Ein 22-Tage Abenteuer von Martin & Regine Weiterlesen

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  • Ruhetag mit Alkohol

    12. März in Spanien ⋅ ☀️ 19 °C

    Puerto Espíndola, Mittwoch, 12. März 2025

    Heute machen wir - auch auf Wunsch von Regine, die nicht zuviel Hektik möchte - einen ganzen Ruhetag am Ort. Die Sonne scheint und die Wolken haben sich komplett verändert: man sieht, dass eine Wetteränderung zum Besseren ansteht.
    Also machen wir uns - bewaffnet mit Badezeug - auf zum nahegelegenen Charco Azul (blauer Tümpel), ein natürliches Meeresschwimmbecken, das auf La Palma ein grosser Touristenmagnet ist. Dementsprechend lagern schon um 12 Uhr Dutzende von Paaren rund um das blaue Nass und einige wagen sich auch ins - angeblich 19 Grad warme - Wasser.
    Dazu gehört auch Regine, die sich das Vergnügen als eigentliche Wasserratte natürlich nicht nehmen lässt; Martin schwimmt ja höchstens zuhause in seiner Sitzbadewanne freiwillig und hütet darum lesend unsere Habseligkeiten am „Strand“. Regine macht das Schwimmen soviel Spass, dass sie sich sogar zweimal in die Fluten stürzt, obwohl die Temperatur laut ihr die 17 Grad kaum übersteigen dürfte.
    Um 14 geht es zurück in die Unterkunft: Wir müssen mit ein paar Sandwiches die (sprichwörtliche) Grundlage für das nächste Highlight des Tages legen. Es handelt sich um den Besuch bei und die Führung durch die Rum-Destillerie „La Aldea“, wozu wir uns vorgestern angemeldet hatten. Pünktlich um 16 Uhr sind wir vor Ort und werden mit nur einem weiteren Paar zur spanischen Führung begrüsst; diese besteht aus einem Informationsteil und einer anschliessenden Degustation, die wir nicht auf leeren Magen bestreiten wollten.
    Wir lernen einiges über die Herstellung von Rum ausgehend vom auf La Palma angebauten Zuckerrohr über die Verarbeitung (Presse), die Destillation und die Lagerung bezw. Alterung des Gebräus in Eichenfässern der verschiedensten Herkunft. Anschliessend dürfen wir völlig frei soviel wir wollen von den circa 20 verschiedenen Produkten degustieren; nur die teuren Premiumprodukte mit Lagerung von über 20 Jahren sind ausgenommen. Für die 10 Euro halten wir unsere Nase ziemlich tief ins Glas, und Martin muss sich dann zuhause sogar etwas hinlegen, um den Rausch auszuschlafen! Regine ist da trinkfester :-)
    Dann gehen wir nochmals raus auf die Mole, um dem Wellenspiel zuzuschauen; das kann man bekanntlich ebenso endlos tun wie ins Feuer zu schauen: es wird nie langweilig….
    Zum Abendessen gibt es heute gebratene Zucchini, den üblichen Salat und noch etwas von der gestrigen Empanada de Atún. Que aprovechen!
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  • Von Barlovento nach Los Sauces

    13. März in Spanien ⋅ 🌬 15 °C

    Puerto Espíndola, Donnerstag, 13. März 2025

    Martin hat Regine versprochen, dass es bei der nächsten Wanderung immer nur runter geht; unter dieser Bedingung und weil das Wetter heute etwas unklar ist, kommt Regine also mit. Sonst wäre sie lieber hiergeblieben und hätte - wie gestern - im Charco Azul gebadet.
    Da wir ab hier nur um 9 Uhr und um 12 Uhr einen Bus nach Los Sauces, 250m weiter oben, haben, gehen wir los und planen einfach, in Los Sauces den nächstmöglichen Bus (Stundentakt) nach Barlovento zu nehmen. Das ist der nächstgrössere Ort im Norden der Insel und von dort wollen wir dann zurück nach Los Sauces (und eventuell sogar bis Puerto Espíndola) wandern.
    Den Aufstieg nach Los Sauces gehen wir sehr gemütlich an und vertiefen uns immer wieder in das Thema Bananenproduktion, das wir trotz umfangreichstem Anschauungsmaterial immer noch nicht wirklich ergründet haben. Trotzdem vermuten wir, jetzt (unter andererm) definitiv zu wissen, wieso die Banane krumm ist (und nicht gerade): Sie scheint zwar zu Beginn gerade aus dem Blütenstand zu wachsen; später neigt sie sich nach unten hängend und grösser werdend dem Sonnenlicht zu, was ihr die typische Krümmung zu verleihen scheint. Soweit Martins Theorie, vermutlich ist es aber auch ganz anders… :-)
    In Los Sauces nehmen wir den Bus um 11:50, der von Santa Cruz kommend mit einer Verspätung von circa 15 Minuten abfährt. Wie erwartet geht es durch unzählige Schluchten und Tunnels Hänge hinunter und wieder hinauf und der Bus braucht trotz halsbrecherischem Tempo für die 10km über 20 Minuten!
    Barlovento wirkt ebenso verschlafen wie Los Sauces, ist aber noch etwas kleiner. Es liegt auf 550m und von daher führt unser Weg (laut erstem Wegweiser bloss 4.8km) mindestens tendenziell immer abwärts: Los Sauces liegt auf 250m. Zu Beginn ist das tatsächlich so und wir spazieren durch schöne Wälder und an Kartoffelfeldern vorbei gemütlich und leicht bergab. Leider kommt dann nach 1km und zum Entsetzen von Regine schon wieder die erste Steigung, die wenn auch nur kurz, dafür umso steiler ist: hier baut man die Wege (wohl aus Kostengründen) am liebsten in der Falllinie :-)
    Wir kommen gut voran, staunen aber nicht schlecht, dass mit jedem weiteren Wegweiser die fehlende Strecke zu- anstatt abnimmt; so sind es nach gefühlt 2km schon über 5km. Aber das ist ja eigentlich ein Katzensprung für uns geübte Wanderer… Und man muss hier eines wissen: wenn die Schlucht 250m tief ist, reichen 500m Distanz, sie zu durchqueren - allerdings in der Vertikalen! Wenigstens bekommen wir von einem einheimischen älteren Mann ganze Zweige voll Nisperos (japanische Wollmispel) zur Degustation: Sie schmecken ähnlich wie Pflaumen, sind aber süsser und haben immer 2 Kerne. Wir essen diese Zwischenverpflegung mit viel Genuss.
    Wie wir dann - mit Los Sauces bereits in Griffnähe - erleben müssen, trennt uns doch noch so ein Barranco (Schlucht) vom heiss ersehnten Ziel. Regine ist not amused at all; dies vor allem, weil der Weg runter auch noch durch ein Bachbett führt (dreckige Schuhe), es zu regnen beginnt (Schirm raus) und sie an den vielen Dornen (Brombeeren) und Widerhaken hängen bleibt. Aber dazu auch noch auf der anderen Seite alles wieder hochkraxeln? Nie und nimmer!
    Martin hat in der Zwischenzeit gecheckt, dass es unten an der Strasse eine Bushaltestelle gibt und in circa 45 Minuten (ohne Verspätung) ein Bus kommt. Aber zur Bushaltestelle müssten wir der engen, viel befahrenen und gefährlichen Hauptstrasse entlang: dann doch lieber zu Fuss weiter…
    Jetzt geht es noch weiter hinunter und auf der Gegenseite wieder hoch zur Strasse und Martin sieht, dass wir von hier aus die Bushaltestelle eventuell etwas gefahrloser erreichen könnten. Gesagt, getan. Schlussendlich müssen wir an der Haltestelle nur noch 20 Minuten (inkl. Verspätung) auf den Bus warten und haben somit genug Zeit, beim SuperDino für die nächsten Tage Essen einzukaufen und uns mit einem Eis an die Sonne zu setzen, bevor wir mit dem Kleinbus zurück nach Puerto Espíndola gebracht werden.
    Schön war‘s, aber morgen geht es bereits weiter wieder zurück auf die Westseite der Insel, nach El Roque etwas südlich von Puntagorda.
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  • Busfahrt - nichts für schwache Nerven

    14. März in Spanien ⋅ ⛅ 14 °C

    El Roque, Puntagorda, Freitag, 14. März 2025

    Heute ist wieder einmal ein Reisetag angesagt: Es geht nach El Roque, einem Weiler ausserhalb des Ortes Puntagorda, am nordwestlichen Ende von La Palma. Der Bus fährt hier erst um 12 Uhr los und wir fragen den Vermieter deshalb, ob wir etwas länger in der Unterkunft bleiben können. Er hat aber kein Gehör und wir müssen um 10 Uhr raus, weil da angeblich die Putzfrau kommt. Wir bleiben bis 10:30 und begeben uns dann nach draussen an die Sonne. Die Dame erscheint dann um 11:05 (Regine kontrolliert alles :-)…
    Der Bus hat - wie gehabt - 10 Minuten Verspätung, aber in Los Sauces haben wir ohnehin Aufenthalt (Regine besichtigt in der Wartezeit die Kirche mit dem gigantischen Altar aus Gold) und auch der Anschluss hat natürlich 10 Minuten Verspätung… Jetzt geht es vorerst weiter bis Barlovento, wo wir ja schon gestern waren. Dort wartet schon der nächste Kleinbus bis nach Puntagorda, wo wir dann erneut umsteigen müssen.
    Für die ganze Strecke von gut 40km brauchen wir insgesamt fast 4 Stunden, haben also eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 10km/Stunde. Andererseits rast vor allem der Kleinbusfahrer wie der Henker persönlich - und das bei gefühlt 10000 Kurven! Wir sind ja seit Argentinien und Chile doch einiges gewohnt, aber Regine wird es beinahe Angst und Bange… und Martin hält sich gut am Sitz fest und hofft, dass sein Magen stabil bleibt :-) Er bleibt.
    Aber die Strecke ist äusserst eindrücklich und die Ausblicke in die vielen Schluchten, am Hang klebenden Weiler und runter in den Atlantik entschädigen uns für die Magenstrapazen. In Puntagorda waren wir noch 6 Fahrgäste, aber schon im ersten Kaff (Los Gallegos) steigen alle anderen aus; erst später in Santo Domingo de Garafía steigen soviele Leute zu, dass alle 18 Sitzplätze besetzt sind. Das ändert sich auch nicht bis Puntagorda, wo wir entgegen der Empfehlung von Onkel Google bis zur Endstation fahren, um dort auf die Linie 110 (Richtung Los Llanos de Aridane) umzusteigen. Jetzt sind es nur noch 4 Haltestellen bis El Roque, wo wir zwar die Unterkunft schnell finden, es aber unklar bleibt, wie wir reinkommen. Ein Anruf von Martin beim Vermieter klärt die Sache schnell auf: Wir bewohnen Haus Nummer 1 der Casas Rurales Los Marantes - und der Schlüsselcode entspricht der Hausnummer, ebenfalls das WLAN-Passwort :-)
    Wir sind sehr beeindruckt vom Haus und seiner Lage inmitten einer grossen Wildwiese mit altem Baumbestand und Blick aufs Meer Richtung Amerika. Noch mehr erstaunt sind wir über die Schönheit und Grosszügigkeit der Räume sowie des Inventars: Hier scheint nichts zu fehlen, was man für einen zufriedenen Aufenthalt benötigt; sogar 1 Flasche Wein steht zum Empfang bereit!
    Wir lassen uns nicht bitten, setzen uns auf die Terrasse und kosten vom Rotwein, der uns köstlich mundet.
    Später spazieren wir zum nahegelegenen Viveres (Lebensmittelladen), einerseits aus allgemeinem Interesse, anderseits weil wir etwas Brot gut gebrauchen könnten. Zum Abendessen gibt es dann Rührei mit Zwiebeln und schwarzen Oliven; das hat Martin schon gestern vorbereitet, damit wir hier in der Pampa keine kulinarischen Überraschungen erleben müssen…
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  • Auf dem deutschen Markt in Puntagorda

    15. März in Spanien ⋅ ☁️ 15 °C

    Puntagorda, Samstag, 15. März 2025

    Seit gestern sind wir beide stark erkältet und die Nasen laufen besser als die Füsse. Nach der Wäsche und ein paar Sonnenstunden auf unserer Gartenterrasse entscheiden wir uns für eine kleine Wanderung zum Mercadillo (kleiner Markt) in Puntagorda, den uns die Dame im Tante-Emma-Laden gestern empfohlen hat. Er beginnt um 15 Uhr und dauert bis 19 Uhr.
    Wir starten im Viveres, wo wir noch ein paar kleine Sachen für das Abendessen einkaufen: Kartoffeln, Nudeln, Zwiebel, Tomate. Dann geht es dem Camino Real entlang, meistens vorbei an verlassenen Pflanzungen, aber alles mit viel Grün und schönen Blumen. Manchmal geht es auch direkt durch einen Garten und wenn wir nicht wüssten, dass der Weg hier lang geht, würden wir es für ein Privatgrundstück halten…
    Obwohl Martin mit Rücksicht auf Regine mit Hilfe der Karte geschaut hat, dass es eher runter als rauf geht, lassen sich einige kurze, aber mühsame Steigungen nicht vermeiden; wir machen einfach ganz langsam, immer mit Rücksicht auf unsere Nasen und Bronchien. Es ist auch genug Zeit eingeplant: für die 2.5km brauchen wir dann auch fast 2 Stunden! Neuer Schneckenrekord! :-)) Als erstes besuchen wir die mit grossem Aufwand (und europäischem Geld) renovierte Dorfmühle von El Roque. Die Bauarbeiten wurden offenbar abrupt unterbrochen und das völlig überdimensionierte Projekt wartet jetzt wohl bis zum St. Nimmerleinstag auf seine Vollendung…
    Unterwegs fallen uns immer wieder schmucke Häuschen mit deutschen Namensschildern auf und auf dem lokalen und verlassenen Campingplatz treffen wir einen älteren deutschen Herrn, der offenbar mit dem Zelt (!) hier lebt. Also ist auch La Palma fest in deutscher Hand.
    Wir hatten uns vorgestellt, der Mercadillo sei so eine ganz kleine Sache mit ein paar Gemüseständen und eventuell noch ein wenig einheimischem Kunsthandwerk. Weit gefehlt! Als wir näher kommen, sehen wir endlose Wagenkolonnen und einen riesigen Parkplatz. Vor dem eigentlichen Markt lagern deutsche Auswanderer - vom Althippie über die Esoterikerin bis zum sozialen Aussteiger - und quatschen miteinander.
    Auch drinnen im Marktgebäude, einem modernen Halbrund, das mit europäischem Geld gebaut wurde, überwiegen die deutschen Stände respektive solche mit deutschen Produkten: Vor allem Kuchen und Vollkornbrot sind gut vertreten, es gibt aber auch einheimisches Gemüse zu kaufen. Am wenigstens Kundschaft hat es bei den eher esoterischen Ständen mit selbstgebasteltem Schmuck und allen möglichen Heilsbringern sowie irgendwelchem Nippes.
    Der Mercadillo scheint aber vor allem der wöchentliche Treffpunkt der (Regine hat das schon recherchiert) von Garafía über Puntagorda bis Tijarafe beheimateten Deutschen zu sein. Man hängt ab bei ein paar Bier und isst das, was man von zu Hause vermisst. Nur Currywurst haben wir keine gesehen :-)
    Gleich neben dem Markt gibt es eine wahnwitzige Installation: eine Downhill-Seilbahn, wo man an einem Gurt befestigt über den Abgrund sausen kann. Dazu hat man (wieder mit dem Geld der EU) ein Restaurant mit Aussichtsplattform hingeklotzt; komplett überrissen und selbstverständlich seit 2023 eine Bauruine, vermutlich weil die Kohle ausgegangen ist.
    Wir verspeisen ein paar lokale Süssigkeiten von einem einheimischen Stand und setzen uns auf die Terrasse des Marktes mit Blick auf die Downhill-Seilbahn und den imposanten Barranco (Schlucht). Tatsächlich „segeln“ 2 Personen im Carajo an uns vorbei, es bleibt aber keine Zeit, davon ein Video oder Foto zu machen.
    Zurück geht es mit dem Bus ab El Pinar und wir setzen uns mit Daunenjacke in den Garten - in der Hoffnung, noch ein paar Strahlen der Abendsonne abzubekommen. Die Sonne versteckt sich aber meistens lieber hinter einer fetten Wolke.
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  • Von El Roque nach Tinizara

    16. März in Spanien ⋅ ⛅ 17 °C

    El Roque, Puntagorda, Sonntag, 16. März 2025

    Das Grippemittel und der Kluftinger-Krimi auf SWR :-) haben gut gewirkt, sodass Regine heute morgen schon fast ganz wiederhergestellt ist. Zuerst scheint dann auch noch die Sonne, es ist aber ein dauerndes Wechselbad zwischen zu heiss und zu kalt, weil sich ständig dicke graue Wolken mit blauem Himmel ablösen.
    Wir bleiben aber brav draussen sitzen, obwohl der Nachbar jetzt zum Entsetzen von Martin versucht, seinen benzingetriebenen Rasentrimmer anzuwerfen; das wiederum gelingt ihm zur grossen Freude von Martin aber erst nach unzähligen Versuchen und Beratungen mit einem anderen Nachbarn, der sein Fachwissen zu allen möglichen landwirtschaftlichen Gerätschaften kundtut.
    Nun ist es mit der Sonntagsruhe vorbei und wir machen uns darum auf zu einer Wanderung ins nahegelegene Tinizara, einen der wenigen Orte an der sehr steilen Westküste bis „hinunter“ nach Los Llanos de Aridane, wo es etwas flacher wird. Es sind zwar erneut nur knapp 3 Kilometer Luftlinie, aber aus Erfahrung wissen wir, dass wir uns das mit unzähligen Überquerungen von Barrancos (Schluchten) werden erkämpfen müssen. Und so ist es dann auch: auf der Karte verläuft der Weg vorwiegend horizontal, in der Realität eher in der Vertikale. Und eine Schlucht zu durchqueren heisst ja auch, entweder ganz nach unten und wieder hoch oder dann auf der einen Seite ganz nach hinten und auf der anderen wieder nach vorne zu kraxeln; heute ist von allem etwas dabei…
    Dazu kommt, dass das Wetter nicht mitspielt: Es regnet zwar nicht, aber vom Meer ziehen dicke Schwaden die Hänge empor. Zudem haben wir nur jede zweite Stunde eine Busverbindung und Martin kann gerade nicht sagen, wie weit es noch ist, weil er kein Netz hat :-) Am Schluss kommen wir dann sogar 15 Minuten zu früh am eindrücklichen Barranco Garome an und der Bus hat auch nochmals 15 Minuten Verspätung. So warten wir im Bushäuschen bei Banane und Regine liest schon mal die Infos für die morgige Unterkunft ganz im Süden in Los Quemados vor.
    Zuhause kommen wir rechtzeitig an, bevor der Regen losgeht (er geht dann aber doch nicht los :-) und Martin feuert den Kanonenofen ein, damit es recht kuschelig wird.
    Zum Abendessen sind papas fritas (Bratkartoffeln) vorgesehen, weil wir hier in der Unterkunft Olivenöl vorgefunden haben, was wir sofort ausnützen wollen.
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  • Einmal die Insel ganz runter

    17. März in Spanien ⋅ ☀️ 18 °C

    Los Quemados, Montag, 17. März 2025

    In der Nacht hat es so gestürmt, dass wir nicht sicher waren, ob das Dach wirklich hält! Und am Morgen sind alle Scheiben beschlagen, obwohl es drinnen höchstens 15 Grad „warm“ ist; wie kalt muss es dann draussen wohl sein….?! Antwort: sehr und dazu immer noch jede Menge Sturmwind.
    Nach dem Packen und Aufräumen bleiben wir darum drinnen sitzen, lesen und organisieren die Weiterreise.
    Erst so gegen 11:30 wagt sich Regine nach draussen an die Sonne: Jetzt ist die Temperatur mit Daunenjacke und Halstuch „bewaffnet“ einigermassen akzeptabel. Um 12:15 packen wir dann unsere Rucksäcke und begeben uns an die nahe Bushaltestelle, wo - laut Fahrplan - der Bus um 12:28 eintreffen soll. Tatsächlich kommt er erst um 12:52 (Martin frotzelt, dass das wohl eine Kumulation der letzten Jahre sein muss :-). Die Reise in dem etwas angestaubten Gefährt (hoffentlich funktionieren wenigstens die Bremsen zuverlässig!) ist nicht nur wegen der halsbrecherischen Fahrweise spektakulär: Immer wieder geht der Blick durch Barrancos runter ans Meer; besonders gross ist die Überraschung kurz vor Tazacorte, wo der Bergrücken jäh abbricht und sich die Strasse richtiggehend an den Fels schmiegt. In der Schweiz hätte man eine Brücke gebaut, hier fahren wir zuerst ganz runter und dann wieder ganz rauf: So geht es natürlich auch, dauert einfach viel länger…
    Auch deshalb verpassen wir prompt unseren Anschluss in Los Llanos und müssen jetzt damit rechnen, dass wir die letzten 2 Kilometer von Fuencaliente nach Los Quemados zu Fuss oder mit dem Taxi zurücklegen müssen, weil wir vor Ort den letzten Anschluss verpassen werden.
    Aber es kommt natürlich ganz anders: obwohl von Google nicht vorgesehen, gibt es schon um 14:15 eine weitere Verbindung, mit der wir in Fuencaliente weiterkommen, wenn es keine Verspätung gibt. Der Busfahrer kennt keine Grenzen und wir sind trotz vieler Zusteige 1 Minute zu früh in Los Canarios - wie Fuencaliente modern auch noch heisst.
    Dank Regines Riecher erwischen wir dann die Linie 23 noch; Martin hatte den grossen wartenden Bus für einen Kurs nach Santa Cruz gehalten!
    Noch kurz gecheckt, welches die optimale Haltestelle für uns ist, denn hier heisst 300m zu spät 150m Höhendifferenz überwinden. Auch das schaffen wir mit Bravour und Regine, die immer gut vorbereitet ist, erkennt unsere Unterkunft schon von der Bushaltestelle aus! Dahin sind es keine 100m…
    Nach ein paar erfolglosen Versuchen schafft es Martin dann endlich auch, den Schlüsselsafe zu öffnen: Wir sind drin!
    Es ist eine hochmoderne Ikea-Wohnung und ganz in Schwarz, Weiss sowie in Grautönen gehalten.
    Zur Wohnung gehört auch eine Dachterrasse, von der wir einen prächtigen Blick weit über den Atlantik haben; wir beschliessen, uns dort trotz heftiger Windböen später auf die bequemen Sonnenliegen zu legen. Leider ist später aber die Sonne weg, nur der Wind bläst weiterhin scharf.
    Darum widmen wir uns der Lebensmittelversorgung: wir haben den Vermieter nach einem Laden gefragt, aber Regine ist mit Google auch schon fündig geworden: im Nachbarort Las Indias, circa 1km entfernt, soll es einen „supermercado“ geben, der um 18:00 öffnet.
    Wir sind 5 Minuten zu früh da, aber der Laden öffnet bis 18:10 nicht. Martin ruft an, aber niemand nimmt ab. Da fragt er eine Nachbarin, die gerade im Garten arbeitet. Ja, der Laden öffnet „normalerweise“ um 18 Uhr, es könne aber schon auch einmal 19 Uhr werden… Wir setzen uns an den Strassenrand und warten ab: Die Aussicht ist hier genau so gut wie „zu Hause“. Das Warten lohnt sich: schon um 18:20 fährt ein Auto vor und der Ladenbesitzer öffnet zur allseitigen Freude (es gibt mittlerweile weitere wartende Touristen) sein Geschäft. Es ist gut sortiert, aber die Preise sind für La Palma rekordverdächtig: zum Beispiel gibt es keinen Wein unter 9 Euro und alles ist verglichen zu normalen Läden doppelt so teuer. Aber es ist halt der einzige Laden weit und breit und da bestimmt die Nachfrage den Preis.
    Wir kaufen trotz allem bis Donnerstag ein, denn wir wollen ja nicht jeden Tag nach Essbarem suchen müssen; lieber verbringen wir den Tag mit der weiteren Erkundung der Insel: Morgen geht es am 1971 ausgebrochen Teneguía vorbei zu den Salinen von Fuencaliente. Aber jetzt gibt es zuerst mal etwas zu futtern: Nudeln mit Thunfisch und Zwiebeln.
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  • Vulkan Teneguía und Salinas

    18. März in Spanien ⋅ ⛅ 17 °C

    Los Quemados, Dienstag, 18.März 2025

    Los Quemados, wo unsere aktuelle Unterkunft liegt, bedeutet „Die Verbrannten“, was sich offenbar auf die zahlreichen Vulkanausbrüche der letzten Jahrhunderte beziehen dürfte, welche die ganze Region immer wieder mit Lava und Asche bedeckt haben. Der jüngste Ausbruch des Kraters Teneguía fand 1971 statt, wobei sich in der Folge der Nebenkrater San Antonio bildete.
    Am späten Vormittag umwandern wir von zu Hause aus dessen Lavakegel - einen Seitenkrater des Hauptkraters Teneguía - mit dem Ziel, bis ganz hinunter ans Meer zum Leuchtturm von Fuencaliente und dessen berühmter Meersalzgewinnung (Salinas) zu gelangen.
    Aber zuerst machen wir noch am Ort ein Schwätzchen mit einer betagten Einwohnerin, welche einen ganzen Strauss wilder Margeriten gesammelt hat. Diese seien für die 3 Heiligen bei ihr zu Hause, damit diese Fürbitte für ihre verstorbenen Verwandten im Himmel leisten würden. Ausführlich erzählt sie uns von der alle 5 Jahre stattfindenden Bajada de la Virgen de las Nieves (s. dazu einen früheren Footprint), und dass sie dieses Jahr leider am Tragen der Jungfrau aus Altersgründen nicht mehr teilnehmen könne. Und sie erläutert uns ein interessantes Detail des Anlasses: Beim Verlassen der Kirche (Bajada) wiegt der Silberaltar sehr viel, beim späteren Herauftragen aus Santa Cruz soll er dann federleicht sein. Begründung: die Jungfrau verlässt ihre Kirche nur ungern und macht sich deshalb möglichst schwer, bei der Rückkehr in ihr Zuhause jedoch möglichst leicht.
    Nach längerer Debatte verabschieden wir uns höflich und marschieren los, zuerst auf einem horizontalen Schotterweg, der den San Antonio umrundet; nach 1km biegen wir auf einen schmaleren Stolperpfad, der zwischen verschiedenen älteren Lavafeldern bis hinunter zum Faro (Leuchtturm) führt. Es sind viele Touristen unterwegs, denn offenbar sind der Weg und die anschliessende Besichtigung der Salinas eines der Highlights auf La Palma.
    Unten angekommen, machen wir uns sofort auf den Rundgang durch die Saline, damit wir den Bus zurück in 1 Stunde nicht verpassen. Die Besichtigung ist kostenlos, aber die gebotene Information eher dürftig. Dazu kommt, dass aktuell keine „Salzernte“ (Zafra) stattfindet. Diese beginnt erst im Mai, wenn die Temperaturen höher und damit die Verdunstung schneller ist. Dank der Schautafeln bekommen wir doch einen ungefähren Eindruck davon, wie der Prozess vonstatten geht…
    Dann fahren wir mit dem Bus der Linie 23, der mit Touristen gut besetzt ist, wieder zurück. Es geht zuerst über viele Kilometer der Küste entlang, weil zuerst die verschiedenen Kraterkegel und Lavafelder umfahren werden müssen, bevor der Aufstieg beginnt. Dabei kommen wir am wohl modernsten und luxuriösesten Hotelkomplex auf La Palma vorbei, dem Hotel Princess. Der Bus fährt die Anlage mit eigener Haltestelle an und tatsächlich steigen dort ein paar Fahrgäste aus (von denen wir nicht erwartet hätten, dass sie in einem Luxusressort logieren :-)
    Dafür sind wir dann in Los Quemados die Einzigen, welche den Bus verlassen; der Rest fährt weiter hoch bis Fuencaliente (oder modern: Los Canarios) .
    Da die Sonne ganz afrikanisch niederbrennt, wagt Regine einen Versuch, sich im Bikini (!) auf die Dachterrasse zu legen; dieser wird aber schon nach Sekunden abgebrochen, weil der eisige Nordwind (vielleicht ein Ausläufer der Unwetter über der iberischen Halbinsel?) jegliche Behaglichkeit im Nu zunichte macht. Also legen wir uns in Vollmontur inklusive Daunenjacke auf die Strandliegen und werden erst verjagt, als plötzlich aufziehende Bewölkung die Sonne verdeckt: Jetzt wird es abrupt arschkalt!
    Zum Abendessen gibt es auf Wunsch von Regine Bratkartoffeln, aber leider hat Martin Süsskartoffeln gekauft! Diese schmecken gesalzen und zusammen mit Speck und Zwiebeln etwas fremdartig, munden aber trotzdem.
    Morgen ist je nach Wetter Ruhetag oder leichte Wanderung Richtung Tigalate angesagt, unserem nächsten und letzten Ort auf der Insel. Hasta mañana…
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  • Bei Sturm und Kälte unter der Decke

    19. März in Spanien ⋅ 🌬 19 °C

    Los Quemados, Mittwoch, 19. März 2025

    Laut Regine soll es schon in der Nacht so gestürmt haben, dass sich das Schlafzimmerfenster von selber (!) geöffnet habe und sie es schlaftrunken schliessen musste. Martin hat im Tiefschlaf wieder einmal nix davon mitbekommen…
    Am Morgen weiterhin äusserst kräftiger Wind, aber manchmal sieht man sogar ein Stück blauen Himmels. Unser Optimismus ist allerdings vollkommen unbegründet: als wir endlich aufstehen, stürmt es noch heftiger und die Sicht nur noch 100m.
    Das wird den ganzen Tag über so bleiben: Schuld sind offenbar Ausläufer des Sturmtiefs Martinho (nomen est omen), welches laut Wetterbericht vor allem die iberische Halbinsel im Laufe des Tages treffen sollen. Gleichzeitig meldet LANDI-Wetter für Fuencaliente 20 Grad bei leichter Bewölkung. Echte Spassvögel!
    Wir igeln uns förmlich ein und lesen den ganzen Tag auf dem Sofa in der Küche in Wolldecken gewickelt; Regine setzt ab und zu mal einen Fuss an die frische Luft, kommt aber schnell und gerne wieder in die kuschelige Wärme und wir sind heilfroh, dass sich Regine schon am ersten Abend - als es gar noch nicht so kalt war - bei den Besitzern für eine Wärmequelle stark gemacht hat und diese auch tatsächlich kurzerhand einen Elektroofen vorbeibrachten. Das hat uns den Tag gerettet…
    Martin kocht zum Abendessen ein 2-Gang-Menu mit allen verfügbaren Materialien: zuerst gibt es Süsskartoffel mit Zwiebel, zum Hauptgang Nudeln mit Tomatensauce. So gut haben wir schon lange nicht mehr getafelt! :-))
    Nachtrag 1: Trotz der trüben Witterung hat Regine ein paar Fotos und Videos gemacht, um einen Eindruck von den Umständen zu geben… Der Dank ist ihr gewiss.
    Nachtrag 2: Gegen 19 Uhr klart es auf und wir sehen sogar etwas blauen Himmel. Damit hoffen wir, morgen trockenen Fusses zur neuen und letzten Unterkunft in Tigalate zu gelangen.
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  • Der letzte Wechsel - nach Tigalate

    20. März in Spanien ⋅ 🌙 15 °C

    Tigalate, Donnerstag, 20. März 2025

    Die Nacht war erneut sehr stürmisch mit starken Niederschlägen und unsere einzige Hoffnung am Morgen besteht darin, dass wir uns einen möglichst trockenen Wechsel an unseren neuen - und letzten - Wohnort in Tigalate wünschen.
    Der Wunsch geht auch in Erfüllung: es weht zwar weiterhin ein eisiger Wind aus Nordwesten, aber die am Morgen noch schwarzen Wolken machen zunehmend einem blauen Himmel Platz. Wir bleiben 12 Uhr in der Unterkunft in Los Quemados und begeben uns dann zur Bushaltestelle, wo uns der Bus (fahrplanmässig) um 12:15 nach Fuencaliente bringen soll. Dort würde es dann nach einem 30-minütigen Aufenthalt, den wir für Einkäufe nutzen wollen, mit einem anderen Bus weitergehen nach Tigalate. Denn dort, das haben wir bereits geklärt, gibt es weit und breit keinerlei Einkaufsmöglichkeiten…
    Es kommt aber wieder einmal alles anders als geplant: der Bus hat in Los Quemados fast 20 Minuten Verspätung, womit uns - nach Adam Riese - nur noch 10 Minuten für den Grosseinkauf bleiben würde. Den Anschluss wollen wir aber auf keinen Fall verpassen, weil wir nur alle 2 Stunden eine. Verbindung nach Tigalate haben. Also verzichten wir vorläufig auf das Shopping und beschliessen, das am Nachmittag verbunden mit einer Wanderung nachzuholen. Die Detailplanung gestaltet sich allerdings äusserst schwierig, weil wir ja sowohl die Hinfahrt, die Wanderung und die Rückfahrt irgendwie synchronisieren müssen; endlich hat Regine die zündende Idee: Wir besichtigen in Fuencaliente den Vulkan San Antonio, der erstmals 1677 ausgebrochen war und seit 2022 ein modernes Besucherzentrum besitzt.
    Zuerst nehmen wir aber die Unterkunft in Besitz; sie gehört einem holländischen (!) Ehepaar, das weder Spanisch noch Deutsch und nur sehr mangelhaft Englisch spricht; und das nach 6 Jahren hier! Der Mann verrät uns dann, dass sie das Anwesen bereits wieder an Amerikaner verkauft hätten und in 2 Monaten abreisen würden… Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass die teure Hütte ( unsere teuerste Unterkunft auf La Palma überhaupt!) äusserst spartanisch eingerichtet ist. So ist zB. die einzige Bratpfanne so klein, dass kaum ein einzelnes Ei darin Platz hat. Und im Gegensatz zur Wohnung in Los Quemados finden wir in der Küche nur 2 Beutelchen Zucker und ein wenig Salz. Sonst herrscht gähnende Leere!
    Martin entscheidet darum, eine grosse Reispfanne mit Gemüse und Thunfisch zu kochen, weil dies auch ohne Einsatz einer Bratpfanne geht. Mit dieser Idee geht es nach 1 Wartestunde auf den Bus wieder zurück nach Fuencaliente, wo wir neben der Vulkanbesichtigung also auch den Einkauf erledigen wollen, alles in weniger als 2 Stunden!
    Wir haben nach eingehenden Berechnungen also nur circa 45 Minuten für die Besichtigung und als wir im Besucherzentrum ankommen erscheinen uns dafür 8 Euro/Person eine zu hohe Investition. Wir verzichten darum auf einen Eintritt, den wir - je nach Wetterlage - auf morgen oder übermorgen legen werden. Dafür setzen wir uns etwas windgeschützt und hoch über unserer ehemaligen Unterkunft in Los Quemados, die türkisblau herauf leuchtet, auf eine Steinmauer, geniessen die Sonne und bewundern die - meist älteren - deutschen Paare, die tapfer auf dem steilen Wanderweg hoch von den Salinen an uns vorbei marschieren.
    Dann machen wir uns auf zum SuperDino Supermarkt, wo wir in einer konzertierten Aktion - Regine hat sogar einen detaillierten Einkaufszettel vorbereitet - in 20 Minuten Essensvorräte für die letzten 3 Tage samt Reiseproviant für die Rückreise am Sonntag einkaufen. Wir sind so zackig, dass es am Schluss zeitlich sogar noch für ein Eis reicht…
    Zurück in Tigalate kocht Martin wie versprochen eine grosse Reispfanne - die noch mindestens 3 Tage reichen wird :-) - und dazu einen grossen gemischten Salat.
    Das alles mundet uns gut, aber vor allem Regine ist es viel zu kalt in der Wohnung, sodass Martin beim holländischen Vermieter einen kleinen Heizofen borgt. Damit setzen wir uns in das circa 2m2 „grosse“ Wohnzimmer, schauen die Schweizer und die Deutsche Tagesschau und hoffen für morgen auf gutes und etwas wärmeres Wetter.
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  • Von Villa Mazo nach Tigalate

    21. März in Spanien ⋅ ☀️ 16 °C

    Tigalate, Freitag, 21. März 2025

    Am zweitletzten Tag unseres Aufenthalts planen wir noch einmal eine längere Wanderung vom nächsten grösseren Ort - Villa Mazo - zurück zur Unterkunft in Tigalate, das sind gut 10km, aber eigentlich immer schön in der Horizontalen - wenigstens auf der Karte…
    Am Morgen scheint eitel die Sonne, sodass wir uns - gegen den steifen Wind gut eingepackt - auf die „Sonnenterrasse“ setzen: Das ist die Hausmauer gleich beim Eingang um die Ecke…
    Gut aufgewärmt warten wir um 13:10 auf den Bus nach Villa Mazo; er hat tatsächlich nur 10 Minuten Verspätung, was hier als pünktlich gilt :-)
    Im Bus sind es nur knapp 15 Minuten, zu Fuss zurück werden wir dann etwas länger brauchen. Wir starten da, wo wir vor genau 2 Wochen (7. März) eine Wanderung Richtung Santa Cruz begonnen hatten.
    Zum Leidwesen von Regine geht es zu Beginn wirklich 200m sehr steil hoch, und das in der Vertikalen. Aber als wir dann oben auf dem Camino Real anlangen geht es vorwiegend gemütlich geradeaus und manchmal etwas rauf und runter: So ist das halt auf einer gebirgigen Insel…
    Zuerst treffen wir auf verschiedene (deutsche) Wandergruppen, später noch auf eine einzelne Wanderin, aber das war‘s dann auch schon mit der Frequenz auf dem Wander-Highway GR130. An einem Calvario (wo früher die Toten solange aufgebahrt wurden, bis sie zum Friedhof nach Santa Cruz gebracht wurden) machen wir Rast und verzehren die von Martin vorbereiteten Sandwichs.
    Dann geht es weiter und von da an sind wir allein unterwegs und freuen uns über die herrliche Landschaft und die prächtige Natur, die - wohl dank des kaltnassen Winters - spriesst und blüht, was das Zeug hält. Es scheint soviel an Grün zu sein, dass wir in der Mitte auf eine Gruppe Jugendlicher (Arbeitslose, Strafgefangene?) treffen, die unter Aufsicht und in gelben Westen von Hand (!) den Wanderweg vom Gras und Unkraut säubern. Regine ist schon lange aufgefallen, dass der Weg auffällig gut gesäubert war :-)
    Später ziehen dicke Wolken auf und Regine würde es vorziehen, den Bus zu nehmen; tatsächlich sind wir auch gerade an einer Bushaltestelle und in 10 Minuten (gemäss Fahrplan) käme auch ein Bus; aber Martin überzeugt sie anhand der Karte, dass wir uns nur noch knapp 1km von unserem Zuhause entfernt befinden und das auch ohne Bus gut schaffen. Gesagt, getan! Nur die letzten 50m werden dann noch zu einer kleinen Herausforderung: laut Google und Mapy gibt es einen Weg runter vom GR130 zur Hauptstrasse; der Weg endet aber abrupt im Gestrüpp und wir müssen uns einen Weg über Stock und Stein bahnen. Dann sind wir zurück, sitzen noch 10 Minuten auf die Terrasse, bevor es definitiv zu kalt dafür wird.
    Dann halt eine Lesestunde vor dem Abendessen: Nudeln mit Tomatensosse, Salat, Käse und Schinken.
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