• Jahrhundertregen in der Wüste Gobi

    1 de agosto de 2024, Mongólia ⋅ ☁️ 20 °C

    Dass die Wolkenfront gefährlich aussieht - keine Frage. Da hängen in den pechschwarzen Wolken weitere, etwas hellere, schwarze Wolken. Aber was dann kommt, hätten wir uns niemals träumen lassen. Kein tropischer Wolkensturz war jemals so heftig. Der Wind tobt und braust um unseren UAZ. Der ganze Wagen bebt. Der Regen ist so stark, dass wir absolut, wirklich absolut gar nichts mehr sehen. Keinen Zentimeter Sicht hat man aus der Scheibe. Alles rauscht und braust. In Blindfahrt verlassen wir die Straße. Diese verläuft gerade auf einer Art Damm. Wir sind überrascht, wie tief es kurz hinuntergeht. Aber hier stehen wir sicher. Oder doch nicht? Es rauscht und braust und tobt und dann wird es nass. Durch die Scheiben und das Dach tropft Wasser. Aus den Tropfen werden kleine Wasserfälle, die rasch alles durchweichen. Wir stellen Wasserflaschen unter die entsprechenden Stellen. Versuchen sie zu stopfen. Doch es sind so viele undichte Stellen. Wir schaffen es nicht. Und dann ist die erste 0,8l Flasche voll. Das darf doch nicht wahr sein. Wir retten alle empfindliche Elektronik und sammeln weiter Wasser. Es blitzt, donnert und schüttet. Dass so viel Wasser vom Himmel kommen kann. Um uns ist es pechschwarz. Nach einiger Zeit wird es etwas weniger und wir erkennen, dass wir mittlerweile in einem See stehen. Wenn der Boden aufweicht, kommen wir hier nicht mehr weg. Also Lage checken und raus aus dem tiefen Wasser. Doch leider kommen wir die Böschung nicht mehr hinauf. Es hilft nichts, zurück in den See, etwas weiter eine neue Stelle suchen, etwas schräger anfahren und los. Es kämpft, schlittert, röhrt und ja - wieder oben. Langsam geht es über die komplett geflutete Straße weiter. Nach vielen Kilometern wird es schließlich wieder heller und dann auch wieder trocken. Eigentlich regnet es in der Gobi fast nie. Und definitiv niemals in solchen Mengen wie in diesem Unwetter. Das war die Regenmenge von Jahren. Und ja - die Gobi ist komplett grün.Leia mais