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- Dag 212
- mandag den 18. marts 2024
- 🌬 28 °C
- Højde: Havoverfladen
Caribbean Sea14°11’18” N 75°3’57” W
Durch die Karibik Tag 6

Jetzt wirds ungemütlich. Schon gestern Nachmittag, als ich einen Tanker angefunkt habe, der mit uns auf Kollisionskurs war, um ihn zu bitten uns auszuweichen, wurden wir gefragt: "Are you okay? You are rolling heavily!" Wir versichern, dass es uns gut geht und segeln weiter. Was auch sonst. Es gibt kein zurück. Immer häufiger klettert der Wind in Richtung 30 Knoten. Immer häufiger sehen wir brechende Wellenkämme.
Und so kommt das fast unvermeidbare. Der Autopilot sieht die Welle nicht kommen (wie auch) und wir geraten quer, fangen stark an zu krängen und Wassermassen prasseln über den Seezaun ins Cockpit. Direkt auf Antonia, die auf der Bank noch einige Minuten geruht hat, bevor ihre Wache losging. Ein lauter Aufschrei. Ein Wunder, dass die Rettungsweste noch nicht ausgelöst hat. Ein kleiner Teil des Wassers hat es über das einzige offene Fenster unter der Sprayhood auch in unsere Kammer geschafft. Unten ist alles durch die Gegend geflogen bzw gerutscht, was nicht niet- oder nagelfest war.
Ein ganz schöner Schreck. Nichts ungewöhnliches bei dem Wetter. Auf der Thor hätte ich mich wohl über sowas gefreut. Wasser an Deck. Hier fühlt man sich doch bedeutend kleiner. Doch die Welle ist erst der Anfang. Immer wieder werden wir im Cockpit von Wellen erschreckt. Die untere Scheibe unseres Niedergangs ist zur Sicherheit eingesetzt. Unten im Schiff alles gesichert, was gesichert werden kann. So segeln wir durch die Nacht.
Dann ein lauter Peng. Erschrocken springe ich auf und sehe das Problem. Ich klopfe laut gegen unsere Kammerwand um Jonas aus dem Schlaf zu reißen. Der Spibaumbeschlag, der uns bisher treue Dienste geleistet hat, hat es wohl nicht geschafft und hängt schräg über Deck. Schnelle hole ich die zweite Schot dicht und Jonas rollt die Fock weg. Der Spinnakerbaum hatte bis gerade eben das Schothorn, also die freie Ecke des Segels nach außen gedrückt. Während die Mädels im Cockpit die Stellung halten, verstauen wir den Spibaum an Deck und ziehen die Leinen aus dem Wasser. Deprimiert starte ich also in den Tag. Erstmal ohne Spinnakerbaum. Die Fock steht glücklicherweise auch ohne Spibaum sehr gut. So schaue weiterhin den Wellenbergen entgegen und hoffe, dass wir die nächsten 1,5 Tage gut überstehen. Aber wir wussten worauf wir uns eingelassen haben. Nicht umsonst gilt diese Etappe als eine der schwierigsten der Weltumseglung.Læs mere