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- Hari 3
- Jumaat, 11 April 2025 4:29 PTG
- ☁️ 23 °C
- Altitud: 844 m
IndiaBangalore South12°56’16” N 77°31’16” E
Einen ganzen Tag in Misuru

Mysore – ein Tag, der bleibt
Um 6.00 Uhr Tagwache, um 7.00 Uhr Abfahrt. Ziel: Mysore, rund dreieinhalb Stunden südwestlich von Bengaluru. Frühstück erst unterwegs – typisch südindisch, würzig, warm, ehrlich gesagt: not my taste. Ich bleibe bei Brot mit Butter und Marmelade.
Unser Ziel: Don Bosco Makkalalaya – eine Einrichtung für Kinder, die auf der Straße leben oder in Gefahr sind, dort zu landen. Hier arbeiten die Priester – die Fathers – unentgeltlich, mit beeindruckender Hingabe. In den Mädcheneinrichtungen begleiten Schwestern befreundeter Orden die jungen Mädchen – auch sie ohne Gehalt.
Danach ging es hinaus in die Realität: Slum mitten in der Stadt. Keine Vorstadt. Kein Übergang. Man biegt ab – und steht in einer anderen Welt.
Blechhütten, Kinder barfuß, Kühe im Müll. Und gleich daneben teure Häuser.
Am Bahnhof von Mysore: runaway kids.
Kinder, die aus dem Norden und Zentrum Indiens fliehen – vor Gewalt, Zwang, Armut. Manche Eltern schicken sie bewusst los – weil sie Geld dafür bekommen. Hoffnung: Tourismus. Realität: Kinderhandel, Ausbeutung, Gefahr.
Don Bosco ist jeden Tag am Gleis.
Spricht die Kinder an, bietet Schutz – oft in letzter Minute.
Und dann wurde mir klar:
Diese Geschichte ist nicht neu.
Heinrich Findelkind – der Gründer unserer Bruderschaft – war selbst ein Kind in Not. Von der Mutter ausgesetzt, von den Adoptiveltern verloren. Auch er wurde weggeschickt. Auch er war ein „runaway kid“ – im 14. Jahrhundert.
Und auch er wurde von zwei Priestern aufgenommen.
Er bekam ein Dach über dem Kopf, Essen, eine Arbeit.
Und als junger Mann errichtete er in St. Christoph eine Kapelle und ein Hospiz – bewusst, aus freiem Willen.
Er gründete eine Bruderschaft. Eine NGO.
Man hat an ihn geglaubt. Und er hat an sich geglaubt.
Diese Geschichte wiederholt sich. Heute. In Indien.
Und sie erinnert daran, worauf es ankommt: sehen, zuhören, handeln.
Bevor wir zurückfuhren, besuchten wir noch den Palast von Mysore – prunkvoll, prachtvoll, weit entfernt von dem, was wir kurz davor gesehen hatten.
Um 23.00 Uhr waren wir wieder in Bengaluru. Um Mitternacht im Bett.
Ein Tag, der bleibt.
Ich bin tief dankbar, dass ich das erleben darf.
Dass ich zuhören darf.
Und erzählen.Baca lagi