36h Bus durch ca. 57 Vegetationszonen

Wir steigen in einen von 3 zweistöckigen Bussen, die uns von Santiago über Mendoza und Salta nach Tilcara in die nördliche argentinische Provinz Jujuy bringen. Der Bus bringt uns auf bis zu 3700m Höhe, eine Teilstrecke beinhaltet etwa 35 direkt aufeinanderfolgende mäandrierende Kurven. Kurze Zeit später erblicken wir eine Minute lang den Schnee bedeckten Gipfel des höchsten Bergs der Anden, des Aconcagua. Nach wenigen Stunden überwinden wir die erste Hürde bei der Grenzkontrolle auf ~3200m von Chile nach Argentinien. "Wir haben ja unseren Stempel im Pass, der das Einreisedatum festhält und als Visum gilt.".. dachten wir uns. Aber nein, bei der Passkontrolle wird von uns ein Schnipsel verlangt, der aussieht wie eine Supermarktrechnung - das tatsächliche Visum. Irgendwo kramt Laura noch diesen Schnipsel hervor und wir kommen nach etwas Warten über die Grenze, vermutlich auch wegen des deutschen Passes. Bei 2 anderen gibt es Probleme und sie werden auf selbstständig zu organisierendem, unbekanntem Wege zurück nach Chile geschickt. Wir atmen durch und können uns glücklich schätzen.
Die Busse in Argentinien sind etwas älter und heruntergekommener als die, die wir in Chile kennenlernen durften.
Wir steigen erst in Mendoza um, wo wir kurz Zeit haben, in der Stadt zu Abend zu essen. Dann geht es über Nacht nach Salta. Alles mit der Linie Andesmar, die wir das nächste Mal vermeiden würden. Zusätzlich sind die Straßen extrem holprig, im Schlaf springt man ab und zu "fast" gegen die Decke. In Salta steigen wir wieder um. Der Bus fährt von Anfang an sehr langsam und in San Salvador de Jujuy müssen alle in einen anderen, ähnlich kaputt wirkenden Bus steigen. Wir sorgen uns kurz um unser Gepäck, aber mittlerweile ist unser Vertrauen in Chile und Argentinien groß genug, dass die Sorge schnell wieder verfliegt. Nach 36h erreichen wir Tilcara und latschen durch das bunte Dorf zu unserer Unterkunft in der Straße "Sorpresa" (=Überraschung). 😄Läs mer