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  • Day 3

    Fazit: Professionelle Improvisation

    June 19, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 17 °C

    Klang ja nicht nach viel Aufregendem, aber bitte doch etwas mehr Zeit zum Lesen nehmen.
    Also, nach unserem letzten Zwischenstopp kamen wir dem 700km-Ziel Trøndheim deutlich näher. Kurz vor Trondheim, in Melhus, wird die E6 plötzlich zur Autobahn. Blöd. Also ab von der so liebgewonnenen Europastraße und über die Dörfer... dachten wir... Nach dem zweiten Kreisel plötzlich die akustische Mutter von Geräuschen am rechten Rad. 🙄
    Ab in die Sackgasse eines neu entstandenen Industriegebietes, Wagenheber raus, Rad vorne rechts ab, kurzer Blick, KACKE! Zwei von vier Muttern der Antriebswelle hatten sich unterwegs in die Freiheit verabschiedet, außerdem war ein Schlauch zum Ölkühler überaus undicht. Eine der beiden lockeren Schrauben an der Antriebswelle war krumm wie Heinz Hönig auf dem Heimweg nach der Weinprobe, der Teamchef-Mechaniker vermutet einen Lagerschaden am anderen Ende der Antriebswelle, getriebeseitig. Kurz Ruhe unterm Auto, nicht gut. Dann: fortwährendes Fluchen und beschimpfen der Fahrzeugmechanik, der Umstände, des Wetters und eigentlich allem und jedem im Umkreis von hier bis Tundendorf-Dorf. Aha, es geht also weiter. 😉
    Zwei Norweger erscheinen, zufällig aber überaus dankenswerterweise, in der Sackgasse und werden umgehend in das Problem eingebunden. Der Jüngere der beiden gibt uns Tips für nahe Autowerkstätten, Vertragshändler und bietet seinen 71jährigen Onkel mit seinem Trecker als kostenneutralen Abschleppdienst an, der etwas ältere, dafür aber genauso nette, erscheint mir seinem Werkzeugwagen, vollausgestattet mit Milwaukee Packout.
    Ruck zuck wird eine passende Gewindestange samt selbstsichernder Muttern ausgepackt, auf Format geflext, begradigt und an der Antriebswelle verdübelt. Der Ölschlauch wird mit viel gutem Zureden und etwas liebevoller Gewalt auf Länge gezogen und mit einer ergatterten Schlauchschelle festgekeilt. So, dicht, fest, und jetzt fahr uns an den Nordkapp du Diva, sprach der Teamchef zum Mitsubishi.
    Auf dem Weg zum Nachtlager dann einen serpentinenreichen Weg zu einem Inlandssee gefunden, bester Ausblick, Sonne, zwitschernde Vögel, Stühle raus, genießen ist angesagt.
    Morgen geht's gen Namsos, sind nur 300km, haben heute gut Strecke gemacht aber wer weiß, was dieses Abenteuer für uns bereithält...?
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