• Day 75

    Überfahrt von Albanien nach Italien

    October 10, 2024 in Italy ⋅ 🌬 27 °C

    Zurück in Albanien hatte sich zwecks des Autos leider nichts getan. Die Werkstatt hatte lediglich einen sehr überteuerten Motor aus dem Kosovo gefunden. Für 3800 € waren wir allerdings nicht bereit einen alten Motor mit 160.000 km zu kaufen. Die andere Option, die uns blieb, war sich nach Italien verschiffen zu lassen, da dort mehr Fiat Motoren zu finden sind. Dies würde aber einen erheblichen logistischen Aufwand bedeuten und der ADAC musste die Überfahrt genehmigen.

    Nach zwei Tagen in Albanien entschieden wir uns dann den überteuerten Motor zu nehmen, da sich der ADAC nicht meldete. Kurz bevor wir der Werkstatt das „go“ für den Kosovo-Motor geben wollten kam ein Anruf vom ADAC. Sie gestatteten uns tatsächlich die Überfahrt nach Italien. 🎉 So buchten wir bereits für den darauffolgenden Tag eine Fährverbindung von Vlora nach Brindisi.

    Abends am nächsten Tag ließen wir uns von der Werkstatt an den Hafen von Vlora bringen. Dort angekommen wurden wir von der Polizei angehalten. Der Abschleppwagen durfte uns nicht aufs Schiff fahren. Immer mehr Beamte kamen dazu und begutachteten unseren Van u.a. auch mit einem Drogenspürhund. Es herrschte große Aufregung und Diskussion. Leider konnten wir daran nicht teilnehmen, da keiner von ihnen englisch sprach. Netterweise übernahm unser Fahrer die Verhandlungen. Nach ewigem hin und her durften wir dann aufs Schiff verfrachten werden.

    Früh am nächsten Morgen erreichten wir die Hafenstadt Brindisi in Süditalien. Dort hatten wir allerdings das Problem wieder vom Schiff herunterzukommen. Zunächst war uns keiner behilflich und zu zweit hatten wir nicht die Kraft den Van aus der Fähre zu schieben. Nach einer Weile kam plötzlich ein Van, der uns raus aus dem Schiff zog. Für ein halb freiwilliges Trinkgeld waren wir froh auf festem Boden zu stehen.

    Der ADAC organisierte netterweise einen Abschleppwagen in Brindisi und so fuhren wir zu einer Werkstatt. Die lehnte uns direkt ab, da sie Platzmangel hatte und wir noch keinen neuen Motor mit dabei hatten (was aber irrsinnig war, denn wie sollten wir einen neuen Motor bereits haben?). Also fuhren wir zu einer zweiten Werkstatt, die uns allerdings auch ablehnte und erst in 20 Tagen wieder Kapazität hatte. Unsere Verzweiflung wuchs so langsam. War es doch falsch nach Italien zu gehen?

    Die Verzweiflung war uns wohl anzusehen, sodass unser Fahrer vom Abschleppwagen uns half eine Werkstatt zu finden. Er war sehr nett, aber die Kommunikation mit ihm war ebenfalls sehr schwierig, weswegen wir dann ohne zu wissen, wo es hinging, mit ihm durch die Gegend fuhren. 1 Stunde später kamen wir in einer kleinen Werkstatt im Örtchen San Marzano di San Guiseppe an. Die Mechaniker nahmen sich direkt unserem Problem an und suchten ein passenden Motor für uns. Nicht mal 10 Minuten später kam die Nachricht, dass es einen passenden Motor geben würde. Was für ein Glück! 🍀
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