Uydu
Haritada göster
  • Gün 4

    Die Diva Teil 2

    20 Haziran 2023, Norveç ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute morgen bei bestem Sonnenschein losgefahren. Steht ja nicht viel auf dem Plan an Kilometern eigentlich. Kurz nach dem Start eine Tankstelle gefunden, erstmal vollaufen lassen den Boliden, Problem mit dem Tankrohr entdeckt. Dafur hält der reparierte Ölschlauch und die improvisierten Schrauben arbeiten auch wie sie sollen. Trotzdem im nächsten Baumarkt bei einem deutschsprechenden Fachverkäufer noch schnell Ersatzschrauben und das klebrigste Klebeband, das da war gekauft, ein Dorf weiter dann sogar zwei Ersatzschläuche für den Fall der Fälle rausgeholt. Hält ja aber alles, Diesel tropft auch nicht, Problem scheint zum Glück am Rohr und nicht am Tank zu sein. Also hoch die E6, großzügiger mit Pausen gewesen, dann kam der Regen wieder. 🙄 Hat da jemand zu Hause die Daumen nicht weiter gedrückt? 🧐
    Zwischen den Serpentinen zum Teil mächtigen Starkregen gehabt, Stufe 2 vom Scheibenwischer reicht nicht, wir brauchen eigentlich Stufe 5. Oh man, das Zelt war doch gerade trocken geworden... 😭
    Dann ein 9 Kilometer (!) langer Tunnel, der unserem Teamchef anstrengungsmäßig den Rest gab. Zum Vergleich, wer den Elbtunnel schon lang findet, der hat nur gute 3 Kilometer... 🫣
    Hinterm Tunnel beim örtlichen Discounter ran, Wasser und Seltervorräte aufgestockt und dann Fahrerwechsel. Tankzerstörer Ibo am Steuer, der Teamchef und seine Chefin auf der Suche nach einem Lagerplatz für die Nacht. Da war's so halb 6, Bodø und die Fähre, die wir flugs online für knapp 1000 Kronen für den Folgetag, 16 Uhr, online gebucht haben, sind nur noch gute 3 Stunden entfernt.
    Aber dieser Regen, der verfolgt uns. Also doch weiterfahren? Mal richtig schön kochen wäre ja auch mal nett. So richtig gemütlich essen, am Tisch unter der Markise im Sitzen und mal nicht im Stehen... Also Platz suchen.
    Währenddessen dann plötzlich ein ohrenbetäubendes Piepen durchflutet den Fahrzeuginnenraum, es blinken (gefühlt) sämtliche verfügbaren Lampen im Tacho. Das Piepen hört erst auf, als der Motor aus geht. Fragende Blicke an den Teamchef, der muss ernüchtert feststellen, dass das zickende Bauteil ausgerechnet eine Pumpe der ABS-Einheit ist. Kurz fliegen Gedanken vom Rennende durch die qualmenden Köpfe des Teams. Ein Norweger hält an, versucht bestmöglich mit Rat zur Seite zu stehen, bis auf den nächstgelegenen Mitsubishi-Händler hat er aber keine passenden Tips parat. Es ist natürlich mittlerweile, fast exakt wie gestern, 18:30 Uhr, nix hat mehr auf. Ersatzteil kommt nicht in Frage, zu speziell, zu teuer, zu viel Aufwand zum Wechseln, erst recht auf der Straße. Außerdem geht die (bereits bezahlte) Fähre in knapp 22 Stunden, noch ne Nacht dazwischen, und nu?
    Mit einigen präzise platzierten Schlägen auf das zickende Bauteil, wird die offenbar bestehende Blockade zunächst gelöst, das Piepen hört auf, Bremskraft wieder da, weiter geht's.
    Du kleine Diva fährst uns auf die Lofoten und an den Nordkapp, jetzt erst Recht!
    Platzsuche endet auf einem Campingplatz direkt am der E6, erstmal runter kommen. Bei der Besitzerin wird die Tränendrüse gemolken, sie will für die Nacht 50 Euro plus Warmwasserflatrate für 8 Euro. Dieselpfützen-Ibo jammert so lange bis die Nacht letztlich noch 29 Euro kostet, inklusive Warmwasser. 😎
    Das Tankrohr wird dick verspachtelt, damit beim nächsten Volllaufen nix mehr daneben geht, das Zelt wird aufgebaut, 3 Steaks auf den Grill, Kartoffelsalat dazu, warme Dusche, zähneputzen, pullern und ab ins Bett.
    Morgen ist ein neuer Tag. 🙂🇸🇯
    Okumaya devam et