zurück. Die Sonne knallt ziemlich und wir sind froh über den Fahrtwind. Zum Glück hat Sanne Sonnencreme dabei! Ich hab das Wetter total falsch eingeschätzt (am Morgen sah es sehr bewölkt aus).
    Das kleine Boot bringt uns zu einer Leiter, die uns in eine Art Slum, ein Fischerdorf führt. Kurz bevor wir aussteigen, kitzelt etwas an meinem Fuß, ich denke eine Fliege und schüttele ihn etwas. Als das kitzeln nicht weggeht schau ich nach - und eine fette Kakerlake krabbelt auf mir herum - lecker 😂
    Das Fischerdorf erinnert mich etwas an Dharavi, den Slum in Mumbai. Man sieht viele Katzen mit verkrüppelten Schwänzen, ich vermute das kommt vom Inzest 😳
    Der Unterschied zum indischen Slum - einerseits weniger Müll, und vieeeel freundlichere Leute! Wir werden durchweg angelächelt, angelacht und uns wird zugewunken. Wir fühlen uns wirklich willkommen, obwohl wir Weiße sind und quasi zum Sightseeing durch diesen armen Teil der Stadt spazieren.
    Ich lerne, dass Indonesien lange Zeit eine niederländische Kolonie war, was ich davor nicht wusste! Der Hafen wurde beispielsweise von den Holländern gebaut und auch das alte Lagerhaus, das heute ein Museum ist.
    Nachdem wir einen kurzen Blick in das Gebäude geworfen haben machen wir einen Abstecher zu einem kleinen Supermarkt um Wasser zu kaufen. Auch das ist ein Zeichen für die höhere Entwicklungsstufe des Landes - es gibt Supermärkte! Diese sucht man in Indien und Nepal größtenteils vergeblich.
    Im Supermarkt stehen zwei ATMs und einer der beiden ist sogar von der Bank, mit der ich gestern am Flughafen kostenlos Geld abheben konnte. Ich versuche mein Glück, da ich gestern komischerweise nur einmal abheben konnte. Wieder sagt der Automat meine Karte wäre nicht genug aufgeladen - seltsam!
    Ich versuche es mehrere Male, jedoch vergeblich. Naja, bisher reicht das Geld noch.
    Wir laufen noch ein bisschen mit dem Guide durch die Gegend und er zeigt uns ein mehrere hundert Jahre altes Haus aus Holzschnitzereien. Beeindruckend! Wir bezahlen und sind zufrieden mit der Tour! Es war echt interessant und ohne den Guide hätten wir uns nie in das Fischerdorf oder auf das Schiff gewagt.
    Sanne und Amber sind hungrig und wir beschließen ein Restaurant zu suchen. Nach ein paar Minuten in der prallen Sonne bestellen wir ein Uber und fahren zu der nächsten größeren Mall. Es ist einfach zu heiß um Wahllos herumzulaufen. Außerdem waren wir nah an der "Altstadt" die anscheinend eher hochpreisig ist.
    Die Mall ist sooooo amerikanisch! Ich bin ganz überwältigt von all der Dekadenz. Vor allem nach den fast drei Wochen im eher einfach gestrickten und "primitiven" Children's Home, trifft mich dieser unübersehbare Unterschied besonders hart. Ich sehe den ganzen Konsum und den Überfluss mit anderen Augen, als ich es noch vor wenigen Wochen getan hätte. Immer wieder denke ich an "meine" Kleinen in Nepal und wie sie wohl staunen würden, wenn sie das hier sähen.
    Wir laufen durch das rieeeesige fünf- oder sechsstöckige Gebäude und mir fallen all die Restaurant-Ketten auf. Starbucks, Wendy's, Domino's Pizza, PizzaHut, iHop ... wie in Amiland!
    Wir entscheiden uns schließlich für ein kleines taiwanisches Restaurant und bestellen jeweils Reis und drei verschiedene vegetarische Gerichte, die wir teilen. Die beiden Mädels sind auch Veggies, essen jedoch Fisch. Wir bekommen Tofu mit dreierlei Pilzen, Brokkoli mit Garnelen und Pakchoy mit Knobi.
    Das Essen ist echt lecker, aber nach den Wochen mit Curry und Reis kommen mir die Portionen winzig vor 😂 Zu unserer Überraschung bekommen wir mach dem Essen noch einen kostenlosen Nachtisch! Gedämpfte süße Teigbobbel mit einer cremigen Füllung. Lecker!
    Amber will anschließend ein Shirt für ihren Freund kaufen und wir gehen in einen Batik Laden, das ist irgendwie eine Marke hier aus Indonesien. Die Stoffe sind echt schön und mir gefallen die Sachen. Allerdings möchte ich nichts kaufen, da ich auf Bali bestimmt günstigere Sachen finden werde, denn die Preise hier in der Mall sind schon eher europäisch.
    Weil Amber erst noch Geld holen muss, setzen Sanne und ich uns in ein Café. Ich hole mir ein viel zu süßes Mandelhörnchen und Sanne trinkt einen Cappuccino und isst einen Doughnut. Ich bin so froh die zwei Mädels getroffen zu haben, so macht das ganze doch gleich deutlich mehr Spaß! Wir sitzen eine Weile in den gemütlichen Sesseln und Amber trinkt auch noch etwas als sie kommt. Danach möchte ich unbedingt noch in den riesigen Carrefour. Es ist so komisch in einem Supermarkt zu stehen 😂 ich kaufe ein paar Früchte für das Frühstück morgen! Was ganz witzig ist: Alle Sachen die bei uns exotisch sind, bekommt man hier spottbillig. Äpfel, oder Gemüse wie Paprika und co sind dagegen richtig teuer! Ein Kilo Paprika kostet an die 8€. Ich kaufe Sternfrüchte, eine Viertel Wassermelone, Bananen und eine pinke Drachenfrucht - für weniger als 5€!
    Nach dem Shopping sind wir beschwingt vom in Dauerschleife laufenden Song "Happy" von Pharell Williams und bestellen ein Uber, das uns zurück zum Hostel bringt. Es ist inzwischen ca. 17 Uhr und die Mädels fliegen ja heute Abend noch.
    Zurück im Hostel schmieren wir uns erstmal mit After-Sun ein, da wir doch alle ein wenig verbrannt sind 😬
    Die Mädels schauen mit meiner Zimmergenossin Jenns einen Film und ich schreibe parallel den Pinguin 😜 Jetzt kommt was neues - ich schreibe in über die Zukunft! Denn wahrscheinlich gehen wir nach dem Film essen, aber wer weiß 😊 update wird kommen!
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