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- Giorno 7
- sabato 14 giugno 2025
- ☀️ 26 °C
- Altitudine: 1.244 m
CroaziaOpćina Karlobag44°34’46” N 15°5’46” E
20 Stunden abgeschottet von der Welt

Angekommen in Kroatien. Endlich wieder das Meer sehen. Komm, lass uns mal in den Velebit-Nationalpark fahren. Gesagt, getan. Wir haben einen Campingplatz mitten im nirgendwo gefunden. Ohne Erwartungen sind wir dorthin gefahren.
In unserer Zeit auf diesem Campingplatz hatten wir kein Internet, nichts. Ich habe in meine Handy-Notizen einen kleinen Reisebericht verfasst, den ich euch keinesfalls vorenthalten möchte.
Reisebericht:
(Hier ist kein Internet, ich kann das niemandem schreiben, also schreibe ich es hier auf)
- Die Geschichte spielt (ich mach es absichtlich bisschen dramatisch) im Velebit Nationalpark in Kroatien.
- Wir sind in einem verlassenen „Dorf“ bestehend aus 3 Häusern ohne Internet, ohne gar nichts. Es gibt eine Toilette, das ist ein Gestell aus Holz wo man sich auf den Boden raufsetzen muss. (Spoiler: Es klappt ziemlich gut muss ich zugeben). Hier fliegen Insekten rum, ich habe noch nie so große Ameisen, Käfer und Bienen gesehen. Und so viele Schmetterlinge.
- Hier wohnt ein Typ, nur zur Sommerzeit, der hat irgendwie eine Tochter (Gaia), die ist manchmal da. Auch heute. Mit ihrem Freund (Niklas), der aus Deutschland kommt (die haben sich irgendwie im Studium kennengelernt in Deutschland oder keine Ahnung). Also ist hier dieser Vater, der Typ aus Deutschland (der mit uns nur englisch spricht, um seine kroatische Freundin, mit der er auch nur englisch spricht, nicht auszuschließen.) und die Freundin. Und wir.
- Wir haben vorhin kurz gequatscht und dann hat Gaia gesagt „Falls ihr nachts Geräusche hört, keine Angst haben. Hier läuft eine Herde Wildpferde rum und ein paar Bären.“ BÄREN. Ich hatte sofort Angst.
- Irgendwann kamen sie dann zu uns und haben uns gefragt, ob wir Lust haben, wandern zu gehen. Ich dachte erst so, ja cool, die sind ja in unserem Alter, kann man halt mal mit denen hier im Nationalpark wandern gehen. Wir sind also los. Der Typ, seine Freundin, wir und ihr Vater. Der übrigens eine Kettensäge in der Hand hatte. Gaia meinte dann nur zu uns: „Keine sorge, er sägt hier nur etwas Holz. Er will euch nicht umbringen.“ hab mich trotzdem bisschen gefühlt wie im Horrorfilm.
- Wir unterhalten uns die ganze Zeit so über dieses Gebiet, in dem wir grade sind. Wir haben Höhlen gesehen mit großen Steinen, schöne Aussichten auf den Nationalpark und: Bärenspuren. Auf einmal hab ich Angst bekommen. Ich hab so geschwitzt. Aber nicht, weil es anstrengend war. Wir sind keiner Menschenseele begegnet. Das war die längste Stunde und Wanderung meines Lebens.
- Endlich kamen wir wieder zurück zum Camp. Hier ist wohl Internet, wenn man sein Handy für eine halbe Stunde an einen Nagel an den Baum hängt. Ich glaub das ist ein Joke. Mal gucken was heute noch so passiert. Ich hab irgendwie Angst vor der Nacht.
- Nachdem wir Abendbrot gegessen haben und uns ein paar Offroad-Karten angesehen haben, wird es langsam dunkel. Wir saßen am Lagerfeuer. Haben uns gut unterhalten. Als ich die ersten Augen im Wald leuchten gesehen hab, war’s vorbei. Schnell ins Auto zu Aika. Ich muss aufs Klo. Aber ich werde keinen Schritt raus aus diesem Auto wagen, bevor die ersten Sonnenstrahlen kommen.
- Das mit dem Handy hat übrigens funktioniert. War kein Scherz. Eine Nachricht an Papa wurde gesendet. „Macht euch keine Sorgen, uns geht’s gut, aber wir haben kein Internet.“
- Ich war noch nie an so einem verlassenen Ort. Und irgendwie spüre ich Frieden hier. Dieser Ort ist so faszinierend, weil er so abgeschieden ist. Weil man sich hier auf das Wesentliche konzentriert.
- Die Nacht ist vorbei. Ich hab erstaunlich gut geschlafen. Der Wald war leise, anders, als Gaia gesagt hat.
- Ich glaube das war die zugleich gruseligste, aber auch friedlichste Nacht in meinem Leben. Ich möchte nicht weg. Aber es ist Zeit, zu gehen.Leggi altro