Camino del Norte

April - May 2019
A 34-day adventure by Jana Read more
  • 32footprints
  • 1countries
  • 34days
  • 246photos
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  • 805kilometers
  • Day 1

    Irun - San Sebastian

    April 5, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 13 °C

    - Start in Irun
    - lief einen grossen Teil mit dem Franzosen Phillipe, den ich danach leider nicht mehr getroffen habe
    - wurde bei den 12 Stämmen auf einen Tee eingeladen
    - das erste Mal Küste
    - Übernachtung in der Jugendherberge in San SebastianRead more

  • Day 2

    San Sebastian - Azkizu

    April 6, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 11 °C

    - von der Jugendherberge in San Sebastian aus den Hügel rauf
    - sehr schönes Wetter
    - am Nachmittag alles entlang der Hauptstrasse, aber da das Meer auf der Rechten lag, vergass man die Strasse nebenan
    - in der Herberge hatte ich ein Doppelzimmer für mich allein!
    - beim Abendessen lernte ich Ronny kennen
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  • Day 3

    Azkizu - Ibiri

    April 7, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 10 °C

    Die ersten paar Kilometer ging ich allein, dann traf ich bereits in Zumaia auf Ronny und wir frühstückten gemeinsam. Er startete bereits ein bisschen früher wieder. Kurz nachdem ich ebenfalls loslief, setzte der Regen ein. Für ungefähr einen Kilometer lief ein kleiner Hund mit mir mit. Kurz darauf holte ich Ronny wieder ein, als er seine Regenkleidung montierte. Die Kanadierin Valerie begleitete ihn, die ich zu diesem Zeitpunkt das erste Mal sah. Ich lief aber alleine weiter. Irgendwann erreichte ich die Küste und fand den schönsten Küstenabschnitt des gesamten Weges (Anmerkung der Redaktion: das kann ich auch noch nach dem erfolgreichen Abschluss des Weges bestätigen) . Sicher eine halbe Stunde blieb ich an diesem unglaublich schönen Ort, machte Fotos, setzte mich hin und genoss den Moment. Kurz bevor ich weiterlaufen wollte, holten mich Val und Ronny ein. Ich dachte sie seien vor mir, aber sie hatten anscheinend einen falschen Abzweiger genommen.
    Von da an liefen wir den Rest der Strecke zusammen. In Deba kehrten wir noch in ein Restaurant ein, wo wir auf Martin aus Uruguay trafen, mit dem ich mich bereits mal in San Sebastian unterhalten habe. Martin blieb dann in Deba (Anmerkung: das nächste Mal sah ich ihn wieder in Santiago) und der Rest von uns kämpfte sich noch einige Kilometer den Berg hoch bis zur nächsten Herberge.
    Die Herberge befand sich in einem ehemaligen Stall und hatte ziemlich Charme. Dort lernte ich auch Stephi, Elena und Stefan kennen. Dies sollte meine Gruppe werden für den gesamten Camino. Im Nachhinein ist es ziemlich beeindruckend, wie früh unsere Gruppe schon zustande kam, wie lange sie sich hielt und wie schön der Kontakt auch jetzt noch ist. An diesem Abend sassen wir alle lange zusammen, es war einfach nur gemütlich und einer der besten Abende überhaupt.
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  • Day 4

    Ibiri - Kloster Zenarruza

    April 8, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 8 °C

    Heute regnete es einmal...
    Durchgehend...
    Zum Glück lief ich ziemlich den ganzen Tag mit Stefan und so musste ich immerhin nicht allein durch den Matsch. Die ersten 20km mussten wir am Stück durchziehen, weil erst danach ein Dorf kam. Als das geschafft war, haben wir uns dort ein riesiges Pilgermenü gegönnt. Ich hatte bis dahin einen solchen Heisshunger aufgebaut, dass ich das ganze Menü geschafft habe. Das war ein Teller Pasta, ein Teller Pommes, ein Pudding, ein Kaffee und eine Cola. Nie im Leben hätte ich das alles unter normalen Bedingungen runtergekriegt, aber hier holt sich der Körper wohl einfach, was er braucht.

    Gut gestärkt bin ich dann nach dem Essen alleine weiter, weil ich Gas geben wollte, um all die Energie wieder los zu werden. Nach ein paar Stunden kam ich dan am Tagesziel an: das Kloster in Zenarruza.

    Obwohl das Zimmer ziemlich klein, eng und nicht allzu sauber war, war es trotzdem sehr gemütlich. Als wir alle angekommen sind, gab es eine Messe. Ich habe zwar nicht viel verstanden, aber zum Glück wurde mehr gesungen als geredet. Das war ein schönes Erlebnis, aber einmal reicht dann eigentlich auch.
    Nach der Messe brachten die Mönche uns einen super leckeren Topf voll Pasta. Dazu gab es Wein und danach gingen wir alle schon bald schlafen.
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  • Day 5

    Kloster Zenarruza - Eskerika

    April 9, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute Morgen bin ich zusammen mit Stephi und Val gestartet, wurde aber schnell abgehängt. Diese Frauen haben echt ein beeindruckendes Tempo drauf. In Gernika haben wir uns dann alle wieder auf einem Platz zum Mittagessen getroffen.

    Am Nachmittag bin ich mit Ronny gelaufen. Val und Stephi gingen noch kurz einkaufen, wir dachten, die holen uns in Nullkommanix wieder ein. Sie kamen aber nicht und irgendwann hatten wir sogar die Hoffnung, dass wir vor ihnen bei der Herberge sein könnten. Also begannen wir Vollgas zu geben und rannten förmlich die Hügel hoch und runter. Wir kamen dann tatsächlich als Erste bei der Herberge an. Bei einem Siegesbier warteten wir auf die Ankunft der anderen. Stephi kam mit dem Italiener Fabio an, Val folgte kurz danach.

    Die Herberge lag irgendwo im Nirgendwo, keine Bar weit und breit und in der Herberge wurde auch nichts gekocht. Man konnte aber beim Hospitalero einige Lebensmittel kaufen und selbst kochen in der Outdoor-Küche. Das war ein einfacher Unterstand mit einem Gasherd. Ronny und ich boten an, für den Rest der Gruppe zu kochen. Es regnete in Strömen und war ziemlich kalt, aber es machte unheimlich viel Spass draussen das Essen zuzubereiten. Wir machten Tomatenpasta und Salat. Das war super lecker und einfach ein Erlebnis, das in Erinnerung bleiben wird! Den Abwasch überliessen wir dann den Alten.
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  • Day 6

    Eskerika - Bilbao

    April 10, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute Morgen stand ich extra früh auf, denn heute ging es nach Bilbao, der ersten Grossstadt. Im Dunkeln lief ich los, um möglichst früh anzukommen und möglichst viel noch von der Stadt mitzukriegen. Kurz nach Abmarsch wurde ich bereits von Fabio überholt. Der erste Teil der Strecke war eigentlich noch ganz schön, verlief durch Wald und Wiese, danach folgte aber ein ziemlich hässliches Vorstadtgebiet. Als ich eine Frühstückspause einlegte, wurde ich von Ronny eingeholt und ab da liefen wir gemeinsam weiter.

    Um die Mittagszeit hatten wir die 23 km bereits geschafft und machten es uns erst einmal in einem Restaurant gemütlich. Vom Restaurant aus hatten wir Sicht auf den Camino und so konnten wir alle ankommenden Pilger beobachten. Irgendwann kamen dann auch Val und Stephi an und gesellten sich zu uns. Wir verbrachten Stunden in diesem Restaurant, genossen für einmal das Nichtstun und feierten das Erreichen unseres ersten Zwischenziels.

    Auf dem Weg zu unserem Hostel liefen wir noch durch die halbe Stadt. Die Innenstadt von Bilbao ist echt sehr hübsch und lädt zum Verweilen ein. Im Hostel wuschen wir alle unsere Kleider, duschten gemütlich und dann war auch schon Abend. Wir gingen Tapas essen und danach noch weiter auf einen Drink. Zum Abschluss besichtigten wir noch das berühmte Guggenheimmuseum von aussen. Was für ein schöner Abend. Dann hiess es leider Abschied nehmen von Stephi. Sie wartet auf ihre Freundinnen, die am Tag darauf nach Bilbao kommen sollten und läuft dann mit denen weiter. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich noch nicht, dass ich im Juli wieder nach Bilbao zurückkehren würde und an all diese schönen Momente erinnert würde.
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  • Day 7

    Bilbao - Onton

    April 11, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 12 °C

    Der heutige Tag war hart für Kopf und Füsse. Am Morgen hiess es erst einmal wieder aus Bilbao rauszukommen, was langwieriger war als angenommen und stundenlang durchs Industriegebiet führte. In Portugalete traf ich wieder auf meine Gruppe und wir querten zusammen den Fluss über eine fahrende Brücke. Da setzte plötzlich ein heftiger Regen ein, der es ziemlich in sich hatte. Auf der anderen Flussseite schauten wir nicht schlecht, als wir Rolltreppen mitten in der Stadt sahen. Pilger freuen sich an sehr kleinen Sachen und so genossen wir die paar Meter, die wir unseren Füssen ersparen konnten.

    Auch wenn wir danach die Stadt hinter uns liessen konnten, verlief die weitere Strecke weiterhin auf geteerten Strassen und irgendwann begannen die Füsse ziemlich zu schmerzen. Auch für meine Psyche wurde die Strecke immer anstrengender, da kein Ende dieser Strasse in Sicht war. Als wir dann plötzlich an einem schönen, einsamen Strandabschnitt standen und wieder Sand unter den Schuhen spüren konnten, war das ein überwältigender Moment und alle Leiden vergessen. Danach folgte ein Weg entlang der Meeresküste, der einfach wunderschön war. Der Regen machte die Stimmung sehr speziell. Das war auf jeden Fall einer der Momente auf dem Camino, der mich viel lehrte: manchmal lohnt sich das Durchbeissen durch unbequeme Situationen, um die schönen Momente noch viel mehr schätzen zu können.

    Am Abend in der Herberge kochten wir in der Gruppe. Nach dem Essen holte Ronny die Gitarre und wir fingen an gemeinsam Lieder zu singen. Wir verloren uns völlig im Moment und bemerkten gar nicht, wie alle um uns herum uns zuhörten. Als wir Hallelujah sangen und plötzlich alle Leute der Herberge einsetzten, lief es mir kalt den Rücken runter. Ein magischer Moment.
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  • Day 8

    Onton - Liendo

    April 12, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 13 °C

    Der heutige Tag folgte langen Strassenabschnitten. Trotzdem hatte man in grossen Teilen eine schöne Aussicht aufs Meer, was alles ein bisschen erträglicher machte. Und 1 - 2 Eis auf dem Weg, lassen die Anstrengungen schon fast wieder vergessen.Read more

  • Day 9

    Liendo - Güemes

    April 13, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 13 °C

    Heute war ein langer Tag: 37 km. Auf meinem letzten Camino in 2013 war das die längste Distanz, die ich gelaufen bin. Heute musste das aber durchgezogen werden, denn heute war das Tagesziel eine must-see Herberge in Güemes. Alle Pilger kommen da hin, egal ob sie 10 oder 40 km am Tag gehen. Und es war auch wirklich ein Erlebnis. Normalerweise sieht man auf dem Weg selbst nicht allzu viele verschiedene Pilger, aber heute Abend kamen sie alle zusammen. Das war echt ein spezieller Moment. Heute habe ich mein Zelt im Garten aufgestellt, was auch mal eine schöne Abwechslung war.

    Die Strecke war zum Glück wunder-, wunderschön, lief sie praktisch gänzlich verschiedenen Stränden entlang. So wurde es zwar ein sehr langer, aber auch sehr sonniger und schöner Tag.
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  • Day 10

    Durch Höhen und Tiefen

    April 14, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute Nacht habe ich das erste Mal im Zelt übernachtet. Das warme Wetter gestern und der schöne Garten der Herberge waren einfach zu verlockend. Heute Morgen war zwar alles nass und eine ziemlich grosse Spinne hat sich in mein Zelt verirrt, aber die Nacht an der frischen Luft und ohne Schnarcher war herrlich.
    Der Weg verlief am Morgen entlang einer wunderschönen Küste gefolgt von einem Abschnitt entlang des Strandes. Danach ging es auf die Fähre, wo ich auf Val und Tamara traf. In Santander suchten wir uns ein Café, wo wir auf Ronny und Stefan warteten und eine Pause genossen. Als diese ankamen, ging es weiter ins nächste Restaurant.
    Nach dem Essen kam das Motivationstief. Und das hatte es in sich. Auf dem ganzen bisherigen Camino war ich nie so down. Naja, half alles nichts, weitergehen musste ich trotzdem. Also Musik an, Welt aus und einen Schritt nach dem anderen. Am späteren Nachmittag ein Eis mit Ronny und plötzlich sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Als wir dann nach 30km in der bisher schönsten Herberge des ganzen Caminos ankamen, waren alle Sorgen wieder vergessen. Jetzt freuen wir uns bei einem Bier auf das Abendessen und die Nacht in diesen schönen Betten 😊
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