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  • Day 6

    Radtour nach Swinemünde

    May 23, 2018 in Poland ⋅ ⛅ 28 °C

    Wir hätten es eigentlich bereits ahnen können, als wir uns auf die Radtour in das 15 km entfernte Swinemünde machen. Die polnischen Wege und Straßen. Top oder Flop. Aber die Strecke durch den Woliner Wald ist als offizieller Radweg R 10 auf der Karte eingezeichnet.und wer ahnt da schon Böses. Die ersten 2 km Betonbretter - Buckelpiste, deren Ende ich herbei sehne, bevor sich mein Rad in sämtliche Einzelteile auflöst, und mein Gehirn total durcheinander gerüttel ist, sind im Nachhinein die harmlosesten Kilometer der Strecke. Als sie aufhören und der Waldweg beginnt, freuen wir uns zu früh auf eine entspannte Radelstrecke durch den schönen Mischwald, in dem es nach Kiefer riecht und dessen Boden mit Heidelbeersträuchern zugewachsen ist. Dass der Weg voller tiefer Spurrillen und Löcher ist, ist für einen Waldweg nichts Besonderes, aber der Sand auf dem Weg macht das Rad fahren mit einem normalen Tourenrad zu einer Tortur. Für Mountainbiker ist das hier warscheinlich ein ideales Übungsterrain. Nach 7 km habe ich die Nase gestrichen voll. Meine Handgelenke tun weh. Mehr als einmal wäre ich beinah gestürzt,weil das Hinterrad weg gerutscht ist. Michael bleibt erstaunlich ruhig dabei. Dieses Mal bin ich die Jenige, die abbrechen will. Doch nach Swinemünde ist es genau so weit wie zurück nach Miedzyzdroje. An der nächsten Möglichkeit, die sich bietet, fahren wir aus dem Wald heraus und suchen uns die Landstraße nach Swinemünde. Lieber die Straße mit LKWs teilen als noch einen Kilometer Sandweg. Es ist eine gute Entscheidung. Die relativ neue und wenig befahrene Landstraße verfügt sogar über einen breiten Seitenstreifen, der im späteren Verlauf zum Radweg mutiert. Nach einer Weile geht rechts eine Straße ab. 3 km sind es von hier zum Leuchtturm und zum Fort. Michael möchte aber erst in den Hafen und dann zum Leuchtturm. Das nächste Straßenschild lässt uns schmunzeln. Es weist die Richtung Ystad /Schweden und Kopenhagen. Wir erreichen Warszow und den Hafen. Eine kostenlose Fähre führt über die Swine. Aber kein Weg von hier zum Leuchtturm. Wir nehmen die Fähre und fahren am anderen Ufer weiter Richtung Promenade. Hier ist wesentlich mehr Betrieb als in Miezyzdroje.. Auch der Strand, den wir nach einen leckeren Erdbeerbecher aufsuchen, ist bei dem Wetter von vielen Sonnenhungrigen und Windschutzburgen belegt. Wir können bis auf die deutsche Seite schauen. An der Promenade steht ein ziemlich neues Hotelhochhaus. Das Radisson blue. Schade, dass die Polen nicht aus der Vergangenheit anderer Länder gelernt haben und ihre schönen Strandregionen mit Hochhäusern zu pflastern. Ja, ist ja alles modern und stylisch,aber die renovierten Villen aif deutscher Seite gefallen mir wesentlich besser. Wir bummeln noch ein wenig über die nagelneue Promenade, schauen Perdekutschen und Radfahrern auf ihren Mieträdern zu, die es überall an Stationen zu entleihen gibt. Viele Schulklassen sind unterwegs. Ich wundere mich, dass sich hier auch noch 14 -15 jährigen in Zweierreihen aufstellen. Inzwischen ist schon später Nachmittag und wir müssen wieder zurück. Nur nicht durch den Wald. Wir nehmen die Landstraße, die im weiteren Verlauf zur Bundesstraße 3 wird. Trotz des breiten Seitenstreifen für Radfahrer, ist es sehr unangenehm neben den vielen LKWs und Fahrzeugen zu fahren Zu all dem herrscht auch noch starker Gegenwind. Aber es rollt und das ist die Hauptsache. Wir sind allerdings froh als wir wieder im Camp ankommen. Für heute reicht es selbst meinem Unternehmungsgeist und die Walkingtour zum Aussichtspunkt an der Steilküste fällt einem gepflegten Sonnenbad vorm Mobil zum Opfer.Read more