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  • Day 1

    Schöneck-Johanngeorgenstadt

    January 10, 2009 in Germany ⋅ -8 °C

    Heute geht's los! Mein erster Langlaufmarathon...und das gleich im Doppelpack. Was soll ich sagen? Ich bin mega aufgeregt.
    Wir machen uns auf den Weg nach Schöneck. Hier stößt unser Freund aus Bayern hinzu. Wir lassen unser Auto stehen und machen uns gemeinsam in die Spur. Das Wetter ist gut, 2-3 Grad unter Null. Perfekte Bedingungen, die Loipen bestens präpariert. Mit unseren, doch etwas schwereren Rucksäcken, ist es doch eine andere Hausnummer als nur zum Spaß ein bisschen zu fahren. Wir gleiten durch die Winterlandschaft, die Sonne blinzelt zwischen den Baumwipfeln hindurch und zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht. Wir gönnen uns Müsliriegel - und Teetrinkpausen in Wanderhütten am Loipenrand. Abseits der Loipe gibt es kein Durchkommen. Sofort versinken wir im tiefen Schnee. Auf dem Hochplateau bei Carlsfeld stehen wir inmitten einer Glitzerwelt aus Eiskristallen. Das Herz hüpft. Es ist mal wieder zauberhaft und einmalig, was die Natur zu bieten hat. Der Wind schlichtete die Eiskristalle in Reih und Glied über die gesamte freie Fläche. Hier wollen wir ein Stückchen bleiben. Die Ski sind schnell abgeschnallt, doch wir müssen auf der Stelle bleiben, da wir im Schnee versinken. Ein Tisch steht bereit, wir holen die Kocher aus dem Rucksack und haben alle irre Hunger auf Soljanka!!! Wir erwarten das Fauchen der Kocher...doch nichts passiert. Zu kalt! Sommerkartuschen? Wahrscheinlich, wir haben nicht an die Temperaturen und den eisigen Wind gedacht. Naja, dann essen wir die gedrehten Knacker. Wir haben das Picknick und vor allem die längere Pause sehr genossen. Nun geht es mit frischem Tatendrang zur letzten Etappe...ABER: 42 Kilometer sind halt 42 Kilometer. Nicht zu unterschätzen. Die letzten Kilometer quälen wir uns arg. Zum Endspurt gleiten wir eine große Wiese hinab und sind fast am Sportlerheim, wo wir eine Übernachtung gebucht haben.
    Total kaputt fallen wir erstmal auf das Bett.
    "Ich hab Hunger!"..."Ich auch"...."Wollen wir runter in die Gaststätte gehen?" "NEIIIIN!"
    Das war ja wohl eindeutig. Keiner hatte mehr so richtig Kraft und Muße, sich aus dem wohligen Zimmer zu bewegen. Aber wir hatten noch die leckere Soljanka. Gute Idee. Heimlich bauen wir auf dem Tisch unsere Kocher auf und hatten irre viel Spaß. Das Süppchen schmeckte, nach solch einer Anstrengung, wie ein 4-Gänge-Menü und das Sektchen tat seinen Rest. "Wir können ja die Ski noch schneller machen!" Dummerweise hatten wir das falsche Wachs verwendet. Also versuchten wir über dem Kocher, das Mißgeschick wieder rückgängig zu machen. Aber mehr wie höllisch viel Spaß und Muskelkater vom Lachen war nicht drin.
    Gute Nacht aus dem Erzgebirge.
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