• Japan - Licht und Schatten

    6. oktober, Japan ⋅ ☀️ 28 °C

    In Japan zu reisen ist wunderschön und, wenn man das System mal kapiert hat, auch einfach und sicher. Aber wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Was mir sehr subjektiv auffällt:
    1. lange Arbeitszeiten, wenig Urlaub: morgens und abends sieht man Massen an uniformierten Menschen zur Arbeit und wieder zurück hasten. Abends heißt oft 21 Uhr. Es gibt ein japanisches Wort für Tod durch Überarbeitung --> Karoshi.
    2. hoher gesellschaftlicher Druck: wir lieben das respektvolle Auftreten der Japaner, gleichzeitig scheint ein sehr hoher Anpassungs- und Leistungsdruck zu herrschen. Die Selbstmordrate ist sehr hoch, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen. (Ca 60% über dem Weltdurchschnitt).
    3. Wohnen/Städtebau: insbesondere in den Großstädten sind Wohnungen und Häuser sehr klein, mit winzigen Gärten. In den Städten scheint es baulich Wildwuchs zu geben. Vereinzelte alte Häuser sind hübsch, ansonsten dominieren Betonkästen mit Parkhaus-Charme. Leider auch an den Küsten. Oft „in die Jahre gekommen“ oder leerstehend. Schade.
    4. Klima: die weltweite Klimaveränderung trifft auch Japan. Nach Aussagen von Japanern,die wir kennen gelernt haben, war es in Kagoshima bis vor wenigen Wochen unerträglich heiß. Durch das generell subtropische Klima war es dadurch über lange Zeit unerträglich.
    5. Fehlende Anpassungen: Japans Gesellschaft ist sehr überaltert. Die Regierung seit vielen Jahren liberal-konservativ. Das Land verharrt in Abschottung. Kaum ausländische Autos, keine Windräder, kaum PV-Anlagen, keine E-Autos, ganz im Gegensatz auch zu den Nachbarn Korea und China. Daraus resultiert wahrscheinlich auch die schrumpfende Wirtschaft und die Schwäche des Yen.
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