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  • Dag 698

    Tigre - Buenos Aires

    20 april, Argentina ⋅ ☁️ 26 °C

    Rund 45 Minuten von der Hektik der aufbrausenden Grossstadt entfernt, liegt im ruhigen und beschaulichen Tigre-Delta die entspannteste Sehenswürdigkeit Buenes Aires.
    Mit dem «Tren de la Costa» fahren wir vom Bahnhof Maipú Richtung Tigre und entlang des Río de la Plata. Während der Woche ist Tigre eine entspannte ruhige Kleinstadt. Idyllisch liegt sie in einem Schwemmland, wo der Paraná-Fluss, zusammen mit unzähligen Kanälen, Bächen und anderen Wasserläufen, die sich hier ihren Weg durch die Landschaft bahnen, ein grosses Flussdelta bildet. Die Inseln sind Ablagerungen der vom Paraná-Fluss mitgespülten Sedimente. Die zahlreichen Flussarme durchströmen die unzähligen, von vielfältiger Flora überwucherten, kleinen Inseln. So ergibt sich an Sonnentagen ein phantastisches Spiel farblicher Kontraste, wenn sich das Sattgrün der Pflanzen inmitten des rostbraunen Flusses vom hellblauen Himmel absetzt. Dazu noch ein verrosteter Kahn, der an einem strahlend weissen kolonialen Herrenhaus auf einer Insel vorbeituckert, und das Stillleben ist perfekt. So bieten die zahlreichen Kanäle und die durch Stege verbundenen Inseln unendliche Entdeckungsmöglichkeiten. Das Schwemmland lässt sich sowohl von der exklusiven Yacht aus, mittels geführter Tour, per öffentlichem Linienboot oder mit dem gemieteten Kajak bestens erkunden.

    Die Frage, warum die Region «Tigre» heisst, ist durchaus berechtigt und einen schnellen Exkurs wert. Bis 1952 hiess die Stadt, aufgrund der vielen Süsswassermuscheln und -schnecken noch «Las Concha». Leider wird der Begriff im argentinischen Slang auch für die vulgäre Beschreibung weiblicher Geschlechtsorgane verwendet, sodass man sich für einen ehrenvolleren Namen entschied. Aus dem zweideutigem Wort wurde so kurzerhand ein eindeutiger, mächtiger «Tiger» nach der Legende einer Bestie, die im 17. Jahrhundert den spanischen Viehbauern schwer zu schaffen machte. Allerdings gab es nie Tiger im Tigre Delta, und der wirkliche Übeltäter war eigentlich der Jaguar. Diese Grosskatzen kannten die damals spanischen Einwanderer jedoch noch nicht und hielten den Viehmeuchler daher für einen Tiger.
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