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Die polnische Warthe

75 Kilometer von Berlin fließt die Warthe in die Oder. Genau dorthin fährt auch im Stundentakt die Regionalbahn nach KüstrinKostrzyn, ideal für eine Tagestour mit dem Fahrrad.
Große Teile der Uferlandschaft stehen unter Naturschutz.
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  • Entlang der Warthe

    April 4 in Germany ⋅ ☀️ 13 °C

    Start war 10:06 Uhr auf dem Bahnhof Kostrzyn. Fahrrad über 5 verschiedene Treppen geschleppt. Für schwere E-Bikes wäre das nichts gewesen. Da ist ein Ausstieg in Küstrin-Kietz die bessere Variante.
    Auf guten Radwegen Richtung Osten durch die doch recht lebendige Stadt gefahren.
    Dann ging es zum Nordufer der Warthe auf relativ glattem Naturweg. Quasi als Visitenkarte des Naturschutzgebietes wurde ich mit buntem Vogelgezwitscher begrüßt, das durch die blechernen Rufe des Fasans nicht ganz harmonisch klingen wollte.
    Anfänglich dominierten Weiden und mangrovenartige Büsche das sumpfige Ufer. Später verlor sich das Üppige und ging in Schilflandschaften über, die wiederum nach ein paar Kilometern vernässten Wiesen mit Resttümpeln wichen. Das war nach 20 km ein guter Platz für das Mittagessen, bestehend aus drei Käsestullen und Chicorée.
    Dort verloren sich nur ein paar Misteldrosseln und der dauerkrächzende Fasan, der sich auch mal in all seiner Stattlichkeit sehen ließ. Nach gut 25 km trifft man auf eine moderne Autobrücke mit angehängtem Dorf. Storchennester und Bienenstöcke, ganz liebevoll als Häuschen drapiert. Der Weg wurde sandiger und holpriger, so das Gorzow als Ziel etwas zu ambitioniert gewesen wäre. So bog ich schon in Jasiniec Richtung Norden ab, um dann über asphaltierte Straßen bequem nach Kostrzyn zurückzukommen. Ein weisser sehr motivierter Schäferhund, einer von der Sorte rumänisches Hochgebirge, wollte entweder in meine Wade oder in den Reifen beißen. Ich hatte ganz schön zu tun, um ihm davonzufahren….
    Dass mir dann eine florierende Gaststätte mit original polnischen Gerichten vor die Flinte kam, war nicht geplant, aber nach dem Schreck sehr gerecht. Das zu ignorieren, wäre wirklich ein Frevel gewesen.
    Ukrainischer Borschtsch und Pierogi waren perfekt und so üppig, dass ich noch ein paar Stücke einpacken musste.
    Es ging weitestgehend auf Radwegen entlang der gut befahrenen Landstraße, bis der Radweg endete und nach links Richtung Warthe abbog. Mir war das mit den vielen LKW zu eng, ich bog mit ab und musste nun das erste Drittel der Tour den gleichen Weg fahren. Und das mit dem nicht gerade wirbelsäulenfreundlichen Untergrund. Um den Zug 17:06 Uhr nach Berlin zu erreichen, musste ich mich nun sputen.
    Das klappte so gut, dass ich noch Zeit hatte über die Oderbrücke zu fahren und in Küstrin-Kietz zuzusteigen.
    Der Radweg ist nicht ausgeschildert und das Navi war auch doof, so dass ich auf der Bundestrasse landete, wo ich gar nicht fahren durfte. Ich flüchtete mich dann über die Bande einen steilen Abhang hinunter und war damit das ständige Hupen los. Zehn Minuten vor Abfahrt des Zuges stand ich auf dem Bahnsteig. Pünktlich 18:15 Uhr war ich dann in Mahlsdorf und nach 3 km zu Hause….
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    Trip end
    April 4, 2025