• Eingesperrt, aufgeheizt, abgerostet 🔓🔥🪦

    August 7 in Estonia ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Morgen begann mit einem echten Rallye-Luxus: frisch aufgebackene Brötchen aus dem Omnia-Backofen. Während unser Gasherd leise vor sich hinfauchte und der Windschutz heldenhaft die Flamme verteidigte, verwandelten sich gefrorene Teiglinge in knusprige Frühstücksfreude.

    Gut gestärkt rollten wir direkt in eine ganz andere Welt – das Prison Museum. Hinter Stacheldraht, in verrosteten Zellen und muffigen Besucherkabinen bekam man einen ziemlich guten Eindruck davon, wie wenig Platz und Freiheit man hier früher hatte. Ein Ort, an dem man sicher keine Pothole-Rallye starten würde.

    Die Freiheit kam zurück am Rummu-Steinbruchsee: kristallklares Wasser, hellweiße Kalksteinklippen und ein halb versunkenes Gebäude mitten im See. Der perfekte Lost-Place-Moment, nur dass wir diesmal trocken geblieben sind – zumindest bis zum nächsten Gasstoß.

    Denn danach hieß es: Helme auf, Motoren an, und beim Kartfahren in Aravete ordentlich Gummi geben. Die Kurven wurden geschnitten wie Baguette am Frühstückstisch, und am Ende stand der Podestplatz: stolzer 3. Rang, und das mit breitem Rallye-Grinsen.

    Der Abend hielt dann noch ein ganz besonderes Highlight bereit: unser Nachtlager mitten auf einem Autofriedhof. Zwischen rostigen Transportern, vergessenen Limousinen und bemoosten Stoßstangen parkten wir unser Rallye-Gefährt und schlugen das Dachzelt auf. Die Nacht war ruhig – nur der Wind flüsterte durch kaputte Fensterrahmen und lose Motorhauben. Ein bisschen wie ein Campingplatz, nur eben mit mehr Rost und Geschichte.

    Ein Tag voller Kontraste: vom Knast ins Kart, vom See ins Schrottbett. Und genau so schreiben wir Rallye-Geschichte. 🚗💨🛠️
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