Quer über die Insel

Bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel wache ich heute auf. So lässt sich’s aushalten! Nach dem Frühstück spaziere ich gleich mal durch den Hotelpark ans Meer runter. Es sind noch kaum Menschen da, alles ruhig. Ich suche mir einen schönen Platz in der Sonne und genieße einfach hier zu sein und meditiere...

Schließlich reift in mir der Entschluss, mir heute ein Auto zu mieten. Der nette Taxifahrer hatte mir gestern abend erzählt, dass es ein mallorcinisches Dorf namens PETRA gibt. Da muss ich unbedingt hin! :):)

Die Autovermietung ist gleich um die Ecke. Als ich nach einem Navi frage, lacht der nette Vermieter nur - auf der Insel alles klein Problem, man kann sich nicht verfahren. Da vertraue ich ihm glatt (auch wenn ich zu Hause meinem Orientierungssinn nicht so viel zutraue...).

Also fahre ich Richtung Petra in den Nordosten. Obwohl ich an 3 Stellen den richtigen Abzweig verpasse, leitet mich die super Beschilderung immer wieder zurück. In Petra erwartet mich ein nettes Dörfchen, kleine Gassen und Strässchen, ein paar Menschen auf der Straße. Aber viel ist nicht los an einem Sonntag mittag. Hatte ich auch nicht anders erwartet ;)

Aber denkste! Nach mehreren Biegungen wird es immer lauter. Ich lande auf einem Platz mit einer Unmenge - Radfahrern!! Unglaublich, lauter Trikot und Radrennschuhe tragende Menschen, die gerade dabei sind ihre Räder abzustellen und die kleinen Restaurants und Cafés zu bevölkern. Was ist hier los? Ein Radrennen?

Ich suche mir ein freies Tischchen (was nicht einfach ist!). Eine Minute später habe ich schon Gesellschaft in Form von drei Männern im Radtrikot - 2 Schweizer und ein Deutscher. Es ist lustig. Ich bekomme heraus, dass im Moment Fahrrad-Hochsaison auf Mallorca ist. Alle möglichen Veranstalter locken Fahrradtouristen auf die Insel, die dann in einer Woche gruppenweise ihre Radtouren abfahren. Es gibt Gruppen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Und um die Mittagszeit treffen sich alle - unabgesprochen, aber doch regelmäßig- am selben Ort zum “Einkehrschwung”. Schön, ein kleines Mittagessen unerwartet in geselliger Runde zu genießen! Obwohl alle Tische brechend voll sind, bleiben die Kellner entspannt und mit einem Lächeln auf den Lippen. Naja, es wird ja auch echt ein Mega Umsatz eingefahren ;)

Die drei geben mir noch zwei Tipps -Valdemosa und Sankt Elm. Das merke ich mir gern! Nachdem es im Nordosten der Insel etwas zugezogen ist, erscheint es mir eine gute Idee, auf die Westseite zu fahren. In St. Elm erwartet mich wieder strahlender Sonnenschein. Ich suche mir ein ruhiges Plätzchen am Meer auf Felsen direkt am Wasser. Schuhe aus und mit allen Sinnen spüren: Der Wind, die Sonnenwärme, Fels unter den Füßen, Plätschern der kleinen Wellen und ein leichter Duft von Meeresalgen. Einfach herrlich! Ich laufe noch durch viele kleine Passagen, genieße immer wieder schöne Momente am Meer und tolle Ausblicke aus Meer und die gegenüber liegende Insel La Dragonera...

Dann geht’s wieder zurück zum Hotel Bonsol. Es war ein wunderbarer Tag und ich bin ganz stolz darauf, dass ich mich ohne Navi und ohne fremde Hilfe auf der Insel zurecht gefunden habe und alles so gut geklappt hat!Читать далее