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  • Tag 72

    Alles hat ein Ende...

    7. Oktober 2023 in Mongolei ⋅ ⛅ 4 °C

    Wer hat an der Uhr gedreht?...
    Ja es ist so weit, die letzten Stunden in der Mongolei liegen vor uns. Zeit für ein Resümee.

    Wider Erwarten war die Einreise in den Iran problemlos, keine Durchsuchungen, keine Befragung, wenn alle Visa vor Ort vorhanden gewesen wären, und wenn das Zollpersonal geglaubt hätte, dass unser Pkw mit Diesel fährt, der Transporter dagegen mit Benzin, wären wir schnell durch gewesen.
    Im Iran war die am häufigsten gestellte Frage "where are you from?" Gefolgt von "Welcome to Iran". Hier leben die herzlichsten, zugewandtesten Menschen die ich je erlebt habe.

    Turkmenistan hat außer dem Feuerkrater und der weißen Stadt Ashgabat nichts zu bieten. Der Gigantismus stößt eher ab. Immerhin gehören wir zu dem millionstel Promille an Menschen, die ein Turkmenistan Visum im Pass haben

    In Usbekistan waren wir in den schönsten Städten der Seidenstraße, da kann man die frühere Bedeutung noch erahnen. Das wird geschichtlich zu Hause noch nachzuarbeiten sein.

    Den Pamir Highway noch so zu erleben, dass man die Ursprünglichkeit noch sehen kann, war ein großes Highlight in Tajikistan. Wenn man allerdings sieht mit welcher Power die Straße ausgebaut wird, ahnt man, das die wilde Romantik in Kürze weg ist, und die heißen Quellen kommerzialisiert werden.

    Vollkommen geflasht hat mich Kirgisistan, eine völlig andere Landschaft. Nach dem Grau bis Beige der letzten Tage, tragen hier die Berge ein lebendiges Grün. Man sieht auch allerorten dass es sich hier um den modernsten Staat der ehemaligen Sowjetrepubliken handelt, bei dem sich nicht eine Machthaber Familie die Taschen füllt, sondern ins Land investiert.

    In China waren wir ja nicht wirklich, nur in der autonomen Provinz Xinjiang, in unseren Medien allgemein als Uiguren Gebiet bezeichnet.
    Auch hier war der Grenzübertritt problemlos, was sicher nicht zuletzt unserem staatlich zugeteilten Guide zu verdanken war. Die ganzen Horrorstorys von Handy Durchsuchungen, Autos filzen usw. sind wohl stark übertrieben. Aber im Land wird einem die allgegenwärtige Überwachung schnell bewusst, wenn dich in der Kantine einer Raststätte 7 Kameras im Blick haben, und auf öffentlichen Plätzen schon mal 17 Stück dokumentieren, was da so abgeht.

    Mongolei, viereinhalb mal so groß wie D, aber etwas weniger Einwohner als in Berlin. Ein Land, in dem Tradition und Moderne neben einander existieren. Das aufgrund einschlägiger Erfahrungen den Kontakt eher zu westlichen Gesellschaften sucht, als zu Russland oder China. Dessen Menschen Gastfreundschaft noch hoch halten. Das sich seinen Charakter hoffentlich trotz Modernisierung noch lange erhalten wird.

    Jetzt steht der Heimflug an, es war toll dieses alles erlebt zu haben, und zu sehen, wie viel Spaß ihr da draußen hattet, uns zu verfolgen. Vielen Dank für die vielen lieben Reaktionen, irgendwie haben wir anscheinend etwas richtig gemacht.
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