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  • Day 13

    Machu Picchu

    June 3, 2018 in Peru ⋅ 🌧 12 °C

    Wenn ich morgens um 4.00 Uhr freiwillig und putzmunter aus dem Bett springe, muss schon etwas Besonderes anstehen - heute war es endlich so weit: Nach etlichen gewanderten Kilometern und Höhenmetern wartete der Machu Picchu als großes Finale auf uns, nachdem wir schon einen kurzen Blick auf ihn erhaschen konnten. Die alten Ruinen werden dabei als Ciudad Machu Picchu und der dazugehörige Berg (den man auch gegen Aufpreis besteigen kann) als Montaña Machu Picchu bezeichnet.
    Schon beim Aufwachen hörte ich den Regen und freute mich über das Regenponcho, das ich noch in Cusco kaufte. So ein bisschen Regen hielt mich jedoch nicht davon ab die 500 Höhenmeter in Form von Stufen zum Machu Picchu zu erklimmen. Der erste Checkpoint öffnete um 5.00 Uhr morgens seine Pforten. Mit allen anderen Touristen reihten wir uns in die Schlange ein und warteten gespannt darauf, dass wir endlich los durften. Ausgestattet mit Kopflampe und zwei Schichten Regenkleidung folgte die anstrengendste Trainingseinheit, die ich je um 5.00 Uhr morgens absolvierte. Der Drang oben anzukommen und die Massen, die von hinten drückten spornten enorm an und so kam ich nach einer guten Stunde völlig erledigt und verschwitzt mit einem Aufschrei der Freude, Erleichterung und Erschöpfung an. Am Einlass angekommen erwartete mich ein buntes Meer aus Touristen, die alle ebenso wie ich in farbige Plastiksäcke eingehüllt waren. Leider erfolgte hier auch ein wenig Ernüchterung, da die Wolkendecke kein Stück aufklarte und es durchgängig weiter regnete. Wir fragten uns nicht ganz unberechtigt, ob dies wirklich der berühmte Machu Picchu sei, da man anfangs gar nichts sehen oder erkennen konnte. Unser Guide Edgar wartete jedoch schon und versuchte uns mit einem unbeirrten Optimismus zu begeistern. Unsere Führung dauerte zwei Stunden und ließ uns in all die alten und neuen Geschichten um den Machu Picchu eintauchen. Ich muss gestehen ich habe wie alle anderen nicht so viel mitnehmen können, da meine Konzentration ungefähr bei null lag. Ich war müde, komplett durchgenässt von Schweiß und Regen und fror dadurch fürchterlich. Ein Aufwärmen bei Dauerregen war auch nicht in Sicht, sodass ich eher damit beschäftigt war warm zu bleiben. Aber ich will mich nicht weiter beschweren - es war dennoch grandios. Nur so viel: Der Machu Picchu wurde 1911 zufällig entdeckt, verfügt über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem und war gerade durch die Berge gut vor Feinden geschützt.
    Mit all den anderen Touristen schoben wir uns durch die alten (heute) nebelverhangenen Ruinen und staunten über die frühe Baukunst der Inka. Dabei liefen uns einige Lamas über den Weg, was mir meinen Lama-Moment in Peru bescherte. Süß waren sie ja schon, nur eben genauso durchnässt wie wir.
    Gegen 10 Uhr brach die Wolkendecke dann doch noch auf und erlaubte uns in einem Zeitfenster von zehn Minuten die Ruinen in voller Pracht zu bewundern und ein paar Fotos zu schießen. Am Ende des Tages ließ ich mir noch einen Stempel des Machu Picchus für meinen Reisepass geben.

    Gerade durch den Nebel hatte der Machu Picchu schon etwas Geheimnisvolles und Mystisches. Es ist wirklich beeindruckend zu was die Menschen schon vor so vielen Jahren im Stande waren. Die Ruinen werden zudem äußerst gut erhalten und gepflegt. So ist es beispielsweise verboten innerhalb zu essen.

    Gegen 11 Uhr mussten wir schon den Rückweg antreten, um unseren Bus nicht zu verpassen. Im Dauerregen ging es entlang der Schienen wie am Vortag wieder nach Hydroélectrica. Leider hatte gerade unser Gefährt aufgrund der Wetterverhältnisse eine Stunde Verspätung und so blieb uns nichts anderes übrig als zu warten. Auf dem Weg zurück nach Cusco wurden wir dann noch überraschend eingeschneit. Die Peruaner wussten gar nicht wie ihnen geschah und so mussten etliche Autos im Schnee angeschoben werden.
    Gerade spielt das Wetter hier wirklich verrückt. Eigentlich ist Trockenzeit und jeder Tag sollte kalt und sonnig sein. Regen mindert nun natürlich die Einnahmen aufgrund des Tourismus.
    Aber das Wetter kann man sich eben nicht aussuchen und der Machu Picchu war auch bei Regen eine einzigartige Erfahrung (und nach einer heißen, verdienten Dusche lassen sich die Bilder auch schön anschauen).
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