• Chaitén

    20 Februari 2024, Chile ⋅ ☁️ 18 °C

    Der gleichnamige Vulkan Chaitén liegt im Süden von Chile und gehört zu den Vulkanen der Andenkette. Als Subduktionszonen-Vulkan fördert er rhyolithische Lava und weißt somit ein hohes, explosives Potential auf.

    Der Dom im allerletzten Augenblick der Dämmerung:
    Auf jeden Fall galt der Chaitén seit langem als erloschen, als er am 2. Mai 2008 zu neuem Leben erwachte. Der Vulkanausbruch überraschte die Einwohner des Dorfes Chaitén völlig. Das Dorf liegt nur 10 km Luftlinie vom Gipfel des Vulkans entfernt. Der Rio Blanco fliesst am Vulkan vorbei und umrundete früher die Stadt, bevor er in der Nähe des Yachthafens von Chaiten ins Meer fliesst. An der Vulkanflanke haben Bäche, die in den Rio Blanco münden, tiefe Schluchten gegraben und entwässerten zwei kleine Seen in der Caldera des Vulkans. Diese besondere Morphologie erhöhte das Gefahrenpotential für den Ort enorm.

    Nach dem Ausbruch stieg eine gigantische Aschewolke bis zu 20 km in den Himmel hoch. Nach einem Tag verlor der Ausbruch etwas an Intensität und wurde auf subplinianisch zurückgestuft. Immerhin erreichte die Aschewolke noch eine Höhe von 10 km. In unmittelbarer Nähe des Vulkans wurde eine mehrere Meter mächtige Ascheschicht abgelagert. Die Aschewolke driftete bis nach Argentinien und in mehren Hundert Kilometern Entfernung regnete es noch Asche nieder.
    Am 6. und 7. Mai verstärkte sich die Aktivität wieder und der Vulkan trat in einer erneuten, plinianischen Eruptionsphase ein. Der Kollaps der Eruptionswolke verursachte pyroklastische Ströme, die vor allem durch die Täler im Norden des Vulkans zischten. Dort wurde der Wald auf mehreren Quadratkilometern völlig zerstört.

    Die Wucht liess Bäume wie Streichhölzer umknicken. Es öffneten sich weitere Förderschlote im Süden des alten Domes. Nun drohten pyroklastische Ströme durch die Flusstäler direkt auf den Ort Chaitén zu fliessen.
    Zu dieser Zeit hatten die chilenischen Behörden den Ort Chaiten bereits evakuiert.

    Infolge starker Regenfälle entstanden Schlammströme, die durch den Rio Blanco flossen und sein Flussbett im Mündungsbereich verstopften. Der Fluss suchte sich einen neuen Lauf; mitten durch das Stadtzentrum von Chaitén. Hunderte Häuser wurden weggespült, oder überflutet.

    Die Regierung beschloss die Umsiedlung der Stadt. In 9 km Entfernung soll in der Bucht von Santa Barbara ein neuer Ort entstehen. Die Bewohner kehrten aber grösstenteils in ihr Dorf zurück und machten es wieder bewohnbar.

    Wir kommen im strömenden Regen an. Der Camping ist überflutet und ziemlich ungemütlich. Der Wetterbericht verspricht für die folgenden Tagen keine Besserung. Wir beschliesen, den Nationalpar Pumalin dem Regen zu überlassen und buchen für den bächsten Tag die Fähre auf die Insel Chiloé.
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