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- Day 50
- Monday, November 27, 2023 at 1:40 PM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 13 m
JapanChūden-mae-eki34°23’25” N 132°27’15” E
Ein bewegender Tag in Hiroshima
November 27, 2023 in Japan ⋅ ⛅ 16 °C
Mit zwiegespaltenen Gefühlen sitze ich im Bus nach Hiroshima. Für Hiroshima habe ich nur zwei Pläne: den sogenannten Atomic Bomb Dome, der seit dem Anschlag am 6. August 1945 als Mahnmal erhalten wird und das Peace Museum. Weil ich einen Nachtbus gebucht habe, der erst um 24.15 Uhr von Hiroshima nach Fukuoka abfährt (ja, das wird hier wirklich noch als heute gezählt), fahre ich erst Mittags los. Im Peace Museum kann ich kostenlos mein Gepäck lagern und man zahlt nur 300 Yen Eintritt. Zunächst gehe ich zum Atomic Bomb Dome und treffe eine Deutsche und einen Chilenen, die ich in der letzten Unterkunft kennengelernt habe. Zusammen besuchen wir das Museum.
Das Peace Museum ist sehr bewegend, hier wird über einzelne Schicksale des Atombombenanschlags berichtet, von denen Schulränzen, durchlöcherte Hosen oder ähnliche persönliche Gegenstände überblieben sind. Der Anschlag zerstört nicht nur die komplette Stadt, sondern tötet mehrere 10.000 Menschen sofort, andere sind orientierungslos und wissen nicht, was passiert und wie ihnen geschieht. Bei vielen ist das Aussehen völlig verfremdet, ihre Gesichter sind geschwollen und die Haut schält sich vom Körper; viele von ihnen sterben später an Folgeschäden. Jeder Besucher wird sehr emotional, ehrlich gesagt habe ich noch nie so viele Menschen im Museum weinen sehen. Nach dem Besuch des Museums unterzeichne ich - ebenfalls unter Tränen - die Petition zur schnelleren Durchsetzung des Vertrags zum Verbot von Atomwaffen.
Rund um das Museum gibt es einen großen Park, in dem an einer Stelle mehrere 1000 bunte Kraniche hängen, die von Schulen, Vereinen oder Einzelpersonen als Zeichen des Friedens gespendet werden. Die Tradition wurde durch ein junges Mädchen berühmt, das nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima an Leukämie erkrankte und daraufhin 1.000 Kraniche faltete.
Abends spaziere ich noch durch die Stadt: es gibt eine alte Straßenbahn, Lichterketten zu Weihnachten, die ein Schloss, ein Schiff, einen Heißluftballon und weitere Figuren wie Drachen darstellen und eine bunt beleuchtete Skyline. Da mein Rucksack ziemlich schwer und sperrig ist, verbringe ich viel Zeit auf einer Bank an einem Fluss und später am Busbahnhof, wo es einen Ruheraum gibt.
Der Nachtbus ist komfortabel, man kann die Sitze in eine Liegeposition umstellen und hat viel Platz für die Beine. Schlafen kann ich trotzdem wenig und komme am nächsten Morgen übermüdet in Fukuoka an.Read more










