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- Oct 20, 2024, 7:12 PM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 483 m
SpainArroyo de Castromayor43°20’43” N 7°31’60” W
Windige Angelegenheit

Heute morgen beim Aufwachen habe ich mich wie von einem Laster überfahren gefühlt. Doch wie immer brauche ich rund 10-15 Minuten und danach bin ich wach und fahrbereit. Wir frühstücken alle zusammen und Carmela hat für jede, auch für mich, ein kleines Gläschen selbstgemachte Apfelmarmelade. Was für ein besonderes Geschenk! Ich packe meine Sachen und verabschiede mich von den Chicas. Carmela und ich machen ein Foto zusammen und sie stempelt mir noch einen Sello in meine Credencial. Ich breche auf, noch halb am träumen und gleich warten die ersten Höhenmeter auf mich. Es ist total windig heute und teilweise fahre ich durch Wolken, weshalb sich auch leichter Nieselregen dazugesellt. So geht es für mich am Camino entlang bis nach Abadín auf ca. 500m Höhe. Dort kaufe ich mir eine Torta de Mondeñon in der einzigen Bar im Dörfchen die heute auf hat. Die ist auch proppenvoll, weshalb ich mich gegen ein Mittagessen dort entscheide. Ich treffe Joska wieder, ein Däne, der mir von einer ziemlich schönen Herberge 6km weiter erzählt. Ich habe ihn schon vor 3 Tagen in Tapia getroffen, so sieht man sich wieder! Ich fahre die 6km den Camino entlang und für einen sehr windigen Tag sind 25km auch vollkommen okay. Es ist nämlich so windig, dass ich mich selbst bei Gefälle beim Treten anstrengen muss und es sich wie ein Anstieg anfühlt! Das geht dann doch zu weit. Zwischendurch snacke ich meine Torta. Mensch, war die lecker! Ziemlich süß, aber für die schnelle Energiezufuhr genau das Richtige. In der Herberge O Xistral angekommen treffe ich auch David und Michelle, sowie Sophie aus Österreich wieder. Die Herberge ist super schön eingerichtet und gebaut; ein Steinhaus mit Holzelementen was einen direkt wohlfühlen lässt. Nach einer entspannten Dusche gibt es auch schon Abendessen, das Jaime der Herbergsleiter vorbereitet hat: Linsensuppe, Salat und Tortilla. Die Tortilla ist einer der Besten die ich auf dieser Reise gegessen habe! Von außen leicht braun angebraten aber von innen noch schön „schleimig“. Riquísimo! Der selbstgemachte Milchreis als Nachtisch rundet das köstliche Abendessen ab.
So langsam merkt mein Herz, dass es bis nach Santiago nicht mehr weit ist. Traurigkeit überkommt mich am Abend, aber es ist eine schöne, dankbare und glückliche Traurigkeit. Ein angenehmes Gefühl, dass mich spüren lässt, wie unglaublich toll diese Reise bisher für mich war. Ich habe viel über mich gelernt und was ich für meine Zukunft möchte. Auch habe ich mich sehr verbunden mit meiner Intuition gefühlt, was ich auch mit in den Alltag nehmen möchte. Mit jeglicher Situation bin ich klargekommen und habe mich lange schon nicht mehr so lebendig gefühlt. Die Energie, die ich mit allen Menschen die letzten fast vier Wochen ausgetauscht habe, spüre ich und schätze ich. So viele magische Momente habe ich erlebt, dass ich sie schon lange nicht mehr aufzählen kann. Was will man mehr.
Naja, noch bin ich ja nicht am Ende. Jetzt genieße ich erstmal das weiche Bett und freue mich auf die Nacht. Joska und ich haben ein Zimmer für uns allein und so quatschen wir noch ein bisschen vor dem Schlafen und erzählen uns lustige Anekdoten. Auch ist es schön sich über die Pläne für die nächsten Tage auszutauschen, denn ich bin ja nicht die Einzige, dessen Reise sich dem Ende nähert. Jetzt ist es kurz vor 23 Uhr und so früh war ich schon lange nicht mit dem Blogeintrag fertig. Buenas noches! 💤Read more
Traveler
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