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  • Day 270

    Lago Titicaca - Peru & Bolivia

    February 28, 2020 in Peru ⋅ ☁️ 11 °C

    So und jetzt sind wir am Titicaca!
    Dem höchstgelegenen kommerziell schiffbaren Gewässer der Welt - was für ein ausgesuchter Superlativ. Stellenweise hat es viel schwimmenden Plastikmüll, aber das Panorama ist wunderschön. Wir übernachten in Puno, einer eher tristen Hafenstadt von wo die meisten Bootstouren auf den Titicaca starten. Genau das haben wir auch vor. Wir nehmen am nächsten Morgen ein Boot zu den schwimmenden Schilfinseln von 'Uros'. Hier präsentiert man uns das Leben, die Bauweise der Inseln und die Kultur der Einwohner in einer witzigen Folklore-Show. Weiter geht die Fahrt nach 'Amantani' - für uns das eigentlich Ziel der ganzen Tour. Auf der Insel leben in zehn Kommunen knapp 4.000 Menschen. Der Alltag ist durch Feldarbeit und Handwerk geprägt und die Insel hat erst seit Anfang des Jahres Elektrizität durch eine eigene Solaranlage. Bei unserem 'homestay' übernachten wir bei der Familie von Agustín und Julia. Sie empfangen uns mit leckerem Essen, viel Herzlichkeit und freuen sich über unser Gastgeschenk (Früchte und Avocados). Am Nachmittag steht ein Fußballspiel der Tourteilnehmern gegen die Dorfherren und anschließend eine Wanderung auf die Inselberge 'Pachamama' und 'Pachatata' an. Am Ostufer des Titicacas sieht man die schneebedeckten Gipfel der Cordillera Real und im Westen zieht ein massives Gewitter auf. Beim Abendessen spielen wir noch eine Runde mit Enkel Liam und der nächsten Morgen begrüßt uns mit einem unglaublichen Morgenrot. Zurück auf dem Boot geht's zur Nachbarinsel 'Taquile'. Auch hier lernen wir bei einem Spaziergang die Kultur und Eigenheiten der Insel kennen. Auf der abschließenden dreistündigen Rückfahrt genießen wir an Deck die strahlende Sonne und gigantische Wolkenkulisse.
    Wir bleiben eine weitere Nacht in Puno und nehmen am nächsten Morgen den Bus nach Copacabana.

    Nein, nicht Brasilien! Copacabana am Titicaca, aber schon in Bolivien. Das Ortsbild ähnelt aber dem des berühmten Namensvetters. Langgezogener Strand (allerdings mit Kies) und über dem Ort trohnt ein Fels mit Aussichtspunkt (aber ohne Christusstatue). Es ist Nebensaison, was bedeutet, dass wenig Touristen da sind. Aber es ist Karneval, was bedeutet, dass die Tagesabläufe etwas durcheinander sind 😉
    Unsere Unterkunft liegt am Ortsrand, so genießen wir die Ruhe und begeben uns auf eine weitere Wanderung. Mit einem colectivo fahren wir nach 'Yampupata', von wo man einen tollen Blick auf die Isla del Sol hat. Die insgesamt 22 km Rückweg wandern wir entlang des Seeufers und haben natürlich nochmal eine leckere 'trucha' zum Mittagessen. Nach unserer Rückkehr legen wir gepflegt die Füße hoch. Tessa's Geburtstag beginnen wir mit einem leckeren Frühstück. Den restlichen Tag spazieren wir durch den Ort, wir schwimmen im kalten Titicaca, besorgen uns eine bolivianische SIM-Karte, zum Sonnenuntergang geht's auf den Aussichtsfelsen und wir gönnen uns ein schönes Abendessen.
    Der Schaltjahrtag startet mit der Besorgung von leckeren empanadas für unsere Busfahrt nach La Paz. Auf dem Weg in den Regierungssitz Boliviens muss man eine Engstelle des Titicaca überqueren. Bus und Passagiere setzen in getrennten Fähren über, was den Vorteil hat, dass man dem emsigen Treiben der Anlegestellen in aller Ruhe zuschauen kann.

    Warum eigentlich jetzt schon Bolivien? Wir haben doch noch bis Mitte Mai Zeit.
    Leider ist die politische Lage in Bolivien momentan angespannt. Der abgesetzte Präsident Evo Morales befindet sich im Exil und im Mai sind Neuwahlen angesetzt. Die lokalen Nachrichten und kennengelernte bolivianos meinen, dass auch mit gewaltsamen Protesten und Ausschreitungen zu rechnen ist und raten uns dringend davon ab in den Wochen rund um die Wahl am 03.05. in Bolivien und seinen Großstädten zu sein.
    Außerdem ist in den Andengebieten gerade Regenzeit, also nicht die besten Wanderbedingungen. Somit besuchen wir jetzt den Süden Boliviens und die Städte und wenn's im April wieder trockener ist geht's nochmal zurück nach Peru in die Berge.
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