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  • Erste Woche unserer Reise

    February 23, 2019 in Italy ⋅ ❄️ 1 °C

    Unsere erste Woche vorüber. Ich habe erst mal Zeit für mich gebraucht, und war somit am Abend nicht in der Lage, was zu schreiben. Aber Steffen hat viel in sein Tagebuch geschrieben.

    Wir haben sehr viel Natur erlebt. Ist ja auch klar, wenn man durch die Berge läuft. Aber bis wir in die Berge kamen hat es ganze drei Tage gedauert.

    Angefangen in Palermo über Bagheria nach Altavilla gingen die Wege sehr oft an sehr schmutzigen Straßen entlang. Aber in dieser Region ist der Frühling schon angekommen. Hier wachsen Palmen, Zitronen, Orangen, viele mediterane Kräuter, Aloe Vera, Kakteen, die Obstbäume blühen und vieles mehr. Alles ist schon sehr grün. Man spürt sehr die Nähe des Mittelmeers. In den Olivenhainen haben wir Rast gemacht. Was für uns anfänglich sehr stressig war, ist die Italienische Fahrweise und man fragt sich, warum Schilder an der Straße stehen. Alles hupt und überall fahren kleine Fiat Panda und Vespas.
    Als wir dann immer tiefer in die Berge kamen wurde es schon viel sauberer. In Altavilla haben wir uns gar nicht so viel gedanken über Wasser und essen gemacht. Später haben wir dies zu spüren bekommen. Die Informationen über die Strecken, Kilometeranzahl und Höhenprofil konnten wir noch nicht richtig einschätzen. Zudem haben wir von einem Pilgerdomizil erfahren (Eremo San Felice), wo wir sehr gerne gesehen sind. Als wir da ankamen, stand ein Schild am Hoftor, das Domizil wird von ehrenamtlichen betrieben. Keine Menschenseele war da. Das nächste Ziel war zu weit weg. Wir schlugen kurzerhand unser Zelt auf mit dem Wissen, wenig Wasser und Essen zu haben. Wir schliefen ein und am nächsten Tag ging es weiter. Bis wir eine Wasserquelle fanden liefen wir 10 km. In Caccamo angekommen konnten wir uns wieder versorgen und bekamen eine Ferienwohnung.
    Ständig gehen die Wege bergauf und ab. Die meisten Orte sind Bergdörfer. Der Aufstieg ist bis gefühlten 60 %. Das ist wirklich irre und kräftezerrend. Vorallem sind die Anstiege am Ende des Tages.
    Hinter jedem Berg eröffnet sich ein neues Panorama und ständig wechselt die Flora ihre Ansicht. Es ist sehr schön zu sehen, wenn man an Korkeichen vorbeikommt.
    An beiden Seiten der Straßen sind meistens Zäune angebracht - ununterbrochen. Brüccken gibt es wenige. Häufig müssen wir durch die Flussmulden durchlaufen. Die kleinen Fiat Panda fahren auch durch. Die Straßen reisen die Abgründe ab oder werden unterspült und sind dann bis zu einem halben Meter tief hol. Die Italiener fahren trotzdem drüber.
    Unsere SUV's in Deutschland wären für diese Straßen nicht geeignet.
    Wir sind an Orangenplantagen vorbei gekommen und haben Mundraub betrieben. Ich sage euch - so ne Frische Orange ist lecker und saftig.
    Ab den dritten Tag haben wir zu ersten mal Wegmarkierungen gefunden. Denen sind wir dann gefolgt und nicht dem GPS. Meistens ging die gut. Von Montemaggiore Belsito an wurde es schwierig. Man sollte nicht Absperrungen überwinden. Wir haben es aber getan. Die Wege wurden von den Kühen sehr unwegsam. Zudem regnet es im Moment ab und an und wir standen bis zu den Knien im Matsch.
    Die raubte uns die Kraft. Nach einer Weile kam eine Schwefelquelle. Steffen hat nicht lange gezögert und saß drin. Da wir an dem Tag keine Kraft mehr hatten, sind wir in einer Kirchenruine eingekehrt und haben unser Zelt aufgeschlagen. Diesmal hatten wir aber genung Proviant dabei.
    Heute sind wir nur 8 km gelaufen und im Hotel eigekehrt. Hier zieht gerade der Winter drüber und pfeift mit viel Wind und Schnee. Also entschieden wir uns in Caltavolturo. Kraft tanken für die nächsten Berge.
    Übrigens auf dem Foto verfolgen wir den günen Cammino von Palermo nach Messina

    Übrigens: ich liebe meine Miele Waschmaschiene!!! Heute musste ich über eine Stunde mit der Hand waschen. Gar nicht mal so einfach.
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