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  • Day 83

    Havanna II, Kuba

    February 24, 2020 in Cuba ⋅ ☀️ 26 °C

    Ihr Lieben, die Fahrt von Viñales nach Havanna hat problemlos funktioniert und dieses Mal konnte ich ohne weitere Zwischenfälle die Fahrkarten buchen.

    In Havanna schlafe ich noch eine Nacht in der Wohnung von Sissi und Enrique, die ich wieder für mich alleine habe. Das Wetter ist gut und so entscheide ich mich, einen Spaziergang am Malecón entlang zu unternehmen. Der Malecón ist die 8 km lange Uferpromenade Havannas, am späten Nachmittag vor Sonnenuntergang ist das Licht besonders schön zum Fotografieren. Die ersten vier Aufnahmen sind am Malecón entstanden, wobei Ihr auf Bild Nummer 3 die von der Meeresluft zerfressenen Häuserfassade sehen könnt.

    Viel mehr schaffe ich an diesem Tag ehrlich gesagt nicht mehr, die zwei Wochen auf Kuba haben mich ganz schön geschafft und ich bin ziemlich müde. Als ich abends im Bett liege, lasse ich die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren und frage mich, wie ich Kuba wohl am besten beschreiben könnte. Dies fällt mir gar nicht so leicht, denn Kuba ist jedenfalls ganz anders, als jedes andere Land, in dem ich bisher war. Ich schaue die hellblauen, gut vier Meter hohen Decken und den Kronleuchter in meinem Zimmer an und höre, wie gleichzeitig der Fernseher der Nachbarn laut durch die dünnen Wände schallt, eine Frau auf der Straße lautstark nach irgendeinem Familienangehörigen ruft, Kinder draußen spielen, der Geruch von Autoabgasen und Zigarre findet seinen Weg durch die Holzfensterläden meiner Wohnung, ein Verkäufer auf seinem Fahrrad preist lautstark sein Angebot von Brot bis Butter an, während aus einem Oldtimer mit lautem Motor Reggaeton-Musik durch die Straße schallt. Und das ganze auch problemlos noch abends um 23 Uhr.

    Es wäre sicherlich vermessen, nach einem relativ kurzen Zeitraum von zwei Wochen über ein ganzes Land zu urteilen, von dem ich lediglich ein Fragment gesehen habe. Positiv finde ich, dass Kuba mich oft zum Staunen gebracht hat und ich gelernt habe, dass all die Möglichkeiten und Chancen, die wir in Deutschland haben, nicht selbstverständlich sind. Vieles empfinde ich nun noch deutlicher als Privileg, das es gleichermaßen zu schätzen wie zu erhalten gilt.

    Würde man mich heute jedoch fragen, ob ich gerne nach Kuba zurückkehren möchte, müsste ich die Frage mit einem klaren Nein beantworten. Als Alleinreisende habe ich mich zu oft ausgeliefert und unwohl gefühlt und bin sicherlich in mancher Hinsicht an meine Grenzen gekommen. Dabei ist mir natürlich bewusst, dass mein Empfinden subjektiv ist und die Erfahrung möglicherweise eine andere ist, wenn man als Paar reist und nicht mit dem Rucksack unterwegs ist. Da ich jedoch ausgesprochen gerne mit Gregy unterwegs bin, freue ich mich, ihn am nächsten Morgen wieder einmal zu packen und mich auf den Weg nach Kolumbien zu machen.

    Ich hoffe, es geht Euch allen gut und wünsche Euch schon einmal einen guten Start ins Wochenende 🙋🏼‍♀️🎉.

    Un beso, Eure Astrid 😘
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