• Cuyabano Wildlife Reserve

    August 18, 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 32 °C

    Über den Río Cuyabano gelangen wir mitten ins Wildlife Reserve Ecuadors. Unser Programm ist voll gepackt mit verschiedenen Touren. Hier im Amazonas erkunden wir praktisch alles vom Wasser aus, das sind die einzigen Transportverbindungen. Bei Sonnenuntergang baden wir in der
    Laguna Grande, wo wir später im Dunkeln in den Uferregionen nach Kaimanen Ausschau halten und auch tatsächlich fündig werden. Die Augen eines Riessenbrockens reflektieren unser Taschenlampenlicht. Die Milchstrasse über unseren Köpfen gibt dazu ihr bestes und kleidet den Nachthimmel bis zum Horizont mit ihren Sternbildern.
    Am nöchsten Morgen fahren wir auf einem Seitenast des Rio Cuyabeno, dem Quebrada de la Homiga, als wir vor uns im Wasser einen Ameisenbär erspähen. Er versucht, das andere Ufer zu erreichen, ein guter Schwimmer, bei dieser Strömung. Unser Guide, Ronald, ist ganz aus dem Casitta! Für ihn der erste Giant Antater, und wir dürfen das miterleben!
    Wir besuchen das indigene Dorf „Puerto Bolivar a Siona“. Die Community besteht aus 40-60 Mitglieder. Die meisten sind Farmer (Zuckerrohr, Bananen, Yuca, Mais, Früchte) sowie Fischer. Sie leben aber auch vom lokalen Tourismus, und dem Verkauf von Bambusholz. Hier bereiten wir unter der Regie von Olga frische Tortillas aus Yucas zu. Die „Casabes“ schmecken hervorragend! Olga hat auch „Arapaimas Gigas“ vorbereitet. Der weltweit grösste Süsswasserfisch.
    Der Arapaima kommt auch in den Gewässern Brasiliens, Guyanas und Perus vor und ist dort vor allem im Amazonas und den jeweiligen Nebenflüssen verbreitet.
    In Gewässern mit Temperaturen von 25 °C bis 29 °C und pH-Werte von 6,0-6,5 fühlt er sich wohl.
    Wie viele Fische, die in sauerstoffarmen Gewässern leben, ist auch dieser Fisch in der Lage, atmosphärische Luft zu atmen. Dafür muss er alle 10 bis 20 Minuten an die Wasseroberfläche auftauchen und mit einem lauten, charakteristischen Schmatzen, das weithin hörbar ist, nach Luft schnappen. Diese Luft kommt geht über die Schwimmblase und weiter als Sauerstoff ins Blut.

    Schon wieder gibts eine Belohnung im Wasser: Diesmal in pink! Amazonasdelfine werden 2 bis 3 Meter lang und erreichen ein Gewicht von 85 bis 160 Kilogramm. Ihre Farbe verändert sich mit dem Alter: So sind Jungtiere silbergrau, ältere Amazonasdelfine werden rosa. Der Kopf ist rundlich, die lange Schnauze deutlich von ihm abgesetzt. Die Augen sind winzig und beinahe verkümmert. Einmalig unter allen Flussdelfinen ist die Behaarung der Schnauze, die mit steifen Borsten besetzt ist. Eine Besonderheit des Amazonasdelfins ist, dass sein Gebiss nicht aus homogenen Zähnen besteht, sondern im hinteren Bereich des Kiefers wesentlich breitere Zähne vorhanden sind. Diese ermöglichen das Zerkauen grosser Beutefische und das Brechen von Panzern.

    Der Amazonasdelfin ist ein Einzelgänger und wird nur selten gemeinsam mit Artgenossen gesehen. Er meidet die grosse Ströme und hält sich bevorzugt in den sumpfigen und stehenden Nebenarmen auf. Hier braucht er seinen ohnehin verkümmerten Gesichtssinn nicht, sondern verlässt sich auf der Beutesuche ganz auf seinen Sinn der Echoortung. Amazonasdelfine tauchen nur kurz und kommen etwa alle dreissig Sekunden zum Luftholen an die Oberfläche. Sie sind weniger aktiv als ozeanische Delfine und vollführen so gut wie nie Sprünge.
    Read more