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  • Day 313

    Stockfisch-Stabkirche-Museum-Elch

    July 23, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 17 °C

    In Norwegen gibt es noch einige Stabkirchen. Diese fallen insbesondere durch ihr Aussehen auf und lassen Vergleiche mit Herrenhäusern zu. Das wollen wir uns näher ansehen. Das bedeutet, nochmals einen Abstecher nach Norwegen zu machen. 

    Unser Ziel ist Lillehammer. 

    Bevor wir unser eigentliches Ziel in Lillehammer ansteuern, meldet sich mein Magen. Die Stockfisch-Chips vom Vorabend haben meinen vollständigen Verdauungsprozess nicht durchlaufen. Für meinen Magen war es anscheinend zu viel oder der Stockfisch einfach nicht verwertbar. 

    Bevor wir also den ursprünglich geplanten Stellplatz in Lillehammer ansteuern, grummelt es in meinem Magen. Das Grummeln hört nicht auf, sondern es wird zunehmend mehr. Gerade sehr ungünstig, da wir uns auf der vielbefahrenen E6 befinden, entlang des größten norwegischen Sees, dem Mjøsa. In Gedanken überlege ich schon Plan B (Warnblinklicht an auf der einspurigen E6, Bimobil stoppen, raus aus dem Bimobil, ab an den Straßenrand, und den Stau und hupende Fzg. und wütende Verkehrsteilnehmer nicht beachten) und Plan C (Fenster auf, Warnblinklicht an, Bimobil stoppen, Kopf aus dem Fenster, alles andere hinter uns ausblenden, egal wie lange es auch dauert).

    Plan A greift. Die erste Möglichkeit zum Abbiegen nutze ich und nach wenigen Minuten finde ich einen Parkplatz in der Nähe von einem Discounter. Schnell aus dem Bimobil raus und es gerade rechtzeitig geschafft. Der Magen ist leer, aber mir geht es überhaupt nicht gut. 

    Wir entschieden uns, heute auf dem Campingplatz in Lillehammer zu relaxen und zu übernachten.

    Morgen geht es ins Freilichtmuseum Mailhaugen. 

    Am nächsten Morgen hat sich mein Magen beruhigt. Nach dem Frühstück geht es also los.

    Wenige Kilometer vom Olympiapark entfernt (die Lysgårdsbakkene Skisprungschanze, errichtet für die Olympischen Winterspiele 1994, ist aus weiter Entfernung zu sehen und das Wahrzeichen der Stadt) liegt das Freilichtmuseum Maihaugen. 

    Es handelt sich um ein kulturhistorisches Museum, in dem neben der Stabkirche Garmo aus dem 13. Jhdt. noch ca.200 weitere historische Gebäude aus drei Bereichen (Dorf, Stadt, Siedlung) zu sehen sind. 

    Die Stabkirche ist beachtenswert. Die Konstruktion der Kirchen ist es, welche den Namen erklärt. Die  senkrecht stehenden Holzpfähle, die sogenannten Stäbe, tragen die  Dachkonstruktion. Erstaunlich, dass  ein großer Anteil der Bausubstanz noch aus dem Mittelalter stammt. 

    Einige der anderen historischen Gebäude sind ebenfalls geöffnet und man sieht dort einige Menschen in historischer Kleidung. In den Häusern demonstrieren sie, wie z.B. ein Webstuhl bedient wird, aus Birkenwurzeln kleine Untersetzer geflochten werden oder der Schulunterricht im 19. Jhdt. abgehalten wurde. 

    Und gleich in der Schule erfahren wir, dass wir schlichtweg viel zu spät sind. Die Lehrerin ermahnt uns, wir sollten morgen Früh bloß pünktlich um 07:00 Uhr erscheinen 🤔.

    Zur Erklärung, die Lehrerin, eine junge Schülerin war, gerade ihr Abi abgelegt und kurz vor dem Militärdienst (in Norwegen müssen alle Geschlechter zum Militärdienst für 12 Monate) in die Rolle der Lehrerin geschlüpft. Durch ihre deutsche Wurzel (Vater aus Regensburg) sprach sie sehr gut Deutsch und hatte offenbar sehr viel Spaß daran, ihre Sprachkenntnisse unter Beweis zu stellen. So erfuhren wir z.B., dass die Schüler in Norwegen erst ab der 8. Klasse Noten bekommen im Zeugnis und die Wahl für weiterführende Schule erst ab der 10. Klasse erfolgt. Die Schülerin war sehr vom norwegischen Schulsystem überzeugt. Das deutsche Schulsystem findet sie schlecht, da die Schüler schon nach der 4. Klasse sich entscheiden müssen, welchen Weg sie einschlagen wollen und schon sehr früh durch die Noten u.U. unter Druck gesetzt werden.

    Die Meinung kann man nachvollziehen 😉.

    Am Nachmittag verlassen wir Lillehammer und es geht wieder zurück nach Schweden. 

    Auf der E16 im Richtung Torsby sehen wir dann zum zweiten Mal einen Elch. Leider war es schon relativ dunkel und die Elche sind sehr scheu. Was uns bleibt, die Erinnerung und zwei nicht so überzeugende Fotos auf den der Elch zu sehen ist.

    Aber immerhin, Elch Nr. 2
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