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  • Day 11

    Viele Abschiede

    September 19, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

    Die Nacht war der Höhepunkt des stürmischen Wetters. Wir hatten das Gefühl, die Lofoten wollten uns davon pusten. Ich hab entsprechend wenig geschlafen. Jasper aber natürlich ohne Probleme 😉
    Trotzdem waren wir 7:30 Uhr schon so wach, so dass wir entschieden haben, aufzustehen. Alles zusammenräumen, den Hund gut an der Leine befestigen, da sonst akute Abfluggefahr bestand, um dann festzustellen, dass der Urlaub sein erstes Opfer gefordert hat. Die Abdeckung der Anhängerkupplung konnte den Fängen des Windes nicht standhalten. Mit einer Seebestattung haben wir ihr dann noch die letzte Ehre erwiesen.
    Nach einer kurzen Schweigeminute ging es dann zurück Richtung Festland. Spontan beim Frühstück haben wir entdeckt, dass wir nicht komplett über Narvik Richtung Fauske fahren mussten, sondern über Lødingen eine Fähre nach Bognes nehmen konnten. Damit waren 2,5h Fahrt und knapp 190km gespart.
    Zur Fähre waren wir überpünktlich (oder 30min zu spät, je nachdem) und hatten so schon unsere erste Pause. Aber die Stunde verging schnell und schwupps durften wir schon aufs Schiff. Ich hatte Bedenken wegen des starken Windes heute, aber das Schiff fuhr sehr ruhig, es hat praktisch nicht gewackelt. Eine emotionale Achterbahnfahrt hatten wir noch, da Cosimo nicht aus dem Auto aussteigen wollte. Es war sehr laut auf dem Autodeck. Eigentlich sollte er in seiner Kiste im Wohnwagen bleiben die 1h, da Hunde oft im Innenbereich nicht geduldet werden. Aber so musste er eben im Auto warten. Da wir in der Zeit auch nicht nochmal nach ihm sehen konnten, war es eine etwas angespannte Stunde, die aber flott verging. Zurück zum Auto, hatte der Hund immer noch Stress (heiß geliebte Kekse waren völlig uninteressant), aber hat zum Glück keine Körperflüssigkeiten verloren.
    Also sind wir runter vom Kahn und an der Küste die E6 entlang gefahren. An einem netten Rastplatz haben wir schon bald Pause gemacht, damit alle einmal durchatmen konnten. Dann haben wir uns unseren Campingplatz für die nächste Nacht ausgesucht und sind die 2h noch zum Ziel gefahren. Es ging hoch und runter, Kurven noch und nöcher. Aber eigentlich sind wir mehr durch "Tunnelen" gefahren als über normale Straßen. Die Tunnel hier führen steil hoch oder auch steil runter. Sehr spannend, man weiß nie, auf welcher Bergspitze oder in welchem Tal mal als nächstes raus kommt.
    Der Campingplatz liegt etwas abgelegen (man muss durch einen Tunnel..). Als wir ankamen, war die Rezeption, wie so oft, schon geschlossen. Aber es hing ein Schild (sogar auf Deutsch), dass man sich einen Platz suchen soll und dann "kommen wir später". Vermutlich also morgen früh. Der Platz ist voll. Aber es ist keine Menschenseele zu sehen. Ein bisschen gruselig, muss ich gestehen. Wie ein Dauercamper-/Wohnwagenfriedhof. Also wenn ihr morgen nichts von uns hört, rächt unseren Tod!
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