PlanÀnderung

Nach dem obligatorischen Zimtschnecken-Stop in Ulsteinvik (Bakeri Mjøl&Meir, sehr zu empfehlen!) wollen wir uns an einer kleinen Wanderung versuchen. Nicht ganz ohne Bedenken, denn die RüsselseucheLĂ€s mer
Nach dem obligatorischen Zimtschnecken-Stop in Ulsteinvik (Bakeri Mjøl&Meir, sehr zu empfehlen!) wollen wir uns an einer kleinen Wanderung versuchen. Nicht ganz ohne Bedenken, denn die Rüsselseuche hat mich weiterhin im Griff. Also immer schön langsam, lautet da die Devise.
Nur soweit kommt es nicht.
Die 10 Euro Maut, die für die Zufahrtstraße gewünscht werden, veranlassen uns erst zu einer Vollbremsung und dann zur Umkehr. Für die kurze Aktion, unter den Bedingungen...hm, nö?! Ich meine, das sind gut und gerne 2,5 Zimtschnecken!
Stattdessen halten wir spontan am kleinen Strand, der uns schon zuvor aufgefallen ist. Und bereuen es nicht. Was für ein schöner Ort!
Weißer Sand, klares Wasser, mit besten Aussichten auf die umliegenden Inseln. Ein Traum.
Und so brutzeln wir einfach eine Weile in der Sonne und freuen uns darüber, dass der innere Sparfuchs uns hierher geführt hat.LĂ€s mer
Die Fähre führt uns nach Ålesund, wo wir uns für die nächsten 2 Nächte in einer Campinghütte einquartieren.
Ålesund ist eine auf mehreren Inseln verteilte Stadt, die nach einem großen Brand im Jahr 1904 im Jugendstil wieder aufgebaut wurde.
Ihre sehr hübsche Altstadt zieht besonders viele Besucher an, und auch wir sind schon zum wiederholten Mal hier. Zudem liegen heute gleich 2 Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Es ist also immer voll, gerade auf dem Aussichtsberg Aksla, von dem aus man eine wortwörtlich überragende Aussicht auf das Stadtgebiet hat.
Wir wollen auch wieder hoch, aber den Touristenmassen möglichst ausweichen. Wie praktisch, dass inzwischen ein kleiner Klettersteig nach oben führt!
Und wenn man seine eigene Ausrüstung dabei hat, darf man ihn sogar gratis begehen, wie man uns sehr freundlich erklärt. Weil das Allemannsretten gilt - Jedermannsrecht und so. Liebes Setesdal, schneidet euch da mal 'ne Scheibe von ab!
Es ist eine sehr leichte und vor allem kurzweilige Angelegenheit, in 20 Minuten ist man schon oben. Dafür hatten wir den Aufstieg und die Aussichten ganz für uns allein. Top!đđ»LĂ€s mer
Es ist brüllend warm heute. Auch wenn das Thermometer "nur" 25 Grad anzeigt, hier oben hat die Sonne schon deutlich mehr "Wumms" und es fühlt sich eher wie 30 Grad an.
Wir schauen also bei Google Maps nach Stränden in der Umgebung und werden schnell fündig - Strände gibt es hier nämlich gefühlt wie Sand am Meer.
Der erste ist schon mal sehr vielversprechend...wenn man nicht schon wieder knapp 10 Euro Parkgebühr zahlen müsste.
Dabei wollen wir doch nur ein Stündchen oder so in der Sonne rumhängen?
Das bedeutet, wieder umgedreht und weiter geht's. Zum Glück, muss man sagen, denn der nächste Anlauf führt uns zu einem versteckten Juwel.
Ein großer Strand liegt vor uns, perfekte Form, perfektes Wasser und fester weißer Sand, sodass man mit Auto oder Camper einfach drauf fahren kann... genial.
Viele campen hier auch tatsächlich, sogar mit Zelt sehen wir einige stehen. Hätten wir das gewusst...das wäre ja auch für uns eine richtig coole Option gewesen!
Müssen wir uns halt fürs nächste Mal merken. Hoffentlich bleibt der Ort bis dahin möglichst unentdeckt von park4night oder dergleichen Apps, die dann leider Massen und auch schwarze Camperschafe anziehen... also, falls hier jmd mit lesen sollte: bitte đ€«đ€«đ€«đ
Wir sehen viele Menschen im Wasser, sodass wir uns, aufgeheizt wie wir sind, zu einem Sprung ins kühle Nass ermutigt fühlen. Das schaut ja bei den anderen auch so spaßig aus?
Hm... ja. Was soll ich sagen, es bleibt dann eher bei einem Zehentipps ins kühle Nass.
Denn heilige Sche***, ist das kalt!
(Haben nachgeschaut, ca. 10 Grad).
Keine Ahnung, was mit den anderen nicht stimmt. Vielleicht haben sie Frostschutzmittel getankt oder vielleicht ist das für 'nen Norweger einfach schon Badewannentemperatur...uns bringen da jedenfalls keine 10 Pferde rein.
So bleibt es für uns bei "Chill & grill" im Campingstuhl in sicherer Entfernung zum Wasser.
Der beste Abschluss eines tollen Tags!đ„°LĂ€s mer
Auf der Suche nach einer möglichst entspannten Tagesbeschäftigung stolpern wir bei der Recherche über "Nüsse" und "Muffe", zwei ebenso beliebte wie pelzige Otter-Bewohner des Atlantikparks in Ålesund.
Und wer kann diesen knuffigen Knopfaugen schon widerstehen...? Wir definitiv nicht, also zieht es uns kurzerhand dorthin.
Kaum angekommen, finden wir uns zu unserer Überraschung auch fast sofort im "großen Fressen" wieder:
Wir werden direkt zur taucherbegleiteten Fischfütterung geschickt, danach geht es umgehend weiter zur Pinguinverköstigung, im Anschluss folgt das kollektive "Haps & Schmatz" mit den Robben und wer immer noch nicht genug hat, darf nahtlos den Ottern beim Lachsverzehr beiwohnen. Ein ziemlich durchgetaktetes Programm hier. Und bei soviel Gemampfe kriegt man ja glatt selber Hunger!
Essen ist wohl generell das zentrale Thema des Atlantikparks. Auch im interaktiven (und empfehlenswerten!) Museum geht es sehr ausführlich um die scheinbar zwingenden Notwendigkeiten der hiesigen Aquakulturen und um die Vorteile einer äußerst fischlastigen Ernährung... die Infotafeln hätten auch gut und gerne von den Robben selbst verfasst worden sein können, so verdächtig lobbyistisch liest sich manches.
Aber Norwegen ist nun mal auch 'ne Fischernation, was will man da erwarten.
Wir haben jedenfalls viel gelernt heute:
- Nämlich dass die Robben ausschließlich Hering fressen, und zwar jeden Tag, den ganzen Tag... die Pfleger hatten sogar mal die Frechheit besessen, etwas Variation auf dem Speiseplan anzubieten. Wurden dann auch prompt abgestraft, indem ihnen der Nicht-Hering einfach wieder vor die Füße ausgespuckt wurde. Die Herrschaften sind wahre Gourmets!
Diese bemühen sich zudem sehr um den Eindruck, dass sie noch NIIIIE in ihrem Leben Hering bekommen haben. Ach was, Futter überhaupt! Man könnte fast glauben, die Robben stehen kurz vorm Verhungern...bis man sie mal an Land wackeln sieht. Ich sag nur: Der feuchte Traum eines jeden Orcas...đđ€
- Die Otter waren gar nicht im Park vorgesehen. Sie sind eher zufällig hier gelandet, nachdem sie als Babys in Nordnorwegen ausgesetzt gefunden und zunächst von Privatpersonen aufgezogen worden sind. Irgendwann ist denen aber aufgefallen, dass so ein Otter im Haus doch was anderes ist als ein Labradoodle, und es musste ein Platz her, denn in der Wildnis hätten sie nicht mehr überlebt.
Das sehr geräumige Deluxe-Gehege wurde dann extra für die beiden gebaut. Nun drehen sie lässig rückenschwimmend ihre Runden und lassen sich dafür feiern, dass sie mundgerechte Lachshäppchen serviert bekommen (diese wurden aber eiskalt links liegen gelassen, dafür gab es ein genüssliches Bad im Trinkwasserpool). Es ist schon ein hartes Leben.
Wir haben hier jedenfalls eine gute Zeit. Wir testen im Museum unsere Grizzlyskills im "Lachsfangen" (4 von 7 - Der Winter kann kommen!), machen ein Küstenquiz mit und sagen zum Schluss noch den Rochen Hallo, mit denen man fast auf Tuchfühlung gehen könnte.
Diese kommen nämlich gerne mal neugierig an die Oberfläche und winken ganz nett zum Abschied mit ihren Flossenflügelchen.
Tschüss, es war sehr nett hier!LĂ€s mer
Ein paar schnörkellose Schnappschüsse von verschnörkelten Fassaden...
Für mich bisher neben Bergen die schönste Stadt in Norwegen.
Nächster Stopp ist Åndalsnes. Hier wollten wir eigentlich den berühmten Berggrat Romsdalseggen überschreiten, aber leider bin ich immer noch nicht fit genug für tagesfüllende Touren.
Also muss etwas Entspannteres her.
Nur was...? Und was wir auch nicht wussten: Gerade heute findet vor Ort ein Triathlon statt. Überall Ausnahmezustand, die Stadt ist restlos überfüllt.
Kurz überlegen wir, ob wir uns da nicht einfach eine Campinghütte suchen, um den Tag schlicht und simpel zu verpennen.
Nachdem sich jedoch unser inneres Faultier mit unserem inneren Duracell-Karnickel ein knappes Battle gegeben haben, steht die Entscheidung fest: Nix da mit faulenzen, die Sonne scheint! Und schlafen können wir später noch lang genug...
Die Wahl fällt dann schlussendlich auf einen Klettersteig, den wir vor 2 Jahren schon mal begangen sind. Konditionell nicht fordernd, technisch wieder was für Einsteiger, ziemlich spaßig - perfekt für heute.
Und noch perfekter, dass der ganze Trubel überall anders ist, nur nicht hier. Wir sind komplett alleine und können die tollen Aussichten ungestört genießen. Machen wir dann auch, mit unzähligen Pausen und Fotos - hat sich das innere Faultier ja doch noch irgendwo durch gesetzt.
Erst beim Ausstieg 400 Höhenmeter weiter oben werden wir dann wieder mit der Realität konfrontiert. Die Triathlon - Laufstrecke führt doch genau den Berg hoch, den wir gerade runter latschen!?
Was aber wohl ok ist, die Läufer teilen sich hier tatsächlich mit Gassigehern und Hobbywanderern wie uns den Weg.
Schon Wahnsinn, was die leisten! Da braucht man ja schon beim Zuschauen ein Sauerstoffzelt!
Und auch irgendwie unangenehm, wie wir pfeifend runter spazieren, während sich da einige um ihr Leben hoch kämpfen.
Wir verscheuchen diesen Moment schnell mit einem großen Eis und dann... wird aber wirklich gefaulenzt.LĂ€s mer
Andreas HohnDer Klettersteig sieht cool aus. Aber wo ist das Foto vom Eis? đ€Ł
ResenĂ€rDas Eis wurde leider ohne fotografische Dokumentation vernichtet, hatten da so einen Turbo-Fress-Moment...đ đ€Łđ
Mit Åndalsnes haben wir inzwischen fast den nördlichsten Punkt unserer Tour erreicht.
Das heißt langsam, aber sicher müssen wir uns wieder ins Landesinnere und dann nach Süden orientieren. Leider. Davor wollen wir aber noch ein letztes Mal den Fjorden von oben zuwinken. Wie gut, dass wir da am Berg Prestaksla vorbei kommen!
Dieser wartet mit schönen Blicken auf den Langfjord sowie mit einer Treppe auf, die sich ewig den Berg hoch zieht. Extra aus Nepal eingeflogene Sherpas haben sie errichtet.
Unser Tagesplan sieht also Stufen vor. Viele Stufen.
Damit man auch ja nicht vergisst, wem man dieses Vergnügen zu verdanken hat, steht gleich zu Beginn der Tour ein Schild, auf dem einen die Sherpas freundlich zulächeln.
Wir lächeln schnell zurück - so lange wir noch können.
Denn die Steine für die Treppe wurden scheinbar mit viel Herzblut aus dem Fels gemeißelt und liebevoll den Berg hoch geschubst. Puh, sind das Riesenstufen!
Die teils sehr großen und steilen Abstände lassen vermuten, dass der Weg eher für Trolle (oder für Christians?) und nicht für durchschnittlich große Menschen wie mich gebaut wurde. Und es hört einfach nicht auf...
Aber Applaus da für die Sherpas, das ist schon eine große Leistung, was die hier errichtet haben!
Für etwas Ablenkung unterwegs sorgen unzählige Namen auf den Stufen. Auf fast jedem Tritt wurde eine Plakette mit dem jeweiligen "Steinpaten" angebracht. Per QR-Code kann jeder Besucher selbst so eine Stufe kaufen und hat dann ein Andenken an die Tour. Eine schlaue Idee! Damit finanzieren sich die Instandhaltung und der weitere Ausbau des Weges ganz von alleine.
Und so kann ich z.B. "Unni & Helge", die "Fahrschule ABC" oder auch die "Sparebank Romsdal" gedanklich high-fiven, während ich mich weiter die Stufen hoch schleppe...Zum Glück gibt es am Wegesrand noch etliche Blaubeerbüsche, an denen man ein wenig Zusatz-Energie tanken kann.
Mit blauen Händen und blauer Schnute kommen wir schließlich oben an und überlegen, ob wir uns nicht auch so eine Plakette leisten wollen. Würde dann definitiv den Namen "Käpt'n Blaubeer" bekommen, hehe. Mein Humor wieder.
Die Aussicht war dann übrigens eine glatte 10/10. Wunderschön. Wasser und Berge sind einfach eine Kombi, die nie langweilig wird.
Der Wind war dafür 'ne 13/10, so stark brauste er uns die Kapuzen vom Kopf und mir fast die Blaubeeren in die Nase. Zudem kommen dicke Regenwolken in Sicht.
Damit kehren wir ziemlich bald um und staksen den Prestaksla flott wieder runter.
Diesmal bewusst ohne Plakette, damit wir nochmal wiederkommen müssen.LĂ€s mer
ResenĂ€rWisst ihr warum der Weg einmal blau und einmal rot ist? Sind das dann unterschiedliche Abzweige? Oder soll das bedeuten, dass es fĂŒr die Knie beim runtergehen schon ziemlich rot ist ;-)
ResenÀrJa, der Weg kann entweder noch hoch und runter (ist dann wohl blau) oder als Rundweg (rot) gemacht werden. Wollten erst die ganze Runde laufen, aber war zu heftiger Wind
ResenĂ€rMega cool, dass sie so gewĂŒrdigt werden. Sollte beim Preikistolen auch aufgestellt werden. Da haben sie ja auch ganze Arbeit geleistet.
Das Wetter zeigt sich in der gesamten Region von seiner eher bescheidenen Seite. Grau, nass, kalt. Und das soll auch noch eine Weile so bleiben. Eine gute Gelegenheit also für einen Gammeltag.
Dafür suchen wir uns erneut ein AirBnB und haben wieder mal richtig Glück.
Diesmal sind wir in einer urgemütlichen Hütte auf einem jahrhundertealten Hof gelandet. Dieser wird am Wochenende regelrecht von Touristen gestürmt, denn in der unmittelbarem Umgebung gibt es mehrere Wasserfälle, die sich in einer Schlucht spektakulär zusammen rotten (Åmotan - Jenstad). Jetzt gerade an einem Montag sind wir aber allein.
Bisher verging ja eh schon kaum ein Tag ohne "Fossen " in Norge. Und wir bleiben dem Thema mehr als treu, denn:
Blick aus dem Fenster -> Rechts ein Wasserfall, links ein Wasserfall. Um uns herum nichts als der Hof und bunte Wiesen. Wow.
Wir kosten die Idylle aus, indem wir einfach mal ganz ruhig machen. Ewig wach bleiben, ewig schlafen, rumtrödeln, Wasser beim rauschen zuhören, Regen beim fallen zusehen... sowas.
Am Nachmittag klart es schließlich ein wenig auf und dann kribbelt es doch noch in den Füßen.
Kurzerhand entscheiden wir uns, wenigstens einen Teil der Rundwanderung zu den Wasserfällen zu laufen. Dem dritten und angeblich schönsten Foss haben wir ja auch noch nicht Hallo gesagt.
Einen steilen und rutschigen Waldweg später stehen wir dann auf einem kleinen Felsvorsprung, direkt vor uns der Lindalsfellet. Und tatsächlich, der macht schon was her!
Wieder mal eine sehr schöne Ecke hier. Besonders reizend: Es blümelt wie verrückt, alles knallbunt auf den Wiesen und am Wegesrand. Ein paar Blaubeeren und Walderdbeeren lassen sich auch noch finden.
Kauend und Blümchen knipsend geht es so wieder auf den Rückweg zu unserer Hütte, wo wir weiter den Wasserfällen beim Wasser fällen zusehen.LĂ€s mer
ResenĂ€rDa habt ihr aber ein echt tolles AirBnB gehabt. Super niedlich und passt sich ja total gut in die Umgebung ein. Bei uns ist heute auch Regentag. Wir stehen kurz vorm Nigardsbreen und schauen mal ob es noch aufklart. So lange machen wir WĂ€sche und haben jetzt auch mal Zeit hier zu lesen. Wir kennen das mit in den FĂŒĂen kribbeln aber auch sehr gut. Immer wenn wir sagen, heute machen wir mal ganz entspannt, hoffen wir doch darauf wenigstens noch ein biĂchen was schönes wandern zu können.
ResenĂ€rOh schön! Wir sind gerade ĂŒber die ĂresundbrĂŒcke gefahren es geht jetzt morgen schon nach Hause. đđȘ Schade.... aber sooo cool, dass ihr 4 Monate dort seid! Wie lange plant ihr genau in Norwegen zu sein? Ansonsten noch viel GlĂŒck mit dem Wetter!đ€đ»đ
ResenĂ€rUnd ja, wir haben auch immer Hummeln im Hintern. Kennen wir zuuu gutđ€
Andreas HohnKennt ihr schon die riesigen Trolle in DĂ€nemark? Vom KĂŒnstler Thomas Dambo? https://trollmap.com/#/@54.8024x11.5445z8.04
ResenĂ€rNein, noch nicht! Vielen Dank fĂŒr den Tipp! Vllt schauen wir uns das morgen noch an. Gerade sind wir noch bei Sturm und Regen Kopenhagen anschauen, hahađ
Andreas HohnIn und um Kopenhagen gibt es auch ganz viele Trolle. Schaut mal auf die Karte oben im ersten Link, da sind alle Standorte eingezeichnet.
Nun stapfen wir schon seit 2 Stunden durch die weite und karge Landschaft des Dovre- Nationalparks. Passend zur rauen Umgebung nieselt es immer wieder, starke Windböen kommen auf und die 12 Grad tragen jetzt auch nicht gerade zum allgemeinen Summer-Feeling bei.
Hm. Warum sind wir eigentlich nochmal hier und nicht irgendwo am Strand...?
... z.B. in Samos, so bei 38 Grad? (Grüße an D.O.T an dieser Stelleđâïž).
Mir fällt die Antwort auf diese Frage schnell wieder ein, als Christian plötzlich aufgeregt sein Fernglas zückt und wie ein Radar die Umgebung absucht: Hier wohnen sehr große, sehr wilde Ziegen! Moschusochsen, um genau zu sein.đ€©
Diese haben tatsächlich weniger mit Ochsen zu tun, sie gehören zur Familie der Ziegenartigen. Und wir wollen diesen urigen Viechern unbedingt mal in live und Farbe auf den Pelz rücken.
Zumindest soweit möglich, denn bei einem Kampfgewicht von bis zu 400 Kg sollte man mindestens 200 Meter Sicherheitsabstand zu den Tieren halten. Die können in Bedrängnis auch mal "zickig" werden, da möchte man ungern auf Kuschelkurs gehen.
Ca. 300 Exemplare fräsen sich hier gemächlich durch die Landschaft. Sie sind neben einer kleinen versprengten Gruppe in Schweden die einzigen Moschusochsen auf Festlandeuropa und wurden vor Jahrzehnten aus Grönland hierher umgesiedelt.
Da sie gerade mal 2 Km pro Tag durchschnittlich Strecke machen, ist ihr Einzugsgebiet auch relativ klein, konkret 3x 13 Kilometer.
Muss man sie also nur noch finden, ein Kinderspiel.
Haha ...von wegen.
Wir folgen bereits seit 6 Km wie zwei alte kanadische Trapper ihren unverkennbaren Fußspuren und anderen Hinterlassenschaften đ©, schnuppern an manchen Stellen hoffnungsvoll in der Luft, da plötzlich ein intensives Ziegenaroma um die Ecke weht, aber... nichts. Jeder Stein ist auch tatsächlich ein Stein, ansonsten ist außer Fjell, Wasser und Schnee in der Ferne nichts zu sehen.
Mensch, die Dinger müssen aber auch wirklich gut getarnt sein!
... und dann, kurz bevor wir überlegen, noch auf einen anderen Weg abzubiegen, bewegt sich plötzlich etwas im verwaschenen Grün- Grau der Umgebung. Gaaaanz weit weg.
Es sind... tatsächlich 2 Tiere, die am Hang grasen! Mit Fernglas gut zu beobachten, aber mit unserer 400er Brennweite ist durch die Kamera trotzdem alles winzig klein.
Völlig egal, wir freuen uns riesig über die Sichtung und schauen ihnen gespannt noch eine Weile beim 2. Frühstück zu.
Insgeheim kriegen sie auch gleich mal Namen verpasst: Rüdiger und Wolle. Keine Ahnung, ob es Männchen sind, aber sie sehen so flauschig und gemütlich aus - das passt schon.
Von diesem Erfolg motiviert laufen wir dann doch noch ein bisschen weiter, in der Hoffnung auf dichtere Ein- und Ausblicke.
Wir finden dann noch eine Pferdeherde, die hier auf Sommerurlaub ist, und einen einsamen Ochsen, der aber sogar noch weiter entfernt ist als Rüdiger und Wolle.
Sehr zufrieden machen wir uns damit auf den Rückweg zu unserem Auto. Wie toll, da haben wir doch tatsächlich 1% des Tierbestands entdeckt!
Und für die restlichen 297 kommen wir bestimmt irgendwann noch mal zurück, ich habe da nämlich noch ein paar Namens-Ideen im Kopf...đ€LĂ€s mer
ResenĂ€rOh wie cool (nicht nur die Namen RĂŒdiger und Wolle). Das planen wir auch ein đ wir könnten mit unserem Jadghund Dackel sogar gute Chancen haben, wenn der erstmal FĂ€hrte aufnimmt schaffen wir etliche Kilometer pro Stunde und sein Geruchssinn tĂ€uscht sich nie đ
ResenĂ€rOoooh macht das! Ja, mit Hund könnte tatsĂ€chlich leichter sein, wir hĂ€tten uns auch zwischendurch eine SchnĂŒffelnase gewĂŒnschtđ Am besten ein Fernglas mitnehmen! Wir sind bei der Kongsvollen Fjellstue gestartet, morgens 09-10 Uhr sollen die Puschel auch gerne mal "unten am Fluss" sein. đ
ResenĂ€rTja..... indeed, 12 Grad iss nun mal kein Sommer und bei diesen Temperaturen wĂŒrde ich mich tatsĂ€chlich auch fragen, was genau mich da nochmal geritten hat herzukommen đâïž!
ResenĂ€rJa, eine berechtigte Frage! Also uns hat definitiv kein moschusochse geritten, sonst hĂ€tten wir uns den SpaĂ sparen könnenđ€đ
Nach zwei längeren Fahretappen sind wir an der schwedischen Westküste angekommen.
Das Wetter in Norwegen hat uns für die Zielgerade unserer Reise nicht mehr überzeugt, da dachten wir uns, die Flucht nach Süden ist eine gute Idee.
Und das Bohuslän scheint eine ziemlich gute Option zu sein: Eine wunderschöne Landschaft, bestehend aus unzähligen Schären und Inseln, Fels und Wasser und romantisch-verträumten Küstenorten, die im Sommer von Touristen geflutet werden. Viele Sonnenstunden soll es hier auch geben.
Unser Plan B sieht also vor, in der Gegend noch 2 Tage zu bleiben, bevor es langsam Richtung Heimat geht.
Blöd nur, dass dieser Plan von der riesigen Regenwolke überschattet wird, die sich von Norwegen weiter bis nach Schweden schiebt. Die gesamte restliche Woche. Wir fühlen uns leicht verfolgt...
Müssen wir also den bislang trockenen Tag so gut wie möglich nutzen.
Wir sind in Grebbestad gelandet, einem hübschen kleinen Städtchen an der nördlichen Westküste Schwedens.
An jeder Ecke gibt es schöne Naturreservate, und wir besuchen eins davon. Verschiedene sehr gut markierte Wanderwege führen hier direkt ans Wasser und über griffigen Fels, vorbei an Inselchen, Bootshäusern, Leuchttürmen, Ponys und Blümchen. Eine Landschaft wie aus der Postkarte geplumpst - Hach, wat is dat idyllisch hier!
Und nach der ganzen Zeit im Auto tut die Bewegung echt gut. Man darf sogar zu den Pferden und Kühen auf die Weide gehen und ein bisschen kuscheln. Wie nett!
Anschließend suchen wir noch eine an der Küste versteckte Mönchshöhle auf. Angeblich soll dort mal ein Eremit gelebt haben.
Der genaue Weg ist nicht beschrieben und man muss am Ende ein bißchen suchen und kraxeln, aber Spürhund-Skills haben wir spätestens seit den Moschusochsen ja entwickelt. đ
Und so finden wir sie dann auch bald. Es folgt eine Foto-Session mit einigen albernen Verrenkungen, um die Tropfenform der Höhle am besten zur Geltung zu bringen. Gelingt nur so semi.
Aber trotzdem, ein interessanter Ort in einer schönen Gegend!LĂ€s mer
ResenĂ€rWar genau richtig so! Iwie finde ich, sollten die Leute bei völlig ĂŒberzogenen Preisen viel öfters NĂ sagen. Wollte mir auf Samos im Supermarkt letzte Woche stinknormale Haferflocken kaufen - hatten sie dann auch..... fĂŒr 4 ⏠den 500 Gramm Beutel. Hab mich dann einfach histerisch lachend von der Besitzerin verabschiedet..... ohne Flocken natĂŒrlich âïžâïžâïž!
ResenĂ€r𫣠4 Euro... Wahnsinn, da hĂ€tten wir wohl auch kehrt gemacht ...falls nicht gerade der absolute Haferflocken-Jieper rein gekickt hĂ€tte đ kommt immer auf den Grad des Wollens anđ€