• Christina Meinecke
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Goldener Herbst im Erzgebirge

Ein paar Tage auf dem Jakobsweg Silberberg Read more
  • Trip start
    October 14, 2024

    Von Zwönitz nach Aue

    October 14, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

    Warum weiß ich nicht mehr, aber ich hatte die Idee nachts mi der Bahn anzureisen dann könnte ich morgens gleich loswandet. Also saß ich im einzigen Nachtzug der Republik , da hocken bei heller Beleuchtung sehr viele Schlafende drinnen und tuckern bei geringem Tempo nach Berlin. Ich war um 5 in Magdeburg, weiter ging es über Halle, Leipzig- um 10 hatte ich ne Weile Zeit in Chemnitz, das war noch recht schattig.
    Ich wusste gar nicht, was ich vom Erzgebirge erwarten sollte, kenne Radisch nur von den Erzählungen meiner Altvorderen😀
    Also es ist sehr romantisch, immer kräht ein Hahn , viele Gänse und ab und zu Spuren der frühindustriellen Wirtschaft. Etwa wie im Sauerland oder wie im Bergischen Land, dazu kommt die auffällige Abwesenheit der Leute ( wo sind die Kinder die diese Kita füllen) und über allem eine träumerische Verschlafenheit.
    Als Pilgerin wurde ich nicht geoutet, aber man kommt sehr leicht ins Gespräch 😊
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  • Annaberg: Bergmänner und Stollen

    October 15, 2024 in Germany ⋅ ☀️ 9 °C

    Es war ein herrlicher Morgen, Sonne, klare Luft und auf der Busfahrt nach Annaberg Buchholz Gabs einiges zu gucken.
    Dort oben hatte ich mehr touristischen Trubel erwartet ( Japaner?) es herrschte stattdessen ein solider Wochenmarkt. Ich besuchte erst das Bergkirchlein und bekam eine sehr engagierte Führung, der Herr erzählte auch von dem dunklen Kapitel Uran-Abbau in Nachkriegszeiten: weltweit viertgrößter Uranlieferant seinerzeit.
    Der Vater des Herrn hat seine Arbeit dort teuer bezahlt, er wurde nur 60 Jahre alt.
    In der großen Anna-Kirche oben auf dem Berg unterhielt ich mich auch mit den Führern, aus persönlichen Gründen seien sie nach dem Mauerfall zuerst nach Soest gereist, kannten sich bestens aus.
    Da ich heute an drei Orten nach Pilgerstempeln fragte, kam ich doch detaillierter übers Pilgern ins Gespräch und viele Leute wussten kleine Anekdoten: hier in Aue gebe es zB einen spanischen Gastronom, der selber im Winter immer pilgert, etc.
    Habe mir Inder kleinen Küche noch ein TK Gericht zubereitet und freue mich a) aufs Bett und b) auf die morgige Etappe
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  • Bergbau rund um Schneeberg

    October 16, 2024 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute bin ich erst so richtig unterwegs: habe das Gefühl, ganz weit weg zu sein und mich von allem zu entfernen…
    Hatte in Schlema ein paar Gespräche mit Frauen : wieder ging es um den Uran-Abbau und der Vater dieser einen Frau war im Bergbau und war schwer krebskrank. Sie sagte: bei den Bergarbeiter- Umzügen müsste am Ende eigentlich immer der Sensenmann mitgehen!
    Ja, diese Todesnähe durch den Abbau von Erz, Silber, Uran und so weiter, das war heute gegenwärtig.
    Die Frau sagte weiter: Ich hab Angst, dass der Russe wiederkommt! Man weiß, dass noch Litium, Kobald und andere wertvolle Metalle im Boden sind und es werden schon wieder Schienen verlegt und Wald gerodet!
    Okee, das war so ein bisschen die grausige Stimmung.
    Schneeberg rührte mich sehr an, ein ausdrucksstarkes Barockstädtchen, mit der Prägung durch den oben beschriebenen
    Bergbau und dann natürlich das Kunsthandwerk, das es auch in modernerer Form gibt
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  • Friedliches Vogtland: nach Rodewisch

    October 17, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Als ich an diesem Stausee saß, erst 15 Minuten nach Tourbeginn, überkam mich großer Friede und ich wäre da gerne stundenlang gesessen.
    Ein paar Gedichte begleiten mich dieses Mal auf der Wanderung, unter anderem: Der Weiher, von Annette Droste Hülshoff:
    „Er liegt so still im Morgenlicht
    so friedlich wie ein fromm Gewissen,
    Wenn Weste seinen Spiegel küssen, des Ufers Blume fühlt es nicht . Libellen zittern über ihn, blaugoldne Stäbchen und Karmin
    Und auf des Sonnenbildes Glanz die Wasserspinne führt den Tanz.“(usw)
    Heute Morgen hatte ich ein richtiges Pilger-Hoch… ich lief leicht und ohne Mühe und der Kopf war seit Wochen zum ersten Mal frei.
    Das war ein gutes Gefühl und passte zu der Einsamkeit und den wunderschönen Abschnitten.
    Ich glaube die Fotos geben das wieder.
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  • Rodewisch-Treuen-Plauen

    October 18, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute war ich schon früh auf den Beinen und unterhielt mich noch etwas mit der jungen Inhaberin des Hotels in Rodewisch.Ähnlich wie gestern bestellte ich zum Frühstück ein Rührei, anstatt Brötchen/ Brot.
    Um neun war ich schon draußen bei der Schlossinsel, dann ging’s auf den Hausberg, zu dem einfach so eine Sprungschanze gehörte.
    Es ging viel durch Wald und am Waldrand entlang. Jede Menge Pilzsucher waren unterwegs.
    Mit einem von ihnen ergab sich ein 40 minütiges Gespräch über die ganze besch……ne DDR Zeit, Volksarmee, Spitzelei quasi das ganze Leben, Arbeit im Bergbau etc. Er meinte, von allem das Schlimmste war der Gang zum Arbeitsamt nach der Wende, als ein Arbeitgeber von ihm bankrott ging, er inzwischen Ende Fünfzig Jahre alt.
    Ach ach… das Gespräch fand er glaub ich gut, die ganze Zeit stand er mit den Pilzen und dem Messer da. Heute hatte ich das längste Stück, hab bestimmt 28 km zurück gelegt.
    Ich wollte es aber auch wissen;-)
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  • Ankunft in Plauen

    October 18, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Es haute mich schon ein bisschen um, endlich am Ziel angekommen zu sein, einfach dass ich’s geschafft habe, was ich mir vorgenommen hab, aus eigener Kraft, gesund geblieben…
    Nach einem leckeren Getränk ging ich in die Johannes Kirche. Stempel gab es da keinen, es war aber trotzdem ein schöner Abschluss.
    Nun Sitz ich in der Bahn nach Chemnitz. Dort werde ich schon von meiner Cousine Manu erwartet und wir haben noch etwas Zeit zusammen
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    Trip end
    October 18, 2024