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- Dag 61
- fredag den 22. november 2024 kl. 08.30
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AustralienWangetti16°39’53” S 145°33’50” E
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22. november 2024, Australien ⋅ ☁️ 26 °C
Ich begann meine Reise mit Krokodilen im Northern Territory, bei der Fahrt über den Billabong und auf meinen Teller. Und ganz ähnlich bringe ich sie jetzt auch zu Ende. Ich fahre zu Hartley‘s Crocodile Adventures. Das ist eine kommerzielle Krokodilfarm mit angeschlossenem kleinen Zoo (oder umgekehrt). Beobachtung am Rande: Seit Brisbane waren immer wieder riesengroße Werbeplakate am Highway - ab Cairns dann nicht mehr.
Was mir auch hier wieder positiv auffällt, ist, dass der Education Aspekt ernst genommen wird. In deutschen Zoos habe ich das anders erlebt. Dort sind die Infotafeln langweilig und werden kaum beachtet. Hier werden viele Informationen über die Tiere unterhaltsam und witzig vermittelt. Dabei wird sensibilisiert für die Bedeutung der Tierart im Ökosystem und für ihren Erhalt. Gerade bei Tieren mit eher schlechtem Ruf wie Krokodilen und Schlangen finde ich das essenziell. Außerdem finde ich den Fokus auf wenige einheimische Tierarten (mit ein paar Ausrutschern wie Komodo Waranen und kolumbianischen Affen), die hier in ihrem gewohnten Klima und naturnaher Umgebung leben, gleichermaßen besser für die Tiere und spannender für mich. Die Tiere wurden teilweise in Gefangenschaft geboren (die Crocs meist in der Farm) oder sind Rescues: verletzt aufgefundene Tiere, die nicht mehr ausgewildert werden können, oder Problemkrokodile, die durch das massenhafte Fressen von Rindern (ein Tier hat alleine 30 Rinder auf dem Gewissen!) oder Hunden auffielen und deren Alternative die Erschießung gewesen wäre. Daher: Im Vergleich zur freien Natur nur die zweitbeste Lösung, aber ok. Und außerdem muss ich zugeben, dass ich nicht nur was lerne, sondern auch mächtig Spaß habe. Denn am Ende kommen die Leute natürlich wegen der Shows.
9 Uhr: Cassowary Feeding
Adam, 57, frisst besonders gerne Weintrauben. Big Girl, 35, hat ein Problem mit männlichen Tierpflegern und macht ein riesen Theater, als einer mit der Schubkarre vorbei läuft. Ich hatte zu Beginn gehörigen Respekt vor den großen Schnäbeln. Immerhin sind zwei Fälle bekannt, in denen ein Kasuar einen Menschen tötete, indem er ihn längs aufschlitzte. Doch sie sind sehr sanft und vorsichtig. Ich kann ihnen das Obst gefahrlos zwischen den Fingern ins Gehege reichen, wo sie es präzise nehmen und dann ganz verschlucken.
Witziges Phänomen: die Kasuare stoßen unglaublich laute, dröhnende, tiefe Rufe aus. Das klingt ein bisschen wie Jurassic Park. Aber wenn man es aufnimmt und dann abspielt, hört man gar nichts.
9.30 Uhr Bootsfahrt
Hier wurde mit viel Aufwand eine künstliche Lagune geschaffen, die mittlerweile den echten extrem nahe kommt. Nur die Dichte an Salties ist mit 30 Exemplaren doch höher als in freier Natur. Auf dem ersten sitze ich quasi drauf, während ich aufs Boot warte. Durch die Ritzen ist Fluffy zu sehen, der unterm Steg liegt. Wir schippern durch die Lagune, erhalten Infos zu den Individuen und bekommen eine Fütterung vorgeführt. Besonders spannend finde ich es, zwei Nester zu sehen (inklusive den sie bewachenden Krokodilen), denn es ist gerade Breeding Season. Das Nest ist ein riesiger Gestrüpphaufen, in das das Weibchen durchschnittlich 45 Eier legt. Diese werden von den Tierpflegern entfernt und in der Krokodilfarm ausgebrütet. Hier in der Lagune würde nur etwa 30-40% der Jungen schlüpfen, und die meisten davon gefressen werden (Lediglich die Mutter frisst ihre eigenen Jungen nicht. Alle anderen haben da keinerlei Hemmungen.). Dagegen sprechen nicht nur ethische, sondern wohl vor allem ökonomische und rechtliche Gründe. Es würde die Fütterung mit Lebendfutter bedeuten. Dies ist in Australien verboten.
10 Uhr Snake Show
Mein erster Gedanke war: auf so ein Spektakel kann ich verzichten. Doch es war ein spannender Talk über Schlangen. Dabei wurden zwei Schlangen gezeigt: Eine King Brown Snake und eine Rough-scale Python. Die ungiftige Rough-scale Python dürfen wir am Ende anfassen. Sie fühlt sich angenehm an, kühl und mit leicht rauher Oberfläche.
Die King Brown heißt „King“, weil sie andere Giftschlangen frisst. Sie ist sogar bekannt dafür, manchmal versehentlich sich selbst zu fressen. Schlangen sind nicht besonders intelligent. 🤷🏼♀️ „Brown“ ist quatsch, weil sie weder braun ist noch zur Familie der Brown Snakes gehört (sondern der Black Snakes). Ihr Gift steht bloß an 70. Position hinsichtlich der Toxizität, aber sie injiziert mit einem Biss 182 mg Gift, was deutlich mehr ist als bei anderen Giftschlangen. In Australien geht allerdings nur ein Tod pro Jahr auf das Konto von Giftschlangen, sehr viel weniger als auf das von Pferden, Kühen, Hunden und Kängurus (womit ich eine rationale Begründung für meine Angst vor Hunden habe. 😇). In Sub-Sahara Afrika 3.500-32.000) und Asien (15-55.000) sieht das allerdings ganz anders aus. Der Pfleger sagt, das läge an der hervorragenden Aufklärung und den guten Gegengiften. Ich denke, die dünne Besiedlung könnte auch eine Rolle spielen, dass sich Mensch und Schlange hier nicht so sehr in die Quere kommen. Denn für die Schlange sind wir keine Beute, und in der Regel auch kein Feind. Deswegen wird sie den Menschen in der Regel aus dem Weg gehen. Außerdem ist ihr Gift dafür da, Beutetiere zu töten. Es zur Verteidigung einzusetzen wäre Verschwendung.
11 Uhr Crocodile Feeding
Siehe separater Post
13 Uhr Führung durch die Krokodilfarm
Von der Führung selbst hatte ich mir mehr versprochen. Wir können lediglich zwei Becken mit Jungtieren anschauen. Interessant sind aber auch hier die Informationen. Neu ist mir vor allem, dass die Krokodilfarmen ein wesentlicher Baustein zum Schutz der Krokodile sind. Diese wurden nämlich in den 40er - 60er Jahren massiv kommerziell bejagt. Insgesamt 350.000 Häute wurden in dieser Zeit von Australien exportiert. Ende der 60er waren nur noch 3.000 Salties übrig. 1970 zog man die Reißleine, stellte die Tiere unter Schutz und regulierte die Jagd. Heute kann man für das Schießen eines Krokodils bis zu 10 Jahre Gefängnis plus 30.000 AUD Geldstrafe bekommen.
Die Schutz Bemühungen waren so erfolgreich, dass es heute in Australien wieder circa 300.000 Salties gibt, was nah am Stand dessen ist, den die Population vor der europäischen Besiedlung hatte. Das gilt als einer der erfolgreichsten Conservation Efforts weltweit.
Die Nachfrage nach dem wertvollen Krokodilleder bestand natürlich nach 1970 weiter. Sie wurde von Krokodilfarmen bedient, was den Druck von den Krokodilen in freier Wildbahn nahm. In der Anfangszeit wurden die Eier den frei lebenden Krokodilen weggenommen, was eine ziemlich schwierige und gefährliche Aufgabe war. Die Mutter bewacht sie nämlich sehr gut, geht in der gesamten Zeit nicht mal jagen. Aber es führte dazu, dass ein lebendes Krokodil in freier Wildbahn mehr wert war als ein totes. Heute stammen die Eier für Hartley‘s Krokodilfarm, teils aus der Lagune, über die die Bootsfahrten gehen, teils von Zuchtpaaren auf der Farm selbst. Das Geschlecht wird wie bei Schildkröten über die Temperatur reguliert. Auf der Farm werden gezielt männliche Tiere gezüchtet, da diese schneller wachsen. Die Krokodilbabys haben mit etwa drei Jahren eine Länge von 1,5-1,8 Meter. Dann wird ihre Haut zu Handtaschen etc verarbeitet, und das Fleisch an Restaurants gegeben. Man ist stolz darauf, alles zu verwerten, auch Fett und Knochen.
15 Uhr Croc Attack Show
Siehe separater PostLæs mere



















