Joined January 2023 Schweiz
  • Day 39

    Husquarna und Porkka Playboys

    March 19 in Switzerland ⋅ 🌧 12 °C

    So, das war‘s. Seit vergangenem Montag sind wir wieder wohlbehalten zu Hause. Die Rückfahrt der Herren gestaltete sich etwas mühsam. 1814 Kilometer liegen zwischen Stockholm Arlanda und Windisch Ländestrasse. Aber was soll‘s, da mussten wir durch. Und so sind wir in einer ersten Etappe bis nach Husquarna am Vätternsee (dort werden Nähmaschinen, Motorsagen, Motorräder etc produziert) gefahren. Wiederum starker Schneefall und Minustemperaturen. Stellplatz direkt am See.
    Dann weiter via Öresundbrücke nach Rödbyhamn. Überfahrt mit der Fähre nach Fehmarn und dann, da hüpft das Herz jedes Schweizer Vanfahrers, via Deutschlands Autobahnen Richtung Schweizer Grenze. Bei Regen, Nebel, irrwitzig schnellen Rasern und vielen Lastwagen eine anstrengende und, im Vergleich zu den nordischen Ländern, gefährliche Fahrt. Es war nicht der schönste Teil der Reise aber irgend einmal steht über dem Nomadenleben der Wunsch nach den eigenen vier Wänden im Vordergrund.

    Ja, es hat sich gelohnt. Ein Abendteuer mit unzähligen tollen Erfahrungen und Begegnungen. Ein Fahrzeug, welches auf die speziellen klimatischen Bedingungen Lapplands ausgerichtet ist und uns ohne grössere Probleme (abgesehen von ein paar Bedienungsfehlern des Schofförs) durch die winterliche Landschaft Lapplands begleitet hat. Entspanntes Autofahren im Norden, ohne Drängler und Raser. Uns hat Finnland besonders gut gefallen. Etwas knorrige, aber sehr herzliche und hilfsbereite Menschen. Wunderschöne, unberührte, winterliche Landschaften. Kulinarisch etwas karg, die Finnen lieben Buffets. Ob im Restaurant, im Museeumskaffee oder sogar im Supermarkt. Ein Selbstbedienungsbuffet steht immer zur Verfügung. Inbegriffen sind auch Wasser, Beerensirup, Kaffee und ein Dessert.

    Nun leben wir wieder dichtbesiedelt an der Ländestrasse in Windisch. Der Van ist gereinigt und parkiert. Schön, ab und zu eine Nachbarin oder einen Nachbarn aus der Siedlung und dem Quartier zu einem kleinen Schwatz zu treffen. Und schon stellen wir uns die Frage, wo es als nächstes Hingehen soll.

    Das war der letzte Foodprint von „Hoch hinauf“. Schreiben hat Spass gemacht, wir hoffen die Lektüre der Foodprints ebenfalls.

    Näkemiin, adjö und hej då!

    Marianne, Tom und der Hund

    PS
    Wer kommt auf die Idee, 4 Musiker in einen alten rostigen VW Polo zu setzen und Bohemian Rapsody von Queen zu spielen. Das können nur die finnischenn Porka Playboys sein. Wer Lust hat, hier der Link zum Video:

    https://youtu.be/irLsjBDPe5c
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    Traveler

    …und der Hund😂👌🏻 es war sehr amüsant, eure Reise auf diesem Weg mitzuverfolgen❤️🚐

    Traveler

    eure frostigen winterbilder und die herzerwärmenden, humorvollen texte werden mir fehlen😉 gutes ankommen in den weiten der eigenen vier wände💐

    Traveler

    😊👍🏼

    Traveler

    Tolle Berichte und eine coole Route. Merci für das Teilen 👋

     
  • Day 30

    Irrfahrt durch den Schnee und Vanlife

    March 10 in Sweden ⋅ ☁️ -2 °C

    Gestern sind wir von Stocka weiter Richtung Stockholm gefahren. Je südlicher wir kommen, umso stärker schneit es. Den ursprünglich vorgesehenen Standplatz können wir nicht anfahren, zuviel Schnee. So landen wir in Grisslehamn Fiskehamn. Dieser Ort scheint im Sommer ein lebhafter Hotspot zu sein. Jetzt ist alles geschlossen, es herrscht Kehrausstimmung, garniert mit grossen Mengen Pulverschnee. Von hier fährt dreimal täglich eine Fähre nach Aland, einer Inselgruppe vor Finnland. Marianne hat überraschenderweise grad noch eine Ticket für eine Überfahrt für vier Personen gewonnen. Quasi als Dank, dass wir hier übernachtet haben. Wir verzichten auf die Reise nach Aland und fahren heute weiter, noch etwas näher zum Flugplatz Arlanda in Stockholm. Marianne fliegt morgen zurück in die Schweiz und überlässt den Van vertrauensvoll den beiden Herren (Snoopy und Tom) für die lange Heimreise. Nach vier Stunden Irrfahrt durch heftiges Schneetreiben stehen wir erneut in Grisslehamn. Alle vorgesehenen Stellplätze oder Campings waren entweder geschlossen oder unerreichbar wegen den Neuschneemengen.
    Wir sind flexibel und verbringen noch eine Nacht in Grisslehamn. Im Hafen ist das Meer inzwischen gefroren und es fällt noch mehr Schnee. Zum Nachtessen kocht Marianne wunderbares Steinpilzrisotto mit Karotten (das Gas läuft ja wieder). Für morgen ist kein Schnee angesagt (wer’s glaubt!), so dass einer ungestörten Fahrt auf den Flugplatz Arlanda nichts im Wege steht.

    Noch ein paar Gedanken zum Leben im Van. Ich (und der Hund) hausen nun schon seit 30 Tage in dieser Kiste, davon 23 Tage zusätzlich mit Marianne. Was soll ich sagen, es ist ziemlich eng. Ich gehe davon aus, dass dies im Sommer anders sein wird. Dann sitzen wir entspannt mit einem Bier vor dem Wagen, Marianne gönnt sich einen Apérol Spritzz und drinnen sind wir nur zum Übernachten. Im Winter, gerade in der arktischen Kälte Lapplands ist dies eher nicht möglich. Wir halten uns sehr oft im Auto auf, und dies auf engem Raum. Die voluminöse Ausrüstung braucht viel Platz, der Hund liegt ständig am falschen Ort, meine Beweglichkeit ist leider auch nicht mehr die Beste, würde aber, wenn vorhanden, die alltäglichen Turnübungen im Van durchaus erleichtern. Übrigens wollte mich Marianne deshalb in die „Gruppengymnastik Softpass mixgrupp“ in Grisslehamn schicken (s. Photo), da ächze ich doch lieber noch etwas im Van rum. Ein- und Aussteigen ist jedesmal eine grössere Übung, damit wir möglichst wenig Schnee ins Auto bringen. Kurz und gut, das Nomandenleben im Winter macht zwar Spass, doch nun freuen wir uns auf die vergleichsweise turnhallengrossen Räume in unserem Haus in Windisch und darauf, zum Duschen nicht mehr im Daunenmantel und Snowboots durch den Schnee zu den sanitären Anlagen stapfen zu müssen. Trotz allem „Moving ist better than staying still!“
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    An dieser Stelle mal ganz ❤️Dank für die sehr unterhaltsamen Berichte. Weiterhin gute Fahrt.

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    Danke liebe Annina😘

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    Ich geniesse Deine anschaulichen Reiseberichte und sie werden uns alle fehlen-happy Return und ganz herzlichen Dank!

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  • Day 28

    Crash Sensor und Jungfrauküste

    March 8 in Sweden ⋅ 🌬 -4 °C

    In Sandsjögarden sind wir zwei Nächte geblieben. Es ist wieder sehr kalt geworden. Die Gäste aus den Hütten und den zwei Vans treffen sich jeweils um 19 Uhr zum Nachtessen in der warmen Stube. Wir sind ca 10 Personen, alle aus der Schweiz, unterwegs im hohen Norden. Einige zurückhaltend erzählend, andere wiederum sind vor lauter Reiseerfahrungen kaum zu zügeln. Aber es macht Spass, sich wieder einmal mit anderen bei einem feine Essen auszutauschen. Der Haushusky bettelt am Tisch, die Working Class Huskies heulen draussen im Schnee und in der Kälte. Am zweiten Abend, nach den Spaghetti Bolognese, einmal mehr Aurora-Alarm. Die Gaststube ist innert Sekunden leer, eine etwas unkonventionelle, dafür sehr effektive Methode, die Gäste loszuwerden. Einzig der mitteilungsbedürftige Aurorafotograf, der seine Kamera sonst immer griffbereit hat, sitzt ohne Fotoapparat alleine in der Stube. Die überstürzte Flucht in die Kälte hat sich gelohnt, in dieser Nacht sind die Nordlichter intensiv, grün, sogar violett und rot und bewegen sich spektakulär am nordischen Himmel.
    Etwas wehmütig verlassen wir diesen wunderbaren Ort. Eigentlich, aber das merkten wir erst einen Tag später, hätten wir ja noch eine Nacht bleiben können. Beim Reisen verliert man jedes Zeitgefühl.

    Vorgestern führte die Expedition nach Hammerdal zur Familie van Pelt, die hier seit rund einem Jahr einen Stell- und Campingplatz betreibt. Sehr gastfreundliche und zuvorkommende Menschen, die mit ihrem Charme den, im Winter etwas verlassend wirkende Platz mehr als wettmachen. Die Nacht wird wieder bitter kalt, obwohl wir hier schon weiter südlich stehen.

    Gestern dann Weiterfahrt an die Jungfrauküste, am Ufer des Bottnischen Meerbusens, nach Stocka Gästehamn. Super Platz direkt am Meer, nochmals eine Marianne, die Hafenmeisterin, begrüsst uns herzlich. Hier sind wir gelandet, weil Schöbi (der Seefahrer aus Kvasebro und Buttwil) uns den Tipp gegeben hat. Er hat im Sommer mit seiner Yacht hier angelegt.
    Die Fahrt durch Mittelschweden war interessant, die Landschaft ist nun hügelig, fast schon gebirgig, der Strassenbelag leider auch. Jedenfalls erwischen wir erfolgreich ein zünftiges Schlagloch, das Geschirr und Gläser gehörig klappern lässt. Vom Nebensitz ertönt Kritik an Toms Fahrstil, glücklicherweise ist nichts passiert, die Kiste ist robust.
    Wir freuen uns auf Mariannes Nachtessen, Gemüseeintopf mit Hackfleisch, drapiert mit einer feinen Tomatensauce. Aber daraus wird vorerst nichts, kein Gas mehr, aus mit Kochen, Marianne will unverzüglich abreisen. Ich war bis dato überzeugt, genügend Gas dabei zu haben und raufe mir die Haare, weil ich keine Ersatzflasche mitgenommen habe. Die gerüsteten Zucchetti, Auberginen, Peperoni und Kartoffeln liegen etwas verloren in der Dinette. Nachdem wir hungrig diverse Foren und Gebrauchsanweisungen studiert haben, findet Marianne den rettenden Hinweis. Bei einem harten Schlag wird die Gaszufuhr mit dem Crash Sensor unterbrochen. Also flugs Crash Sensor wieder zurücksetzen. Marianne geht noch nicht nach Hause, ich reorganisieren meine Haarpracht und das gerüstete Gemüse wandert in die Pfanne. Das Nachtessen war sehr lecker. Wir werden an diesem wunderschönen Ort zwei Nächte bleiben. Ich finde man spürt hier im Süden eine Vorahnung des Frühlings. In der Nacht fällt ziemlich viel Schnee und ein rauher Wind bläst uns um die Ohren. Snoopy will nicht mehr raus und hockt auf dem Captains Chair, was mich persönlich etwas stört.
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    Soo schön😍

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    Fantastisch 🤩 und sehr interessante Berichte 👍. Geniesst es weiterhin!

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    ❤️

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  • Day 24

    Erlkönige und Schweizer Auswanderer

    March 4 in Sweden ⋅ ☁️ -10 °C

    In Heta Kota blieben wir zwei Nächte. Auch um uns etwas von der täglichen Fahrerei zu erholen. Zwei Nächte, beide mit Nordlichtern. Am 2. März Weiterfahrt Richtung Süden. Wir machen auf der Fahrt einen Abstecher nach Kiruna. Dort wird Eisenerz im Tagbau im grossen Stil abgebaut. Eine Bergbaustadt ohne Charme, im Ruhrgebiet würden wir wohl ähnliche Orte finden. Ausserhalb Kirunas finden wir Platz bei Franziska, einer Schweizerin, die in Lappesuando ihre Zelte aufgeschlagen hat, rund 20 Huskies besitzt, Hütten vermietet und im Winter für ihre Gäste Nachtessen und Frühstück anbietet. Niels, der Koch, zauberte eine vorzügliche Mahlzeit auf den Tisch, Rentier Jöttbuller, Kartoffelstock, Salat und ein feines Dessert. Wir sind froh, wieder einmal unserem engen Van entfliehen zu können. Schon wieder diese fantastischen Nordlichter!

    Am nächsten Tag Weiterfahrt zum kleinen Camping Skabram bei Jokkmokk, hier begegneten uns lauter aussergewöhnliche Leute, solche mit Kampfhunden, Survival-Wohnwagen und Freaks mit einem original Hippiebus.

    Auf unserer Weiterfahrt haben wir bei Jokkmokk wiederum den Polarkreis überschritten, diesmal Richtung Süden. Zwischenstop in Arvidsjaur, bei der alte Samistadt „Lappstaden“. Vor über 400 Jahren versuchte man, die Sami zum Christentum zu bekehren. Die um die Kirche gruppierten Koten (Hütten) dienten den von weit angereisten Sami als Unterkunft für die wichtigsten christlichen Feiertage. Die Holzhäuser erinnerten uns stark an die Holzstadel der Walser. Sie werden übrigens auch heute noch genutzt, Lappstaden ist also kein Freilichtmuseum wie der Ballenberg.
    Marianne hat sich auf den Strassen ausserhalb Arvidsjaur über die komisch gemusterten Fahrzeuge gewundert. Arvidsjaur ist im Winter das Autotestmekka für Erlkönige (mit Mustern getarnte Prototypen der Autoindustrie).

    Dann Weiterfahrt mit Rentieren und Füchsen auf der Strasse nach Sandsjögarden, dem Lake View Holiday & Adventure Resort, in Schwedisch Lappland. Es wird von Caro und Daniel Schafer betrieben. Sie sind vor ein paar Jahren mit ihren Huskies aus der Schweiz nach Nordschweden ausgewandert und wurden damals von SRF in der Sendung „Auf und davon“ portraitiert. Wir stehen hier mit Sicht auf den zugefrorenen See und lassen es uns in der gemütlichen Gaststube, bezirzt vom freundlichen Haushusky, gutgehen.
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    Tom hat sicher schon das nächste Auto entdeckt. Vielleicht bekommst du es mit Tarnkleid 😉

     
  • Day 20

    Ich bin auch ein Schneepflug

    February 28 in Finland ⋅ 🌬 -5 °C

    Karasjok in Norwegen ist der nördlichste Punkt unserer Reise, Von hier aus ginge es Richtung Nordkap, weitere vier Stunden Autofahrt. Die Wetteraussichten sind schlecht, wir verzichten, wobei wir dieses Ziel eh nie auf unserem Plan hatten. Gestern Nacht in Karasjok ein gigantisches Spektakel am Himmel, die Sonnenwinde sind in diesen Tagen aussergewöhnlich stark. Marianne tanzt wie in Trance um unseren Van.
    Heute Weiterfahrt nach Enontekiö in Finnland. Bei der Abfahrt scheint die Sonne und die Strasse ist geräumt. Aber je länger wir unterwegs sind, umso stürmischer wird das Wetter, teilweise schneit es und ist neblig. Schneeverwehungen verengen die Fahrbahn auf eine Spur, stellenweise ist die Sicht gleich null, kaum Verkehr (zum Glück), keine Schneeräumung (leider). Unser Van ist für kurze Momente wie ein Schneepflug im Blindflug unterwegs, und dies alles ohne Allrad. Da bleibt nur eines, mit Schwung durchfahren, damit wir nicht stecken bleiben. Umkehren ist keine Option. Nach etwa einer Stunde lässt der Wind etwas nach. Das war eine gefährliche Grenzerfahrung, die wir nicht noch einmal erleben möchten. Das Wetter hier im hohen Norden ist nicht zu unterschätzen. Wir werden in Zukunft den Wetterbericht sorgfältiger studieren.
    Erleichtert biegen wir auf unseren heutigen Standplatz ab und bleiben 50 Meter vor dem Ziel im tiefen Schnee stecken. Der Besitzer von Heta Kota hilft mir bei der Kettenmontage, vorsichtshalber stellt er schon mal sein starkes Schneemobil zum Ziehen bereit. Ich bezahle den zusätzlichen Effort mit einem guten italienischen Rotwein. Jetzt geht es zur Erholung in die finnische Sauna, um anschliessend entspannt und tiefengereinigt das allabendliche Auroraspektakel am nächtlichen Himmel geniessen zu können.
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    Beautiful!

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    Fantasisch!

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    Wau so schöööön

     
  • Day 19

    VÂČČ PIHTTSID KÂÂČČ

    February 27 in Norway ⋅ 🌬 -3 °C

    Wir übernachten auf dem Parkplatz vor dem Vuotso Maja, einem B&B, fantastische Nordlichter inbegriffen. Endlich wieder einmal eine warme Dusche, nach Tagen ohne Wasser. Das Breakfast wurde dann allerdings wieder im Van aufgetischt. Gestern, beim Einchecken, übergab mir Jouku der Besitzer einen Ortsplan von Vuotso. Ein klarer und übersichtlicher Plan, „reduced to the max“. Am Morgen stellten wir fest, dass die Kunst der Reduktion in Vuotso der Realität entspricht. Hauptsache es gibt einen Ortsplan, damit sich hier alle zurecht finden.

    Fahrt nach Ivalo und Inari, die Zentren Finnisch Lapplands. Je weiter wir Richtung Norden kamen, umso wärmer wurde es. In Inari heute schlappe plus 4 Grad. Einziger Vorteil, alle zugefrorenen Röhren und Ventile an unserem Fahrzeug tauen auf, wir sind diesbezüglich wieder im Normalbetrieb. In Inari Besuch des SIIDA, Museum of Sami Culture. Die Sami leben über dem Polarkreis in Norwegen, Schweden, Finnland und Russland, Es ist die einzige indigene Volksgruppe in Europa. Im Museum wird ihre Gechichte und ihre Lebensweise beschrieben, durchaus auch mit kritischem Blick auf die finnischen Integrationsbemühungen.

    Die Landschaft hier im hohen Norden hat sich verändert, die Bäume sind kleiner, eine karge Gegend. Bei Sonne und starkem Wind (8 Beaufort) ziehen wir weiter Richtung Karasjok, einem Dorf in Norwegen. Wir kommen gerade noch vor dem Schneesturm auf dem leeren Campingplatz an und werden da von einer Meute heulender Huskies begrüsst.
    Der Titel unseres heutigen Berichts ist samisch und heisst: Cold wind asks for clothes.
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    Wow 🤩

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    So schön, in diesem Museum waren wir auch und können die Snowmobiltouren empfehlen. Liebe Grüess vo de Skipiste im Lötschental

     
  • Day 18

    Normaly I don‘t do that!

    February 26 in Finland ⋅ ☁️ -9 °C

    Es ist wieder bitter kalt bei - 21 Grad, aber sehr sonnig. Wir sind seit gestern auf einer abgelegenen Rentierfarm in Lampsijärvi, Lappland (puolukkamaanpirtit.fi) Im Winter werden die rund 160 Rentiere in Koppeln gehalten. Timö ist zuständig für die Fütterung und Pflege der Tiere und jagt erfolgreich Füchse (s. Bild), die es auf Rentierbabies abgesehen haben.
    Ein veritabler Finne. Auf den ersten Blick ist er eher mürrisch und wortkarg, immer jedoch herzlich und äussert hilfsbereit. Damit wir durch die tief verschneiten finnischen Wälder wandern konnten, legt er uns mit seinem Schneemobil eine Spur in den Schnee. Das klappt bestens bis zu dem Punkt, als ich bis fast zur Hüfte im Schnee einsinke (ich denke, es liegt nicht an meinem Gewicht, sondern an der schlechten Schneebeschaffenheit :)

    Gestern Nacht haben wir zum ersten Mal Nordlichter gesehen. Es sind nicht die spektakulären grünen Erscheinungen, sondern kaum wahrnehmbare, weiss grünliche Schleier und wellige Vorhänge am Himmel, die sich elfenartig bewegen und laufend verändern, ein sehr beeindruckender und berührender Moment in der eiskalten Polarnacht.

    Heute Teilnahme an einer Rentiersafari. Zuerst lernten wir die Kunst des Suopunki, das Werfen eines Lassos, um ein Rentier an seinem Geweih einzufangen. Dann ging’s auf die Tour. Ein weisses Rentier zog unseren Schlitten durch den verschneiten Wald. Timö stellt fest, dass dieses männliche Tier vier Tom’s ohne mit der Wimper zu zucken, ziehen könnte; dass beruhigt. Übrigens, normale Rentiere lassen sich nicht vor einen Schlitten spannen. Die Zugtiere werden vier Jahre auf diese Aufgabe vorbereitet.

    Nora, die Tochter der Besitzerin, erzählte uns alles über den Alltag und das Jahr der Rentierzüchter, vom Zählen und Markieren der Jungtiere, dem aufwändigen Einsammeln und Aufteilen der Herde, bis hin zur Schlachtung von Tieren im Wald. Von den geschlachteten Tieren wird alles verwertet, das Fleisch, das Blut, das Fell, das Geweih und die Knochen. Was übrig bleibt, geht zurück in die Natur. Die Züchterfamilie legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit und den artgerechten Umgang mit den Rentieren. Etwas wehmütig verlassen wir diesen magischen Ort. Zum Abschied schenkt uns Timö, der mürrische und wortkarge Finne, noch ein abgestossenes Rentierhorn mit den Worten: „Normaly I don‘t do that“¨. Wir fahren noch weiter nach Vuotso.

    PS
    Freude herrscht! Beim Hochladen der Photos stellte ich einen Auroratreffer fest, aufgenommen mit dem Natel. Wie ich das gemacht habe, weiss ich nicht, alle andern Aufnahmen sind schwarz.
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    Ich geniesse Euren Reisebericht. Sehr spannend und Ihr bringt uns in eine Welt die man nicht kennt. Vielen Dank und bitte weiter so👍👍🙋‍♀️

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    👍🏼😊

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    😊

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    👏👏👏😄

     
  • Day 16

    Santa Claus und finnische Rollatoren

    February 24 in Finland ⋅ ☁️ 13 °C

    Am Donnerstag Fahrt bei Schneefall nach Rovaniemi und dort den Polarkreis überschritten. Aus der Stille in den Rummel, ohne Vorwarnung und so richtig heftig. Unsere Vorstellung von einer malerischen Kleinstadt mit bunten Holzhäusern, und irgendwo an der Hauptstrasse sitzt dann der Santa Claus, wurden bitter enttäuscht. Rovaniemi ist eine grosse Stadt. Der Santa Claus hockt in einer Retortenstadt ausserhalb der Stadt. Die Touristen aus aller Welt werden in Reisecars angekarrt und tappen dann begeistert, eingekleidet in arktische Einheitsoveralls, zu Weihnachtsmusik und Pfefferkuchendüften durch das arktische Disneyland. Wir nehmen schnell Reissaus und Kurs auf die lokale Permanence,

    Tom will nach dem schwedischen Gesundheitswesen (Reise 2017) nun auch die finnischen Einrichtungen testen. Alles funktioniert bestens, das Rezept lösen wir in einer Apotekki ein. A propos Gesundheitswesen: Die finnischen Senioren bleiben fit bis ins hohe Alter, weil sie mit kufenbesetzten Rollatoren durch die Gegend sausen.

    Und um fast 20 Uhr stellt sich die Frage, wo wir übernachten könnten? Die Nerven liegen etwas blank, der Hund hat Hunger und mit viel Glück finden wir einen lauschigen Platz in einer kleinen Ferienanlage mitten im Wald. Der Besitzer begrüsste uns erst spät, da er noch seine Saunagänge abschliessen musste. Am Freitag Weiterreise nach Lampsijärvi, auf eine Rentierfarm, wo wir bis Sonntag bleiben werden.
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    this post is appteekari approved😂👍🏻

     
  • Day 13

    Snoopy trägt Prada und Gipfelsturm

    February 21 in Finland ⋅ ⛅ -18 °C

    Gestern Weiterfahrt vom Skigebiet Sotkamo nach Himmerski zwischen Kuusamo und Rovaniemi. In der Nacht war es -17 Grad. Die Passagiere hatten warm, die sanitären Anlagen im Camper haben etwas gelitten, eine Wasserleitung ist eingefroren. Kann passieren bei diesen Temperaturen.

    Die Fahrt durchs winterliche Finnland ist kurzweilig, auch wenn wir eigentlich nur Wälder, zugefrorene Seen und ab und zu ein paar Häuser sehen, von menschlichen Wesen oder Elchen ganz zu schweigen. Die Strassen sind schneebedeckt, manchmal vereist, aber ohne Probleme für den Schofför. Entspanntes Fahren mit 90 Stundenkilometern, kaum Verkehr.

    Am Abend übernachten wir in Lomakeskus Himmerki, eine Anlage in Südlappland, mit Hütten, einem samischen Kotazelt, Restaurant und Stellplätzen. Schöner Ort an einem grossen zugefrorenen See inmitten von Wäldern (wen wundert‘s). Schon bei der Ankunft ist es -24 Grad. Darum ist warmes Essen im rustikalen Restaurant angesagt. Die Gastronomie hier in Finnland, zumindest im Outback ist eher rustikal, aber sehr herzlich. Schön dass es hier Menschen gibt. Sie sprechen Finnisch, wir Englisch und wir verstehen uns blendend. Trotz klarem Himmel ist die Chance auf Nordlichter leider klein. Im Van ist es schön warm bei -27 Grad Aussentemperatur.

    Heute nochmals sonniges, sehr kaltes Winterwetter. Die geneigte Leserschaft ahnt es schon, die Leitungen im Camper sind wieder zugefroren. Snoopy trägt heute Prada, wegen der grossen Kälte (s. Video), so wirklich glücklich scheint er nicht zu sein. Hundespaziergang auf einem gefrorenen See (ohne katholischem Eisfischer) und ohne, dass wir laufend eingebrochen wären (Marianne war etwas besorgt).

    Am Nachmittag dann Fahrt mit unserem aufgetautem Equipment (danke für Mariannes Haarföhn) in den Riisitunturi National Park. Ein Wintertraum, verschneite Bäume stehen wie Skulpturen in der Gegend herum, mit etwas Phantasie sind Tiere, Fabelwesen oder auch Menschen zu erkennen. Der Aufstieg auf den 465 m hohen Gipfel wurde von einer fantastischen Rundsicht gekrönt.
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    atemberaubend schön!

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    Wow!

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    So schön. Bei eine Nordländern schlägt das Herz höher in Anblick auf so traumhafte Winter Bilder!!

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  • Day 12

    Wintersport im Dunkeln

    February 20 in Finland ⋅ 🌫 -10 °C

    Heute Morgen in Jämsä, das Thermometer zeigt -7 Grad. Mit Schauern der Dame im roten Bademantel und Winterstiefeln beim Eisbaden zugeschaut. Dann lange Fahrt durch unendliche Wälder und an zugefrorenen Seen vorbei nach Kajaani auf den Wohnmobilstellplatz Kattivankkuri. Ausser uns steht da noch ein schwarzer Reisecar, umgebaut zum luxuriösen Wohnmobil, finnisches clämping.

    Im Dunkeln joggen Finninnen und Finnen kreuz und quer durch die tief verschneiten Wälder, während dessen Tom mit der Giesskanne hin und her marschiert und den Wassertank auffüllt. Ich bin am Kochen (Gschwellti) und schaue dem lustigen Treiben aus dem warmen Van zu. Draussen zeigt das Thermomenter bereits -10 Grad. Ski- und Sessellift sind beleuchtet und im Betrieb.
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    Traveler

    Cool die Olympiapiste mit 170m Höhendifferenz. Das fägt ⛷️

    Traveler

    Und ganz oben hat es eine furchtbar steile Sprungschanze🤭

     

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