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  • Day 148

    Muang Ngoy, Laos

    April 17, 2018 in Laos ⋅ ☁️ 25 °C

    Um das etwas ursprünglichere Laos zu erleben, haben wir uns entschieden, eine Flussfahrt auf dem Nam Ou zu machen. Wir werden mit dem Shuttle von Hostel abgeholt, gerade als Eric mal wieder gerade noch auf die Toilette ist, wie in letzter Zeit häufiger! Das Herumreisen in Laos läuft nach dem immer gleichen Schema ab: Tuktuk zur Bushaltestelle außerhalb des Ortes, Busfahrt, Tuktuk von der Bushaltestelle bis zum eigentlichen Ziel. Und wer profitiert dabei? Richtig, Tuktukfahrer müsste man sein! Auch diesmal geht es nicht besonders schnell voran, dafür bleibt genug Zeit, das Tal zu bewundern, da der Flussabschnitt direkt ab Luang Prabang wegen Dammbaus nicht mehr befahrbar ist. Irgendwann kommen wir in der kleinen Stadt Nong Khiaw an, wo wir feststellen müssten, dass auch hier kein einziger Geldautomat mehr funktioniert - in Kombination mit unseren nicht mehr existenten Bargeldreserven eine prekäre Situation! Kurzerhand werden die letzten thailändischen Baht eingetauscht: könnte unserer Kalkulation nach gerade so reichen! Da wir keine Alternative haben, bestellen wir 45 Minuten vor der Abfahrt des Bootes das günstigste Mittagessen - und warten... und warten... und bekommen es schlussendlich als Takeaway mit aufs Boot. Das ist auch mehr ein schmaler, sehr lauter Kahn, den sich 6 Touristen mit 20 Laoten teilen, aber genau sowas haben wir uns schließlich vorgestellt! Wegen des unregelmäßigen Fahrplans kommen wir weniger weit als geplant, nämlich nur 90 Minuten flussaufwärts. Auf dem Weg sehen wir Wasserbüffel, viele badende Kinder und Fischer, die gerade ihre Netze auswerfen. Muang Ngoi selbst besteht aus einer Hauptstraße, einem klitzekleinen Kloster - und das war's eigentlich! Der einzige permanent im Ort lebende Westler ist ein 26 jähriger Schwede, der eine Laotin geheiratet hat und dem es so gut gefiel, dass er einfach dort blieb. Wir beziehen unseren (glücklicherweise mit Visa bezahlbaren) Bungalow am Flussufer und bewundern den Sonnenuntergang hinter den laotischen Bergen, wie immer sehr rot durch den allgegenwärtigen Rauch. Unterkunft und Frühstück wollen bezahlt werden, und just in diesem Moment lässt uns die Technik im Stich: wir opfern unser letztes Bargeld und tauschen den letzten Dollar, der sich noch von vor 2 Monaten auf Hawaii in Leos Geldbeutel befand, gegen eine Auffüllung unserer Wasserflaschen - jetzt darf nichts mehr schief gehen!
    Am nächsten Morgen zeigt sich, dass die Investition unseres letzten Pennies in das Frühstück goldrichtig war: das Buffet mit frischen Früchten, Pfannkuchen, Omelett und Tortillas ist das bis dato Beste unserer bisherigen Reise! Da wir nicht sicher sind, am Mittag Geld zu bekommen, wird auch fürs Mittag- und Abendessen mitgespachtelt, bis nach etlichen Tellern das Boot zurück in die Zivilisation wartet.
    Zurück in Luang Prabang ist das Neujahrsfest bereits in vollem Gang: überall auf der Straße feiern Laoten, indem alles und jeder mit Wasserpistolen, Eimern und Schläuchen angespritzt wird, untermalt von ohrenbetäubendem asiatischen Techno. Auf der Fahrt im offenen Tuktuk zum Hostel sind wir sowieso schon komplett nass geworden und werden dann Teil der Party, rächen uns, indem wir andere nassmachen, tanzen auf der Straße und haben eine Menge Spaß. Danach treffen sich alle in der Sakura Bar wieder, dem einzigen Club der Stadt. Dort verlieren wir uns beide zwangsläufig aus den Augen: Während Eric irgendwann heim läuft, endet Leo nach Ende der Party noch mit einer Gruppe Däninnen und vielen anderen Nachtschwärmern in der örtlichen Bowlingbahn... Witziger Abend jedenfalls!
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