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  • Day 12

    Mit einer Deudeuche die route des caps

    July 5, 2022 in France ⋅ ☀️ 16 °C

    Saint Vaast la Hougue

    Auf Saint Vaast la Hougue wurden wir durch diverse Speisekarten aufmerksam. Austern, die auf dem Cotentin angeboten werden, stammen fast ausnahmslos aus Saint Vaast de la Hougue. Und was soll ich sagen, ich liebe Austern und habe mich schon sehr auf den heutigen Tag gefreut. Aber, es kam dann völlig anders:
    Beim Einchecken auf dem Campingplatz sahen wir die Möglichkeit, eine Deudeuche zu mieten. Das ist schon lange ein Traum von uns beiden. Beide fuhren wir in unserer Jugend als erstes Auto eine Ente und liebten das Gefühl der damit verbundenen Freiheit. Meine Ente war laubfroschgrüne, Floras war beige. Schon am nächsten Morgen ging es um 9 Uhr los.

    Unsere erste Station war der Phare de Gattville. Dieser Leuchtturm ist immer wieder ein lohnendes Ziel für einen Ausflug. Man kann ihn erklimmen und hat von oben eine phantastische Aussicht. Auf den Aufstieg verzichteten wir heute, denn wir wollten ja der Route des Caps folgen.

    „Unsere Ente“ war Baujahr 1985 und verfügte über sagenhafte 29 PS. Tatsächlich fuhren wir auch nirgends schneller als 80 km/h. Und so fühlten wir uns auch wie aus der Zeit gefallen. An die behäbige Beschleunigung, das Knartzen und Quietschen, das Klappern überall, daran konnten wir uns beide nicht mehr erinnern. Das Lenken ohne Servomotorunterstützung, das Bremsen ohne (?) Bremskraftverstärker kommt uns heute für andere Autos komisch vor. Und so konnten wir hautnah spüren, wie sehr sich Technik weiterentwickelt hat. All das störte uns aber auf unserer Fahrt im Ansatz nicht und das Lächeln und Strahlen wurden wir an diesem Tag nicht mehr los. Das fiel lauch der Dame an der Rezeption auf, als wir die Deudeuche wieder abgaben. „Ich sehe Ihnen an, dass Sie einen wunderschönen Tag hatten“ wurden wir abends begrüßt. Und so war es auch. Aber zurück zu unserer Tour:

    Es gibt auf dieser Route des Caps so viele Aussichtspunkte, dass wir sie gar nicht alle anfahren konnten und schon gar nicht alle hier vorstellen können.

    Mittags hielten wir in Omonville-de-la-Rogue, einem winzigen Ort an der Küste, an und aßen in einem kleinen Restaurant am Hafen zu Mittag.

    Den nächsten Stopp legten wir in St.-Germain-des-Vaux ein. Der Hafen, Port Racine, wird auch als der kleinste Hafen Frankreichs bezeichnet. Er ist benannt nach dem Freibeuterkapitän François-Médard Racine, der von hier aus seine Hinterhalte durchführte.

    Den Blick auf die Nez-de-Jobourg ermöglichte uns der nächste Halt. Für uns einfach nur traumhaft. Neben der atemberaubenden Landschaft hat man hier auch einen Blick auf die französische Atomindustrie. Doch davon an anderer Stelle mehr.

    Schließlich kamen wir gegen 19 Uhr glücklich und übervoll mit wundervollen Eindrücken wieder am Campingplatz an. Nach einem kleinen Nachtimbiss im Bistro des Platzes, ließen wir die Eindrücke des Tages Bein einem Glas Wein revue passieren.
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