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- Dag 21
- 1 juli 2024 18:19
- ☁️ 15 °C
- Höjd över havet: 72 m
FinlandKuussaari66°30’60” N 25°50’43” E
Nikolaus-Kommerz in Rovaniemi

Rovaniemi, Montag, 1. Juli 2024
Wir sind ja nicht anspruchsvoll, aber die Angelegenheit mit den Duschen (eine einzige) und Toiletten (nur zwei)) auf dem Zeltplatz ist grenzwertig. Wir sind ja schon zwanzig Personen, aber dazu gesellten sich am gestrigen Abend noch gut fünfzig Personen, die an einer deutschen Auto-Rallye teilnehmen (Baltic Sea Circle 2024 in 16 Tagen) und die sich ausgerechnet hier und heute mit allen Teilnehmern an diesem Platz für eine Absprache treffen.
Die Anzahl der restlichen Camping-Gäste ist uns nicht bekannt, aber wir sind uns einig: Es sind zu viele Personen auf dem Platz für diesen reduzierten Sanitärbereich. An der Rezeption hätte es noch eine weitere Toilette gegeben, aber diese wurde um 17 Uhr (!) geschlossen. In der „Küche“ befindet sich noch die Waschküche und ein riesiger Trocknungsschrank, der für sauna-artige Zustände beim Abwasch sorgt…
Regine und Kerstin werfen sich am Morgen (wie die beiden letzten Tage) mutig in die Fluten des Almansuvanto und stellen fest, dass er ebenso kalt ist wie der Lemmenjoki. Aber die Erfrischung tut gut und ersetzt die ohnehin nicht ausreichende eine einzige Dusche.
Wir sind daher recht froh, den Ort gegen 9 Uhr zu verlassen und unser nächstes Ziel, Rovaniemi, ansteuern. Das ist die Hauptstadt Lapplands, demzufolge die Verwaltungshauptstadt von ganz Nordfinnland und wir erwarten daher etwas Grösseres und Interessantes vorzufinden.
Nach etwa fünfzig Kilometer halten wir in Sodankylä bei der ältesten Holzkirche Finnlands, erbaut im 17. Jahrhundert. Sie wurde allerdings 1995 von Grund auf renoviert, weil sie infolge langer Vernachlässigung dem Verfall preisgegeben war und auseinander zu fallen drohte. Das Äußere wirkt tatsächlich recht neu, wohingegen der Innenraum durchaus einige Jahrhunderte alt sein könnte.
Martin ist nicht sonderlich beeindruckt und prahlt mit der Kirche von Zillis (Schweiz) aus dem 5. Jahrhundert (!), die mit der berühmten Holzkassetten-Decke im Wesentlichen noch in ihrem Urzustand erhalten ist. Aber zu Hause ist eben alles besser… :-)
Weiter geht‘s in Windeseile zum ebenfalls nur fünfzig Kilometer entfernten Santa Claus-Village, angeblich der Dauerwohnsitz von St. Nikolaus (In der Schweiz ist dies der Samichlaus.), der von hier aus mit seinem (einzigen!) Rentier-Schlitten alle (!) Geschenke aller (!!) Kinder auf der ganzen Welt verteilen soll. Wenn er dies in vierundzwanzig Stunden erledigen möchte, muss er sich mit geschätzt 120-facher Lichtgeschwindigkeit bewegen! Nur so viel zum Wahrheitsgehalt der Geschichte!
Wir parken neben Hunderten von Wohnmobilen und Autos und bekommen zweieinhalb Stunden Zeit für die Besichtigung. Um es gleich vorauszuschicken: Fünfzehn Minuten hätten gereicht!
Das Ganze entpuppt sich als „megalomanisches“ Souvenir-Shop-Ensemble, das zudem nur zur Hälfte geöffnet ist. Vermutlich ist Saison für den „Snow Man Park“ momentan eher ungünstig. Wir spazieren daher etwas ziellos umher und vertreten uns maulend die Füsse. Unter anderem stolpern wir eher zufällig über den im Boden eingelassenen Arktischen Polarkreis, der hier in Rovaniemi durchgeht, schiessen einige Fotos und verzichten auf teures „Meet and Feed“ der Rentiere.
Gestern im interessanten SIIDA-Museum hatten wir nur ungenügende eineinhalb Stunden zur Verfügung und hätten viel mehr Zeit für dieses Museum (plus Aussenbereich) benötigt. Hier dagegen ist ewiger Kommerz-Langeweile angesagt. Regine begibt sich dennoch in einige Shops, unter anderem besucht sie das Post Office, wo sie ihrer Mutter und dem Enkelkind eine Karte schreibt. Dort sichtet sie auch Tausende von Wunsch-Briefen, die Kinder dem Weihnachtsmann geschrieben haben. Ob deren Wünsche wohl in Erfüllung gegangen sind? Oder warten sie womöglich heute noch darauf??
Endlich fahren wir weiter zum nur acht Kilometer entfernten Rovaniemi und suchen den zuvor ins Auge gefasste Campingplatz am Fluss und in Stadtnähe auf. Wir können es kaum glauben: Pro Person sollen zwanzig Euro berappt werden. Im Internet lesen wir 10 Euro, aber dies interessiert die Leute an der Rezeption nicht. Krissi verfasst sogleich eine entsprechende Rezession. Recht so!
Es ist ja nicht so, dass es in Finnland kaum Campingplätze gäbe!
Der nächste (Napapiirin Camping) ist nur fünfzehn Minuten vom Stadtzentrum entfernt und hier sind wir mit nur 7 Euro pro Nacht willkommen. Der ebenfalls am Fluss gelegene Platz ist so gut wie leer; es gibt ein paar Zelte, einige Wohnmobile und viele kleine Hütten, die man mieten kann (35-55 Euro pro Nacht). Ausserdem finden wir ausreichend Duschen und Toiletten vor. Was wollen wir mehr?!
Da wir noch früh dran sind, fahren wir zurück in die Stadt und haben eine Stunde lang Zeit, um das „Stadtzentrum“ besichtigen. Zudem ist es beim aktuellen Wetter (leichter Nieselregen bei 15 Grad) auf dem Campingplatz auch nicht gerade gemütlich.
Rovaniemi wurde wie viele finnische Städte im Zweiten Weltkrieg dem Erdboden gleichgemacht. Dementsprechend besitzt die Stadt natürlich kein historisches Zentrum, dafür eine betonierte Fussgängerzone mit ein paar Geschäften. Die Zone reicht 500 Meter weit hinunter bis zum Fluss Kemijoki. Zu zweit spazieren wir dann noch dem Kemijoki entlang, drehen aber aus Zeitgründen bald wieder um. Andere vergnügen sich in der Mall und decken sich mit reduzierten Kleidungsstücken oder den Mitbringseln ein.
Zum Abendessen gibt es Pellkartoffeln mit Tsaziki und Bratwürsten (Für Schweizer: Eigentlich sehen sie aus wie Cervelats).
Obwohl Regen und kühlere Temperaturen nicht unbedingt zu langem Sitzen draußen einladen, haben einige noch ein geselliges Miteinander.Läs mer
ResenärJa, wenn nur nicht die Mücken wären. Ich habe im Gesicht, Hals und auf der
ResenärKopfhaut unzählige Stiche! Trotz Moskitonetz!