• Day 22

    Die Machos und ich

    April 13 in Dominican Republic ⋅ ☁️ 29 °C

    Sie pfeifen. Sie rufen. Sie kommentieren.
    Und ich? Ich höre es. Ich sehe es. Aber ich reagiere nicht immer.
    Nicht, weil ich es nicht könnte sondern weil ich es nicht immer will.

    Manchmal reicht ein Blick.
    Ein ruhiger, fester Blick, der sagt: „Nicht mit mir. Kein Drama. Keine grosse Szene. Nur Haltung.

    Und wenn ich antworte, dann nicht aus Wut, sondern aus Klarheit.
    „Ich bin kein Hund. Also zisch mich nicht an.“ Oder:
    „Ich bin nicht 12 Stunden geflogen, um mir das hier anzuhören.“
    Kurze Sätze, die sitzen. Nicht laut, aber eindeutig. Meistens wirklich meistens reicht das.

    Sie zucken zusammen, lachen nervös oder tun so, als hätten sie nichts gesagt.
    Manche murmeln sogar ein „Perdón“.
    Denn so sehr sie sich selbst inszenieren sie spüren, wenn eine Frau vor ihnen steht, die sich nicht einschüchtern lässt.

    Ich führe keinen Krieg gegen Machos.
    Ich diskutiere nicht, ich belehre nicht.
    Ich ziehe meine Linie ruhig, klar, konsequent.

    Denn ja, sie gehören zur Realität in manchen Ländern. Aber ich bin nicht gekommen, um mich zu verstecken. Ich bin gekommen, um zu leben, zu lernen, zu fühlen.
    Und dafür brauche ich keine Zustimmung von der Strasse.

    Die Machos und ich wir begegnen uns.
    Aber wir bewegen uns in völlig unterschiedlichen Welten.
    Und ich weiss, in welcher ich bleiben will.
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