Satelit
Tunjukkan pada peta
  • Hari 16

    Melnik, kleinste Stadt Bulgariens

    13 Mei, Bulgaria ⋅ ⛅ 20 °C

    Melnik ist die kleinste Stadt Bulgariens mit etwa 160 Einwohnern (im Jahr 2020; in den 1960er Jahren waren es noch etwa 550). Sie liegt im Südwesten Bulgariens, im Bezirk/Oblast Blagoewgrad, Gemeinde Sandanski. Nach ihr ist auch der dunkelrote Melnik-Wein benannt, der in der Umgebung angebaut wird. Neben dem Wein ist die Stadt für die Sandsteinpyramiden von Melnik und für die Architektur im Stil der bulgarischen Wiedergeburt bekannt.

    Die Stadt ist ein Touristenzentrum und steht unter Denkmalschutz, 96 Häuser wurden zu Kulturdenkmälern erklärt. Ihren Status als Stadt behält Melnik trotz der geringen Einwohnerzahl aus historischen Gründen.

    Im Laufe der Geschichte gab es in Melnik 70 Kirchen und in der Umgebung vier Klöster. Von den Kirchen werden heute noch drei genutzt, von nur 21 Kirchen ist der genaue Standort bekannt. Von den Klöstern wird nur noch das Kloster Roschen im eigentlichen Sinne genutzt.

    Es gibt keine sicheren Informationen darüber, wann Melnik entstanden ist. Einer der Hauptwege des Balkans, der von Sofia nach Süden, entlang des Strumatals nach Serres und Thessaloniki führt, existierte schon im 7./6. Jahrtausend v. Chr. Melnik lag unweit dieser Hauptverkehrsader.

    Ursprünglich lebte in der Region Melnik und Petritsch der thrakische Stamm der Medi (maedi), dem wahrscheinlich auch Spartacus entstammte. Im 3. bis 2. Jahrhundert v. Chr. gab es hier eine thrakische Siedlung. Südlich der heutigen Stadt Melnik, wo später die Festung Melnik stand, hatten die Thraker ein Heiligtum zu Ehren der Jagdgöttinen Artemis/Bendis, sowie ein Augusteum (bulgarisch августейон) das Ende des 4. Jahrhunderts zerstört wurde.

    Nach der Kolonisierung der Medi durch die Makedonen wuchs die Siedlung. Während der römischen Epoche (1. bis 4. Jahrhundert) wurde der Ort zum Zentrum einer kaiserlichen Besitzung (saltus). Die Römer hinterließen die noch heute erhaltene alte Römische Brücke. Im 5. bis 6. Jahrhundert stand hier eine frühbyzantinische Festung. Im 6. Jahrhundert gab es hier eine slawische Siedlung.

    Nach Meinung von Iwan Dujtschew ist der Name der Stadt rein slawischen Ursprungs.[1] Etymologisch leitet sich Melnik vom altslawischen Wort mel für weißen Lehm/Kreide ab. Damit sind die Felsen der Pyramiden von Melnik gemeint, die die Stadt umgeben.
    Baca lagi