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  • Dag 84

    Schweriner Seentrail #7

    25. mars 2023, Tyskland ⋅ 🌧 10 °C

    heute, genau eine Woche später, liege ich hier auf meiner heimischen Couch und
    schaue zum Fenster hinaus.
    es regnet 🌧️
    leichter Wind aus NO 🧭
    und die Temperatur liegt bei 6°C.

    wir schreiben mittlerweile den 1. April und ich denke, so ziemlich jeder wünscht sich wärmere Temperaturen und Sonne ☀️
    zumindest für ein paar Stunden.

    die ähnlichen Bedingungen machen es mir allerdings leicht,
    mich gedanklich eine Woche in die Vergangenheit zurück zu beamen,
    quasi direkt hinein in den 7. Schweriner Seentrail.
    gemeinsam mit ~250 anderen, positiv Verrückten 🏃🏻‍♂️🏃🏻‍♂️
    standen mein guter Freund Jens und ich
    an der Startlinie
    für die „kleine“ Seenrunde,
    33km um den See.

    Im Gegensatz zu mir und vielen anderen Trailrunner*innen, welche die Strecke bereits kannten und sich somit schon darüber bewusst waren,
    wann und wo
    es wie laufbar sein würde,
    gab es neben meinem Laufbuddy mit Sicherheit noch ein zwei ‚Rookies‘ im Starterfeld, für die es Premiere war.

    Nachdem wir uns
    in der Turnhalle / Orga / Dusche
    umgezogen
    und den Kaltstart gemeinsam durch die Innenstadt bis zur Schlossbrücke absolviert hatten,
    ging es wenig später (so gegen 10:40) los.

    Noch kurz den Startknopf meiner Garmin ⏱️gedrückt und hinein in meinen 2. Seentrail.

    Da die Vorbereitung sowohl bei Jens als auch bei mir eher so semi verlief
    und wir uns zudem ohnehin erst am Beginn der Laufsaison befinden,
    sollte dieser ‚Trailrun‘ primär auch als eine erste Standortbestimmung dienen.

    Laufen, Spaß haben, gemeinsam leiden, genießen und ohne Druck ins Ziel kommen war die offizielle Devise nach der wir handeln wollten.
    Klar stand zumindest bei mir auch eine potentielle Verbesserung der PB aus dem letzten Jahr (3:36h) im Hinterkopf,
    welche allerdings nur in Abhängigkeit von Jens geknackt werden könnte.

    Da wir uns allerdings vorgenommen hatten gemeinsam zu laufen, war dies natürlich zweitrangig
    • UND •
    spätestens aufgrund der Trail-Beschaffenheit am Ostufer final
    auch nicht machbar.

    jegliche Ambitionen in diese Richtung wurden dann schließlich durch den Wetterumschwung nach ca. 1h
    komplett entkräftet und abgekühlt.

    Hätte, wenn und aber zählten hier nicht mehr

    und auch wenn wir uns nach ca. 10km und der ersten VP erstmals vom Asphalt verabschiedeten,
    um auf einen wunderbar flowig und trailigen Untergrund zu wechseln;
    uns zu diesem Zeitpunkt zudem richtig gut fühlten,
    sollte es heute nix mit der heimlich angestrebten PB werden.

    Kurz nachdem ich mich meiner Regenjacke am ersten VP entledigt hatte
    und die Sonne uns dezent liebkoste,
    begann nämlich der ‚Sturm der Wahrheit‘.

    Bis eben noch schönes und angenehmes Wetter,
    genussvoll und lächend liefen wir dahin,
    kam jetzt die Dunkelheit,
    starker Wind 💨
    Hagel und Regen 🌧️ über uns.

    Aus einem Gruppenausflug mit lässigen Pfaden und etwas steiler Seeküste
    mit Blick auf die Schweriner Altstadt 🏰
    wurde ein Kampf zwischen der Natur und dem Läufer um die Balance und Widerstandskraft.

    Wege wurden zu rutschigen Rinnsalen,
    bereits tiefes Geläuf und matschige Pfade, wurden in kürzester Zeit unpassierbar,
    weichgetretene Spuren machten das Laufen ab jetzt unmöglich.

    Hier ging es ausschließlich darum, möglichst unbeschadet durchzukommen.
    Jede Möglichkeit für einen einigermaßen sicheren Halt wurde genutzt.
    Ob es Äste waren an denen man sich festhalten konnte oder Laub abseits der Wege
    völlig egal,
    wenn man, so wie ich und wahrscheinlich all die Gleichgesinnten auch, einmal ins rutschten kam,
    versuchte man sich irgendwie an einem der Bäume🌳, Sträucher 🎋 oder was auch immer zur Verfügung stand, zu halten,
    was nicht immer mit Erfolg vergönnt war.
    Ab hier hieß es jetzt definitiv:

    • OUT of COMFORTZONE •

    spätestens an der zweiten VP waren dann
    alle nass und ‚muddy‘

    • frei nach den Worten der Veranstalter:

    „Wer hier und heute sauber durch das Ziel kommt, ist den Trail nicht gelaufen..😅“

    auf eine ungewöhnliche und paradoxe Art und Weise fühlte ich mich nach dieser Passage aber irgendwie gereinigt, zumindest innerlich, meinem Tempel 🛕 betreffend,
    ein wenig im Widerspruch zum Äußeren versteht sich 😃

    Diese Vibes und Verbundenheit waren hier sehr intensiv und wurden letztlich nur noch emotional vom Zieleinlauf übertroffen.

    Genau diese Momente und Situationen
    sind es vermutlich,

    die Ich so liebe 💚

    und nicht zuletzt von dem her
    wird dieser Lauf
    lange in meiner Erinnerung bleiben 🙏

    Am Ende sind wir zwei dann doch noch unter 4h geblieben und glücklich und erschöpft
    gemeinsam über die Ziellinie 🏁 gelaufen.

    Ein LEGENDÄRES Event ✨

    freu mich schon aufs nächste Jahr 👌
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