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  • Hari 62

    Tegalalang Reisterassen

    8 April 2017, Indonesia ⋅ ⛅ 21 °C

    Mein erster Tag in dem neuen Hostel, wo ich jetzt ein paar Tage für kostenlose Übernachtungen arbeiten will, beginnt mit einem ellenlangen Putzplan. Daily cleaning routine steht drauf. Drei Stockwerke fegen und wischen, fünf Badezimmer putzen, den Hof, Balkon und Hinterhof putzen, die Küche aufräumen und putzen und so weiter und so fort. Waaaaas ich bin doch keine Putzfrau die fünf Stunden am Tag putzt.... außer mir und dem Manager ist das Hostel leer. Keine Gäste, da es noch neu ist und eben noch keiner gebucht hat. Ich bin ziemlich unzufrieden, da ich keine Lust auf so viel geputze hab, bzw. Ich danach eben auch nur alleine gammeln kann. Hmpf, nicht so toll, da hätte ich ja gleich im Hostel in Canggu bleiben können (mein erstes Workaway, bei dem es das Guesthouse in dem ich arbeiten sollte, noch gar nicht gab...). Bei einer kurzen Pause während des Putzens buche ich spontan ein Hostel in Ubud für die nächsten drei Nächte. Wir sind etwas außerhalb des Zentrums gelegen, weswegen ich zu Fuß ca 30-40 Minuten zum Laufen brauche. Das gebuchte Hostel ist viel zentraler - ich fühle mich erleichtert. Mein Plan ist, fertig putzen und dann Hary sagen dass ich mir das bisschen anders vorgestellt habe und ich lieber auf die kostenlose Unterbringung verzichte und dafür aber "frei" bin. Gerade als ich im letzten Stockwerk am Wischen bin kommt Hary und meint "Come, let's go!". Öööh wohin denn? Na ein bisschen die Gegend erkunden. Ich fühl mich schlecht das Angebot anzunehmen, da ich ja eigentlich gehen will, aber so eine Gelegenheit schlage ich nicht aus. Wenig später sitzen wir in seinem Auto und fahren durch Ubud. Wir parken in einem Parkhaus und wechseln auf einen Roller (seiner war irgendwie nicht da, sonst wären wir gleich mit dem Roller los - ist hier schneller, da man besser überholen kann 😅). Wir fahren zu den bekannten Tegalalang Reisterassen. Anfangs weiß ich nicht genau wohin es geht, aber allein durch die Landschaft zu fahren ist schon beeindruckend und es gibt viel zu sehen. Manchmal ist es ein bisschen angsteinflößend auf dem Roller, aber ich denke dann immer an den Satz den Tsultrim vom Children's Home zu mir gesagt hat, als wir in einer riesigen, tiefen Matschkuhle mit dem Roller fast ausgerutscht sind - "Don't worry, be happy". Sehr simpel aber hilfreich wenn man die Sorgen einfach mal in den Hintergrund drückt und sich nicht mit den was wenn dies und das passiert Szenarien beschäftigt.
    Die Reisfelder sind toll! Es ist so grün und üppig. Man sieht viele Touristen, die durch die Reisfelder laufen, in den überteuerten Restaurants mit tollem Ausblick ihre Urlaubskasse verprassen, oder Foto um Foto schießen. Hary und ich laufen durch die Pampa weil wir erst den Weg runter nicht finden. Ich schneide mich an dicken Grashalmen mit scharfen Blättern. Aua! Wir laufen ca. eineinhalb Stunden durch die Reisfelder, erst zu einer Quelle und dann zurück auf den "Trekkingpfad". Es ist heiß und schwül und mir läuft die Brühe runter. Selbst leichteste körperliche Betätigung ist super anstrengend!
    Als wir lange genug herumgestreunt sind und zurück zur Hauptstraße kommen, knurrt uns ganz schön der Magen. Es ist Nachmittag und das letzte Essen war ein karges Frühstück, bestehend aus zwei Scheiben trockenem Toast und einem Spiegelei. Hary meint er kennt ein super Restaurant, also fahren wir dort hin. Wir sind bestimmt 30 Minuten unterwegs und fahren durch die Pampa. Viele Reisfelder, Palmen, Büsche und ab und zu eine Hütte - das wars.
    Im Restaurant angekommen stellen wir fest dass es rappelvoll ist. Es sind jedoch nur Einheimische hier, was ich als gutes Zeichen deute. Es gibt nur ein Gericht, in vegetarischer und fleischiger Version. Dazu bestelle ich einen frischen Melonensaft und Hary irgendein fermentiertes Reisgetränk mit Glibber. Die stehen voll auf glibberige Sachen die Indoneser! Später probiere ich das gewöhnungsbedürftige Getränk und finde es gar nicht mal so schlecht. Aber bestellen würde ichs mir nicht :D
    Das Essen kommt nach fast einer Stunde warten, da so viel los ist. Es ist irgendwie Reis mit verschiedenen Soßen und einem marinierten Ei - ein traditionelles balinesisches Rezept. Die Portion ist kleiner als mein Hunger, deswegen bestellen sowohl Hary als auch ich eine zweite Runde. Urplötzlich bin ich aber propenvoll und schaffe die zweite Portion nicht ganz. Es ist auch ziemlich scharf zugegebenermaßen.
    Als wir zurückfahren und vom Roller wieder ins Auto wechseln und durch das Zentrum fahren, frage ich ob ich einfach hier austeigen kann um ein bisschen auf Erkundungstour zu gehen und dann später Heim laufen kann. Ok no problem!
    Ich habe Gelüste nach Eis und suche eine Eisdiele. Hm ziemlich teuer, aber was solls! Das Eis schmeckt himmlisch. Ich nehme Vanille, Drachenfrucht-Zimt und Ferrero Rocher. Alles super lecker!
    Auf der Karte checke ich, dass mein gebuchtes Hostel nicht allzu weit entfernt ist. Ich kann es online nicht mehr stornieren und will also versuchen im direkten Gespräch die Buchung rückgängig zu machen. Sind zwar nur 12€, aber trotzdem. Im Hostel ist leider niemand der mir weiterhelfen könnte, ausschließlich andere Gäste. Ich finde aber eine Telefonnummer vom Besitzer. Nachdem bei meinem Anruf niemand abgenommen hat, versuche ich es per Whatsapp. Ich schreibe, dass ich mich bei den Terminen vertan habe und gerne stornieren würde wenn das möglich ist. Hoffnung hab ich wenig, aber man kanns ja mal versuchen. Gerade als ich in der dunklen Gasse auf dem Rückweg bin bekomme ich eine Antwort - "ok no problem" - was, so einfach?! Cool! Ein Problem weniger. Auf dem Rückweg zur Hauptstraße finde ich ein süses kleines Reisebüro, in dem eine nette junge Frau mir eine erste Auskunft über Angebote bezüglich Transport auf die Gilis gibt.
    Ich erkunde noch ein bisschen die quirligen Gassen und wünschte mein Julien wäre hier um mit mir einen Cocktail zur Happy Hour zu schlürfen. Hmpf, manchmal ist alleine reisen doof!
    Anschließend laufe ich mit Handytaschenlampe die Straße zum Hostel entlang. Ich hoffe es gleich zu finden, da ich weder eine Adresse, eine Handynummer noch den Namen (vergessen) hab. Nach 35 Minuten laufen komme ich an einem Cafe vorbei, das mir bekannt vorkommt. Hm, war das jetzt vor oder nach dem Hostel? Ich bin ein bisschen verwirrt und leichte Unruhe erfüllt mich. Es ist stockduster und ich hab ja null Orientierungshilfe - bin ich etwa schon dran vorbeigelaufen? Ich dachte das Hostel wäre in der Mitte von der Straße (so meine Erinnerung von der Karte, auf der ich natürlich keine Markierung gesetzt habe 🙄). Ich laufe noch ein Stück weiter und sehe eine Galerie, die mir auch bekannt vorkommt. Oh juppi, ich bin auf dem richtigen Weg! Nach weitern 10-15 Minuten habe ich es endlich geschafft! Ich hüpfe noch unter die Dusche und falle dann glücklich aber erschöpft in meine kleine Kajüte! 😴
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