• West MacDonnel Ranges und erstes Tief

    October 5, 2024 in Australia ⋅ ☀️ 32 °C

    Es geht erneut in die Ormiston Gorge für den Ghost Gum Walk, in der Hoffnung auf ein paar black footed Rock Wallabies 🦘 und Vorfreude auf die Toiletten. 😉 Wir machen eine wunderschöne, wenn auch erneut sehr heiße Wanderung. Erst geht es ein wenig über Sand und Felsen am Flussbett entlang. Wir haben Glück: Wir sehen ein paar super süße Wallabies, die ganz entspannt und ohne uns zu beachten ihr Wallaby Ding machen. Und ein Crested Pigeon posiert für uns wie ein Model. Dann geht es hoch zum Ghost Gum mit großartiger Aussicht und weiter runter zum Ausgangspunkt.

    Nächster Stopp: Ochre Pits. Ocker wird von den Aboriginals bis heute verwendet: für die Felsmalereien bspw im Kakadu NP, als Medizin, zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, als Handelsware, von den Frauen als Körperschmuck und von den Männern für Zeremonien und Initiationsriten. Entsprechend wichtig und heilig ist dieser Ort. Drumherum wachsen wunderschön blau-lila blühende Sträucher, die Sturts Desert Rose, seit 1961 florales Emblem des Northern Territory.

    Am Ellery Creek Big Hole bekommen wir eine Abkühlung. Das ganze, wirklich große Loch ist mit eiskaltem, herrlich erfrischendem Wasser gefüllt. Da gibt es kein Halten für mich, ich bin als erste drin. Traumhaft!

    Dann Standleys Chasm, eine Schlucht mit hohen Felswänden zu beiden Seiten. Wunderschön.

    Dort erwartet mich dann allerdings in der Mittagspause der erste echte Downer der Reise. Es gibt seit längerem mal wieder kurz Netz. Ich checke meine Mails, weil ich schon seit Tagen darauf warte, dass mir das Hostel einen Late Check-in bestätigt und ich mich so langsam ausgerechnet in Alice Springs auf der Straße sitzen sehe. Immer noch keine Nachricht vom Hostel, dafür aber die Absage meiner dreitägigen Kangaroo Island Tour. 😭😢😤 Ich bin total enttäuscht, weil diese Tour eines meiner Highlights hätte werden sollen und ich schon nach KI wollte, bevor Australien überhaupt auf dem Programm stand. Außerdem schleppe ich jede Menge Gepäck bloß für diese Tour mit mir rum, teilweise sogar extra dafür gekauft. Von Skiunterwäsche und Wärmflasche bis zu einem Campingbecher ist alles dabei, und wirklich nur für diese eine Tour. Was hätte ich unbeschwert reisen können! Jetzt kann ich den Rest des Tages kaum noch genießen (Simpsons Gap, allerdings ohne Rock Wallabies und damit nach den letzten Tagen ohnehin nichts besonderes mehr). Ich nutze jedes Fitzelchen Empfang, um Ersatzaktivitäten und -übernachtungen zu finden. Außerdem steigt meine Nervosität wegen des Check-Ins, denn es wird klar, dass ich es nicht bis 5 Uhr schaffen werde. Und meine Mail geht einfach nicht raus! Endlich erreiche ich die Rezeption telefonisch, und kurz danach kommt noch ein Rückruf, warum ich sieben Mails gesendet hätte. Wie peinlich! Und natürlich hat das Hostel routinemäßig einen perfekt organisierten Late Check-In Prozess. Ich schaffe es sogar noch, schnell im Hellen etwas essen zu gehen (auch wenn es widerlich ist, in Öl schwimmende Anchovis aus der Dose, lieblos angemacht, und für 12 Euro). Denn Adam hat sehr deutlich gemacht, dass das ernst zu nehmen sei, dass man hier nach 18 Uhr nicht mehr auf die Straße gehen soll.
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