Neuer Tag, neues Glück

Tagesordnungspunkt für heute: 1 Tempel, 1 Beach, dann in den Pool und nach dem Sundowner-Bier ab zum Abendessen.
Früher Vogel fängt den Wurm! Deswegen sind wir zeitig mit unserem fahrbaren Untersatz los, der sich heute den Kosenamen 'Bergziege' verdienen wird.
Erstes Ziel ist Wat Teepangkorn. Warum? Keine Ahnung, sah auf Bildern aber ganz nett aus. Also wieder hoch in die Berge - richtig, die mit den fehlenden Serpentinen.
Der Tempel wurde auf dem Khao Pom errichtet, der mit 635 Metern der höchste Punkt von Koh Samui ist.
Nach geraumer Zeit und immer unwegsameren Pisten beschleicht uns das Gefühl, dass wir den richtigen Pfad verlassen haben. Wir drehen um. Ein uns entgegenkommender Thai winkt jedoch wild gestikulierend den Berg hoch, als wir ihn nach dem Tempel fragen. Also drehen wir noch mal um.
Siehe da, er hatte Recht. Nach Kurzem erhaschen wir einen ersten Blick auf die Tempelanlage im Berg. Die Wege sind so steil, dass wir auf dem Sitz nach hinten rutschen. Und die Bergziege muss ganz schön ackern!
Oben angekommen hat man das Gefühl, einen Lost Place entdeckt zu haben. Die Anlage ist doch recht in die Jahre gekommen, strahlt aber dennoch eine große Faszination aus.
Neben uns sind dort oben noch drei Wanderer, ein Mönch und eine Fanta-Verkäuferin. Wir sehen uns um und besteigen den großen Turm. Oben angekommen bietet sich uns ein atemberaubender 360 Grad Blick rund um die Insel. Wir sind geflasht 😍😍😍!
Nach wenigen Minuten kommt ein Konvoi aus mindestens 10 Safari Jeeps mit jeweils ca. 8 Touris um die Ecke und die Romantik ist im Arsch. Die Horde sitzt ab, geht pinkeln, fotografiert sich gegenseitig und zieht dann mit großem Getöse nach 5 Minuten auch schon wieder ab. Stille! The Place ist wieder unserer 😊.
Aber auch wir müssen uns auf die Rückfahrt machen, Crystal Beach ruft!
Als erfahrene Koh Samui Befahrer geht es mit der Wechselbremstaktik zurück. Irgendwo in einem Teilstück am Berg bemerke ich, dass sich der Handbremshebel der vorderen Scheibenbremse weiter ziehen lässt als kurz vorher noch und halte sofort an. Im Stehen ziehe ich nochmal und der Hebel findet ohne jeglichen Widerstand seinen Weg bis zum Anschlag , Bremswirkung ist gleich 0 😯! Auch Nicht-Mathematiker können diese Gleichung lösen. Blöde Ziege🐐!
Während ich überlege, wie wir nun vom Berg kommen, kommt ein Thai aus dem Unterholz. Silke erklärt ihm unser Problem präzise mit 'no breaks', und meint, er würde uns helfen. Der Thai dreht sich jedoch um und geht.
Kurze Zeit später kehrt er aber mit einem Eimer zurück und gießt beherzt den Inhalt des Gefäßes über unsere Bremsanlagen. Das wiederholt er. Die Aktion zeigt Wirkung und der Bremspunkt kehrt langsam zurück 😀. Nach ein paar weiteren Minuten wollen wir uns an die Abfahrt wagen. Wir besteigen die Ziege. Beim Losfahren kommt mir ein letzter Gedanke: hoffentlich war kein Öl in dem Eimer... 😬!
Es funktioniert aber alles wieder tadellos und wir kommen sicher vom Berg. Gut, dass wir gestern den Mönch aus dem Bett geholt haben.Les mer