• Pagode, Elefantenroboter und Märchenwelt

    23. december, Kina ⋅ ☀️ 24 °C

    Xishuangbanna:
    Heute verschlug es uns ohne große Erwartungen viel Neues zu erleben zur nächsten Pagode. Das Gelände schmiegt sich an einen Berg und ist, wie so vieles in China, wieder einmal gigantisch dimensioniert: ein weitläufiges Areal mit mehreren terrassenförmig angelegten Tempeln, die sich Stufe für Stufe den Hang hinaufziehen.

    Oben angekommen, nachdem uns der Sightseeing-Bus ausgespuckt hatte, fiel unser erster Blick natürlich auf die Pagode. Ein wirklich beeindruckender Anblick. Doch kaum stand sie vor uns, wurde sie auch schon von ihrem schrägen Nachbarn in den Schatten gestellt: einem übergroßen Elefanten, der aussah wie eine Mischung aus Fantasiewesen und Roboter. Dieser Koloss zog uns magisch an. Bei näherer Betrachtung stellten wir fest – völlig ungläubig –, dass das Ding tatsächlich fahren konnte. Und nicht nur das: Über Treppen gelangte man auf seinen Rücken, um einen Elefantenritt zu wagen.

    Kurzentschlossen erklomm Torsten für 60 Yuan (7,26 €) das mechanische Ungetüm und wurde unter ohrenbetäubendem Trompeten, Dröhnen und Rumpeln im Schneckentempo einmal um die Pagode chauffiert. Surreal, grotesk und zugleich irgendwie grandios. Wahrscheinlich das Verrückteste, was wir im Chinaland bislang erlebt haben.

    Eigentlich hatten wir Torsten ganz strategisch ausgewählt – schließlich ist er der Fotograf und sollte von oben spektakuläre Aufnahmen machen. Am Ende stellte sich jedoch heraus, dass der Anblick von unten, mit dem Elefanten in voller Bewegung und seinem wasserfontänenspritzenden Rüssel, eindeutig die bessere Wahl war.

    Im Inneren der Pagode wartete dann die nächste Überraschung. Kein Buddha, kein Goldglanz, kein Weihrauch. Stattdessen betraten wir ein regelrechtes Traumzauberland: Urwaldfeeling, geheimnisvolle Lichtspiele, Lasershows und sphärische Fantasiemusik. Unerwartet, völlig absurd – und unglaublich schön.

    Die weiteren Terrassen mit riesigem Buddha, Tempeln und dem üblichen Gedöns absolvierten wir anschließend pflichtbewusst, um uns am Ausgang schließlich von einem hübschen Pfau verabschieden zu lassen. Ein würdiger Schlusspunkt für diesen herrlich schrägen Pagodenbesuch. 🦚✨
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