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  • Day 3

    Clifden Castle

    April 8, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 9 °C

    Wir wurden heute früh ganz ohne Wecker wach, waren einfach ausgeschlafen. Ich sprang todesmutig unter die Dusche und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl hatte ich kuschelig warmes Wasser. Dennoch tropfte mir hin und wieder etwas kaltes auf die Schultern, ein Blick nach oben erklärte dann auch das Dilemma...es tropfte dicke, eiskalte Tropfen von der Zimmerdecke, scheinbar von der Dusche ein Stockwerk über uns. Also ratzfatz die jahrelang einstudierte Duschroutine vollzogen und raus aus dem Kunststoffkäfig und rein in die Wasserlache, die sich derweil auf dem Fußboden im gesamten Bad verteilt hat. Ich schwamm also im Freistil zum Waschbecken und trocknete mich und die Waschtaschen mit den klammen Handtüchern. Unser Frühstück wurde uns heute von Ryan serviert, ein Mitzwanziger, der eiligen Schrittes in den Speisesaal stolperte, als hätte er nach einem ausgedehnten Pubabend verschlafen. Wir smalltalkten etwas, holten uns noch den einen oder anderen Umgebungstipp ab und seine E-Mail-Adresse, sollten wir mal wieder den unwiderstehlichen Drang verspüren nach Clifden reisen zu wollen. Wir waren uns schnell einig, dass dieser Ort in etwa das Schwerin Irlands ist....keiner kennt es aber alle waren irgendwann schonmal da.
    Nach dem Frühstück sammelten wir Kate ein und sie brachte uns kurzerhand zur heutigen ersten Sehenswürdigkeit, dem Clifden Castle. Eine Schlossruine, die ich vor 2 Jahren schon einmal besuchte, allerdings bei Regen und reichlich Nebel. Heute strahlte stattdessen die Sonne, die Pferde und Kühe und Schafe auf dem Weg zum Schloss waren uns wohlgesonnen. Erneut waren wir ganz alleine auf weiter Flur. Bis auf einer lauten Scharr Krähen, lag diese Ruine mitten in den grünen Hügeln als hätte sie dort einfach jemand abgeworfen. Wir schlichen durch die alten Gemäuer, immer umhüllt vom lauten Gekrähe der schwarzen mystischen Vögel, schossen einige Bilder und stellten uns vor, wie es hier wohl zu seineszeiten ausgesehen haben muss. Nach einiger Zeit traten wir den Rückweg an und machten quasi nahtlos Platz für eine Familie mit 2 kleinen Kindern, die nun auch ganz einsam diese schöne Ruine erleben konnte.
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