• Ruben P
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Pyrenäen, nope Seealpen!

13-päiväinen seikkaillu — Ruben Lue lisää
  • Keller italia & Largo Negro

    19. toukokuuta, Italia ⋅ ☁️ 6 °C

    Gestern Abend bin ich also geb Osten aus briacon gefahren, Wegpunkt in einem Waldhang.
    Die Ausfahrt ist aber eine steile Schotterpiste in ein Skigebiet. Es ist wieder so eine wintersport-wüste. Erschlagen viel Infrastruktur, man sieht den auf rustikal gemachten Neubauten ihre seelenlosigkeit an, es wird gebaut- und ist Menschen leer.

    Ich fahre also erstmal weiter und lande wieder auf einer zwar gut ausgebauten, aber steilen passstraße. Hinter einer Kurve habe ich einen großen Lkw vor mir, der mit Chemietanks beladen ist. Chloranhydrit, ätzend, krebserregend, wasserschädigend.

    Ich zuckel dem Lkw im zweiten hinterher. Für die Serpentinen muss er beide Spuren nutzen. Der Fahrer rangiert und kurbelt am Lenker. In einer Kurve können wir uns direkt sehen. Er schnauft theatralisch und grinst verlegen. Ich lache und zeige einen Daumen nach oben. Er lacht.

    Oben am Pass angekommen halte ich. Jetzt bin ich schon wieder weit weg von briancon. Auch hier alles sehr ausgebaut, und menschenleer. Große Plakate Preisen an, dass man hier Spass mit Mountainbike habe kann.
    Und ich sehe, dass ich die Bergkette deren Grad die französisch-italienische Grenze ist hochgefahren bin.

    Mal was neues war das Motto des mittags. Also auf nach Italien. Und da finde ich auch einen abgelegenen See. Google Maps zeigt eine geschlossene berghütte daneben an. Ich gucke mir die Rezensionen an. Toll toll, fünf Sterne. Ist mir egal. Aber, Kundenfrage: kann man sie mit dem Auto erreichen. Antwort: ja klar, kein Problem. Aber wenn man Allrad hat ist es einfacher.
    Hab ich.

    Also einmal über den Pass und rein nach Italien.
    An der Zollstation stehen viele Autos, es ist ein Durchfahrtsverbotsschild mit irgendwas drauf geschrieben. Das hab ich auch schon gelernt, dass diese Schilder mit Aufschrift oft sehr schwache verbote sind, meistens bei Schnee oder so. Ich fahre in Schritt Geschwindigkeit durch. Ich weiß nicht was Grad Sache ist, eigentlich ist es ja eine EU Grenze, also keine für mich. Aber Deutschland dreht ja Grad am Rad mit Grenzkontrollen, auf deutscher Seite wurde zu Frankreich hin kontrolliert (da bin ich sogar ohne T-Shirt durch gekommen).
    Sollen sie mich anfangen wenn sie wollen.
    Der cabanieri ein bisschen weiter daddelt auf seinem Handy.

    Bei dieser Art zu reisen ist das erste was man kennen lernt die Mobilitätskultur. Die Bauart der straßen, die (un)Logik der Beschilderung, die Geschwindigkeitspolitik...
    Die straßen sind ausgebauter, und die Beschilderung detaillierter. Und alles langsamer.
    In Frankreich ist erstmal auch die noch so abenteuerliche straße 80, es muss schon eine sehr uneinsichtige kurve sein, dass man zu 50 verdonnert wird und ich fahre die dann mit 30. Die Franzosen ziehen sich auf das Konzept der angemessenen Geschwindigkeit, Eigenverantwortung und rücksicht zurück. Das hat mir gut gefallen, denn auch wenn die da oft irre zügig unterwegs wahren, dass mich jemand gefährdet hätte ist mir bis auch die Motorradsache nicht untergekommen. Man nimmt Rücksicht, ist kooperativ am engen stellen und dank sich gegenseitig dafür (auch wenn ich Recht blinke und ausrollen lasse, wenn ich auf den schnellstraßen die erlaubten 80 fahre und jemand überholt um 100 zu fahren danken 80% per Blinker).

    Hier in Italien wird jede Kurve per Schild gemanaged, und es ist alles langsamer gemanaged als ich nach meinem frankreich-crashkurs fahren würde. Ob das so bleibt? Oder ist das für straßen gerappelt voll mit touries gedacht?

    Am auffälligsten ist, dass zumindest hier in Italien, alles unglaublich aufwändiger gebaut ist, viele brücken und lange Tunnel. Das muss sehr teuer sein. Und so verbringe ich meine erste Zeit in den italienischen Alpen viel unter der Erde.

    Bis ich auf einem Parkplatz mit einer Skiliftstation lande. Von da aus geht eine Schotterpiste hoch zum Largo Negro, meinem Ziel.

    Und jetzt geht's los. Allrad mache es 'einfacher'. Ich hätte mich selbst mit Mercedes Limousine mit '4matic' nicht hoch gewagt, denn Bodenfreiheit macht es nicht nur einfacher, sondern ist notwendig. Meine wird voll ausgereizt, aber ich hab auch nicht sehr viel für einen geländewagen.
    Es ist eine Klasse Strecke für mich. Ich hab nicht das gefühl mein Auto zu gefährden, aber was zu tun. Und schön ist es hier!

    Die straße wird hin und wieder zum bächlein, das Wasser rauscht im Radkasten.
    Malerisch.

    Und nach 15km Berg auf bin ich am See, er ist dunkel grün. Hier stehen mehrere gebäude, alle Fenster und türen sind verrammelt.

    Ich fahr noch ein stückchen weiter um zu schauen was noch kommt. Aber dann kommt eine Mal wieder sehr steile Schotterpiste, die noch nicht wirklich eingefahren ist. Das geb ich mir heute Abend nicht mehr.
    Auf der Karte sehe ich, dass das eine Klasse Offroadstrecke über den Grad der die Grenze markiert zu sein scheint. Morgen vielleicht.

    Und so campiere ich etwas oberhalt des Sees am hang. Der Ausblick ist Klasse, auf den See und runter ins Tal in die weite auf die nächsten Bergketten.
    Zum Abend hin füllt sich das Tal mit Wolken.
    Und da kriecht eine verlorene Wolke in den Talkessel über dem see, ungefährt auf meiner höhe.

    Ich esse Schokolade mit Knäckebrot und Leg mich ins Bett. Hier oben gibt es kein Internet aber Netz. Ich hol die gute alte telephonie und SMS raus und penne weg.

    Jetzt sitze ich im Auto. Es regnet, ich stehe in den Wolken. Die Sicht ist mikrig, es ist kalt und nass.
    Die Offroadtour über den Grad ist gestrichen, bei diesen feuchtigkeits- und sichtberhältnissen eine anspruchsvollere unbekannte Route fahren ist Mal wieder etwas über dafür wie geübt ich bin. Und wer weißt wie lang das jetzt hält. Ich seh mich schon mit Panne bei über 2000m im nirgendwo stehen und dann bei ströhmenden Regen 20km zufuß durch die Berge ins Handynetz spazieren.

    Und die Abfahrt über den Weg den ich gekommen bin wird auch abenteuerlich genug. Berg ab ist Offroad immer nen Zacken wilder und bei diesen wetterverhältnissen spannend genug.

    Wirklich schade, ich wäre hier gern noch etwas herum gewandert, denn es ist wirklich schön hier. Zumindest bei Sonnenschein.
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  • Der kleine zinken: the place to pizz

    20. toukokuuta, Ranska ⋅ ☁️ 8 °C

    Nachdem ich aus den himmlisch kalten und nassen Wolken Italiens hingefahren war, musste ich feststellen, dass ich auch in den skigeieterstädten zwar Empfang, aber kein Internet habe. Dafür habe ich aber einen Anruf aus Detmold bekommen 610 620, mir Schwant da etwas.

    Also fahre ich wieder zurück nach Frankreich wo es Datenverkehr für mich gibt. Damit lade ich meinen Footprint hoch und Google die Nummer. Agentur für Arbeit, war klar. Ich Versuche zurück zu rufen, die Durchwahl ist von außen gesperrt, also 620 000 anrufe. Und 20 Warteschleife.
    Um dann aber einen sehr freundlichen Mitarbeiter an der ätherstrippe zu haben. Mein Urlaubsantrag, ich sei vom Arbeitslosengeld abgemeldet... What the fuck?
    Ich bitte mir zu erklären was da passiert ist. Der Mann am Telefon wirkt auch etwas irritiert.
    Also: mein Antrag auf Ortsabwesenheit, den habe ich korrekt vorher angemeldet, und er sagt selbst, dass der statt den 2 Tagen 9 zur Bearbeitung gebraucht hat sei etwas Stau.
    Aber dann nach neun Tagen kommt er zu meiner Sachbearbeiterin (Frau Sommer) und die lehnt ihn weder an noch bewilligt sie ihn. Sie kickt mich einfach ohne rückfrage, und Meldung aus dem Arbeitslosengeld. OK, so funktioniert das hier.

    Wenn wir mit solchen Bandagen unterwegs sind dann eben so..

    Ich leite meinen Modus mit dem Verein ein...

    Dann fahre ich wieder nach briancon. Und beschäftige mich mit dem Parksystem.
    Ein Automat, der immer wieder ausgeht bevor ich die so nett angezeigte Option ihn auch deutsch oder Englisch zu nutzen aktiviertet bekomme. Geht ja auch so.
    Ich Werd nen Euro ein, ich kann bis 15.30 parken, gut. Ich soll nochmal bestätigen, warum? Ich entziffere...
    'merci a votre visite' und aus.
    Hey mein Euro!
    Ich lache, das ist so Klischee, dass es nen euro wert ist.
    Also nochmal zügig. Jetzt darf ich für nen Euro nur noch bis 14.30 parken.
    Vlt hat diesen Automaten herr gauselmann gebaut. Ich mach's nicht nochmal sonst Werd ich noch süchtig.

    Den verlorenen Euro hol ich mir der Parkplatztoilette wieder rein. Die ist umsonst und ein geldwertes Erlebnis. Kinder unter 10 nur in Begleitung, maximal 15 min Aufenthalt, danach wird rhythmisch alles Leben in der Kammer vernichtet.
    In der Tat, es riecht nach Chlor und sieht aus wie der Todestrakt des Todessterns. Funktioniert aber Klasse wenn man schnell genug ist und checkt wie tief und lange man das orange lämpchen drücken muss um die schwere stahltür des Ausgangs wieder zu entriegeln.

    Und dann tingel ich durch briancon.

    Nett die fortification, Socken Schmuck und essen in den engen Gassen.

    Ich geh weiter runter wo es auch noch rustikal aussieht und checke die Restaurants. Und da finde ich 'la p'tit zinc: the place to pizz'. Ich kann nicht widerstehen und muss hin gehen.
    'vouz vollez un pizz?', ich verstehe es trotzdem nicht. Dann wird mit klar: achja in Frankreich gibt es diese für mich so lächerlich wie 'knorke' klingenden slang-ausfrücke, die so verbreitet sind, dass sie wohl gar kein Slang sondern Umgangssprache sind. Ja ich will nen pizz mit vier käse und alkoholfreies Bier.
    Das gibt's hier nicht. An diesem tourie See vor zwei Tagen war die Frau an der Theke erst irritiert und dann stolz dass sie sowas hatten. Also wird's heute ne Cola.

    Es ist eine gute Pizza und ich bekomme eine Wasserkaraffe mit alpenwasser die in Deutschland 8 Euro gekostet hätte umsonst dazu.
    Die Spatzen wollen was ab. Einen muss ich echt ohne viel Federlesen mit Kontakt wer schubsen, das ist meine!

    Dann wandere ich nicht etwas umher. Überall Schuldkinder die in Schlangen durch die Gegend geführt werden, und Schulen Schulen Schulen, Grad am hang. Ob das wohl der abhärtung dient?

    Jetzt sitze ich mit Pizz im Bauch im Auto und überlegenwie es weiter geht.
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  • Offroad

    20. toukokuuta, Italia ⋅ ☁️ 7 °C

    So, jetzt habe ich entschieden, dass ich wenn ich schonmal im letzten Offroadparadies Europas bin, ich das auch mache.
    Gen südsüdost von briancon entlang der Grenze auf den Bergen ist so eine Region, nichts los, nur Schotterpisten und zerfallenen militäranlagen.

    Also wieder Richtung Italien, denn da sind die Wege offen für alle, in Frankreich ist immer Durchfahrtsverbot, obwohlan da sicher auch einfach lang könnte.

    Auf der italienischen Seite geht der Aufstieg über asphaltierte versorungsstraßen einer skianlage. Schneekanonen, einöde, die der Schnee nicht kaschiert...
    Und dann bin ich wieder in diesen mediterranen hochgebirgswald. Und es wird nochmal schmaler und wilder.
    Es hat geregnet, die straße ist ein Bach.
    Wirklich anspruchsvoll ist es nur an ein paar Stellen, aber ich will es auch nicht übertreiben. Wobei ich beeindruckt davon bin was mit dem Auto alles geht. Nur Schlamm ist hier kein Thema, denn der Humus ist eh sehr dünn.

    Ich entwickelt sowas wie Routine. Es ist die Kunst des bequem Fahrens, nicht des schnell fahrens. Die Linie die am Glattesten läuft suchen. Man sucht die Aufregung nicht, sie kommt zu einem.

    Einmal kommt mir ein Land Cruiser entgegen, Recht fix im die Kurve, der hat mich nicht erwartet.
    Wobei er das hier sollte, kurz danach stehe ich einem Bulli gegenüber. Gut dass ich hier sooft ausfahren verpasst, nochmal neugierig zurück gesetzt oder eingepackt habe. Ich fahre 200m entspannt rückwärts in die nächste breitere Stelle.

    Und so mache ich das für 2 Stunden, weiter oben lohnt sich nicht, denn da stecke ich wieder in den Wolken und habe keinen dieser im Internet angepriesenen tollen Ausblicke. Dann mache ich mich am die Stunde Abstieg.

    Nett war das, aber alleine auch wieder hoch konzentrierte Monotonie ohne Sinn, und nicht heraus fordernd genug- aber mehr Risiko will ich Grade auch nicht. Zumal ich hier wirklich analog nach Karte und Satellitenbildern fahre, denn ich hab italienisches Netz, also kein Internet.

    Und so komme ich in oulx raus, will eigentlich von da nach Norden wieder nach Frankreich.

    In oulx stehen zwei Anhalter. Ich denk mir, fragen schadet ja nicht. Und halte. Hebe einen und dann zwei Finger über die straße hinweg. Die zwei Diskutieren, ich hebe Mal den Daumen nach oben, dann nach unten. Die Frau hent den Daumen und kommt rüber.

    Sie will nach briancon, die zwei stehen da schon zwei Stunden,.sonst hat es immer nur 20min gedauert. Aber Italien ist für Anhalter angeblich schwieriger und dann geht's auch noch in einer Fluchtrichtung über die Grenze.
    Ich hab am sowas garnicht gedacht, die hat einen französischen Akzent, beide sind weiß wie Schnee. Denen Werd ich an der Grenze was Husten, ich hab in der Grundschule Lieder die das Vereinigte Europa Preisen singen müssen!

    Und so fahre ich halt zurück nach briancon, und bin froh dass ich Mal wieder irgendeinen extremen Grund habe zu tun was ich tue.

    Annette ist so Anfang 20, hasst 'cops', trägt zerrissene Camouflage Cargohosen und reist mit einem geschminkten losen bekannten in Rock, den sie erst auf der Reise richtig kennen gelernt hat, per Anhalter durch Europa, Italien, österreich, Tschechien, Balkan... Und jetzt wieder nach Hause nach Paris.

    Sie hat 2 Jahre Soziologie studiert, aber kann studieren nicht ausstehen, also macht sie Grade nicht so wirklich was. Etwas Geld verdient sie als Nachmittagsbetreuerin in wechselnden Schulen auf Abruf.
    Nen Job findet sie nicht, die wollen alle dass sie 'drei Jahre' studiert hat. Ich glaube die wollen nen Abschluss...

    Sie überlegt eine Schnellschulung als ITLerin zu machen. Aber das ist teuer. Ihr Eltern würden das bezahlen, aber das findet sie nicht gut, dass Bildung vom Geld abhängig ist. Und für wen arbeitet sie denn dann?
    Bekommt man in Deutschland einfach eine Job?

    Also so eine Nummer. Solche kenne ich schon. Und ich denke mir, wie gut es ein gehen muss so herum zu dödeln. Sie redet über Privilegien und sowas... Und zu gleich, wie schlecht, so orientierungslos.

    Sie interessiert sich für meine windfänger, was das sein? Ich erkläre es. Cool, hat sie noch nie gesehen. Ob Autofahren in Frankreich anders sei?
    Sie hat den theoretischen Teil des führerscheins gemacht, aber... Also Autofahren als Beifahrerin ist überhaupt kein Problem... Aber, wenn sie fährt. Man muss auf so viel achten und es hat so schlimme Konsequenzen wenn man was falsch macht. Das macht es ihr schwer mit dem führerschein.
    Ich hab keine höhenangst mehr auf den bergstraßen und Grade deshalb sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ich nen Abflug mache.

    Während der Fahrt hält sie Kontakt zu ihrem Reisebegleiter, der immer noch nicht vom Fleck kommt. Bisher war es nie nötig sich zu trennen.

    Was ich hier so mache? Ich erzähle es. Also ich erwähne, dass das meine erste Reise seit knapp 10 Jahren ist und ich vorher mein Leben in Physik studieren in 5 Jahren und promovieren in unterdurchschnittlichen 3 ersäuft habe, guckt Annette bedrückt. Ja dieses studieren, wenn man das wirklich macht, dann ist das gräßlich unangenehm und man opfert sein Leben. Aber ohne guckt sie Grad auch in die Röhre.

    Ich werde das erste Mal an der französischen Grenze Ran gewunken. Man guckt ohne zu öffnen in den kofferraum und schickt mich weiter.

    Ob ich schon Mal von den blöden cops kontrolliert wurde. Ich lache innerlich, denn jetzt kommt sie sicher in ein Dilemma.
    Ja, einmal. Ich bin wegen der Hitze oben ohne gefahren, das darf man in Frankreich nicht hat mir der Polizist gesagt, und dann noch Alkoholtest.
    Ich vermute Annette würde mich wie der verhasste cop zum Laibchen tragen verdonnern.
    Aber zur Not frisst der Teufel fliegen.
    Und als ich die Story mit dem kaputten Reifen und den Ohrringen erzähle, freut sie sich 'earings!'
    Symbole, Klischees, Codes- Unterkomplexe Orientierung in einer komplexen Welt. Was denkt sie wie die Personenkontrollen an den Grenzen funktionieren?

    Und dann sind wir wieder in briancon, ich lade Anette aus. Sie wirkt gestresst und müde, etwas nervös-fahrig. Sie meinte sie freut sich schon auf zu Hause,nes ist ihre erste Reise dieser Art und jetzt ist auch erstmal gut nach zwei Wochen.
    Ich meine dafür macht man das ja auch.

    Und ich such mir jetzt eine Route nach Norden.
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  • Die geschönte Realität

    20. toukokuuta, Ranska ⋅ ⛅ 12 °C

    So da bin ich nun 3 Stunden einfach schnellstraße gefahren, um dann schlafartig über eine einspurige brücke zu fahren. Die schmale einspurige straße kreuzt eine mit Betonplatten ausgelegte senke, hier fließt wohl hin und wieder ein Bach.

    Und dann wird es steinig, ich glaube diese straße ist auch ein Schmelzbachlauf. Ich fahre rein, wow, das ist nochmal ne andere Nummer als oben auf den feinen Schotterpisten, dieses Flussbett fahren mit großen kieseln und echten löchern.
    Und dann ist Schluss entscheide ich, das gibt die Bodenfreiheit nicht her.
    Also Mal wieder das rückwärtsspiel. Das gelände war ja eh schon schwierig, aber rückwärts?
    Auch kein Problem, irgendwie fahre ich jetzt intuitiv so dass es keine schläge oder aufsetzer gibt und ich mich mit dem Heck auch nicht in die böschung verirre.

    So und da stehe ich nun, in einem Pinienhein, an einem Grade nicht so vollen Flusslauf in einem Seitental.

    Und jetzt ist Feierabend.

    Das Netz ist schwach die Uploads scheitern. Also erstmal ohne Bilder..sieht hier ja eh alles gleich aus, gell?

    Die höhen Offroad Tour und die Anhalterin werden dann auch noch nachgereicht.
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  • Ich halt hier gleic, da ist ein teich

    21. toukokuuta, Ranska ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute habe ich beschlossen Strecke zu machen, also Stundenlang Landstraße, aber zum glück nicht zu öde.
    Ich bin sogar durch die äußeren Grenzen der Grenobler umweltzone gefahren, ich wilder.

    Und dann kommt unter 1000m wieder Sonne und Hitze.
    In aix-le-bains fahre ich direkt den Lac du bourg entlang, und erblicke eine Badestelle an einer Promenade. Verpasse zwei parkplätze und entscheide dann, das doch Mal mitzunehmen. Ich klebe, es ist ein typischer Bergsee, sieht nett aus.

    Und tada, sobald ich umgezogen und aus dem Auto raus bin, ziehen die Wolken vor die Sonne, es wird frisch und der Wind weht ordentlich.

    Und so sitze ich hier und warte ein bisschen, ob die sonst so knallende Sonne nicht doch wieder hervor kommen mag.

    Zum Zeitvertreib und weil ich eh überall klemme beschließe ich eine runde Qi Gong zu machen, darin hab ich Routine.
    Nur das mit den 2qm freien rasen bedarf etwas suche, les chiens, les chiens....

    Und es zieht nicht auf, ich habe Mal das Qi hier gesammelt und analysiert: an den nassen Steinen gerochen, mir das Treibgut angeschaut.
    So wie die Steine will ich nicht stinken, dann doch so wie jetzt, und was da treibt sind keine stöcker, sonder... Les chiens, les chiens...
    Und nass machen sich hier auch nur Kinder bis zu den füßen oder Schwimmer in Neopren.

    Und so spazieren ich eben etwas bewegt und gelüftet wieder in mein Auto.
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  • Vale du drouvenant

    21. toukokuuta, Ranska ⋅ ☁️ 14 °C

    Ich düse Gen Norden.

    Ich merk, dass mich die alpine autowurstigkeit gepackt hat.
    Diese ausländischer, Grade mit Wohnmobil!
    Es macht wirklich einen Unterschied. Da lächel ich noch eine Wohnmobil aus Gera vor mir zu haben. Aber schnell fühl ich mich so, wie am Anfang die einheimischen Gesichter im rückspiegel aussahen, wenn ich zu lahm und orientierungslos durch die steilen engen beegdörfer geirrt bin.
    Man weiß, die können nicht anders, und man kann nichts machen, außer auf die nächste Gelegenheit warten, aber es drückt.
    Und dazu gehört auch der Skill nicht im Weg zu sein. Ich hab lieber einen französischen Lkw als ein deutsches Wohnmobil in den Alpen vor mir.
    Denn bei so einem Lkw weiß ich, dass nicht mehr geht und er mir sobald es passt beim überholen hilft.
    Das deutsche Wohnmobil hingegen fährt nicht nur weit entfernt von der Grenze des möglichen und entsprechend geschult vertretbaren, sondern nervt einfach durch seine Ignoranz. Eigentlich fährt man hier einfach Mal rechts Ran, wenn man 8 andere hinter sich her schleppt.
    Der Germane hingegen nutzt Grade strecken mit freier Sicht, um Mal entspannt in der Fahrbahnmitte zu fahren und keine sorge zu haben vom Asphalt zu rutschen mit diesem gerät, dessen breite wohl nicht ganz verinnerlicht ist.
    Man bekommt glatt das gefühl, es ginge ihm (in der Tat, es wird ein er sein) gegen die Ehre sich freiwillig oder erzwungen überholen zu lassen. Und so stehe ich an der Spitze einer Kette duldsamer locals.

    Die erste Gelegenheit wird von dem Auto hinter mir genutzt, sodass ich sie nicht nehmen kann. Hätte ich mit so einem Audi auch gemacht...
    Und dann bin ich dran. Und dieses riesige weiße Verkehrshindernis nutzt die Grade Strecke ebenfalls um zu beschleunigen...
    Ich Strafe den Typen am Steuer damit ab, dass ich nicht zum dank die Warnblinker an mache.

    Und so geht es weiter Richtung lyon, man merkt es wieder an Infrastruktur und Verkehrsdichte. Auch die städte die ich notgedrungen Kreuze werden voller und heterogener.

    Ich muss tanken. Problem: hier sind 80% der tanken Automaten die kein Bargeld nehmen. Hatten wir ja schon. Also 40km bis zur nächsten mit Shop.
    Ich bin sicher dass das passt. Aber wer weiß, dann hier noch Mal 1000m hoch und da wieder runter und Zack wird's knapp.
    Also ändere ich Mal meinen Fahrstil, koppel mehr aus, und ersetze beim abfahren das Gas geben auch durch auskoppeln. Fahre die Kurven meist einen Gang höher, mehr bremse anstatt Motor.
    Es klappt ganz gut, ich bin ja jetzt viel besser im abschätzen von Kurven und Neigungen und meinem Auto.
    Aber geil ist es nicht. Es geht höllisch auf die Reifen und als die Bremsen wieder ihr Hitze quietschen bekommen, stell ich doch wieder auf Dieselfressen ein.
    Dabei ein Word zum Thema Allrad und Kurven: man bricht nicht so schnell aus, sondern rutscht einfach leicht seitlich, weil wenn man den grip verliert die Differentiale entsprechend die Kraft verteilen. Das ist nett und sicherheitstechnisch sehr vorteilhaft. Aber natürlich bescheuert es soweit kommen zu lassen.

    als ich eben nicht weiter Gen Westen fahre und die anfänge des Metropoliten speckgürtels nur streife, lande ich in einer wunderbaren gegen, erst sanfte hügel, es wird satter und grüner, dann Mittelgebirge durch Kilometerweiten Nadel Wald auf gut ausgebauten, kurvigen, nicht so absurd steilen, anderthalb spurigen straßen auf der kein Schwein, außer mir, fährt

    Ich fühl mich hier viel wohler. Das Klima ist ausgeglichener. Wie heißt das hier? Keine Ahnung ist Grad ja auch egal. Ich fühl mich eh wie so ein umjerwandelndes Gespenst. Mal bin ich hier, Mal bin ich da, schuuhuuuiuiiuu!

    Und nun mache ich Mal etwas Pause an einem Aussichtslastplatz, an dem man das val du durvenant bewundern kann, was einen ganz guten Eindruck von der gegen hier vermittelt.

    Und auch sehr lustig: während es bei uns in ländlichen Gegenden Automaten für neben den guten alten kippen und kondomen, jetzt ja auch welche für Milch, vapes und süßigkeiten gibt, ist man hier bei Pizzaautomaten angekommen und die Waschmaschinen stehen auf der straße.
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  • Jura restauration

    21. toukokuuta, Ranska ⋅ ☁️ 14 °C

    Wie heißt das hier? Was mit Jura, es klingelt und wird hier überall erwähnt.

    Auf dem Weg durch Clairvaux-les-lacs, sehe ich eine Fahrradfahrerin vor einem Kebabschuppen stehen. Hm Kebab...
    Also parke ich eine straße weiter und stehe vor einem Supermarkt.
    Mein Wasser geht zu neige, Tomaten sind alle, und irgendwann nochmal Tortellini.
    Also kaufe ich ein.

    Und mach mich auf den Weg zum Fastfood. Dabei komme ich an einem relativ gut besuchten Restaurant vorbei und Stöcke.
    Essen gehen? Komm sei kein Frosch.
    Also wieder zum Auto um mich etwas angemessener anzuziehen, die Leute haben mich ja schon beim vorbei gehen wie ein zootier bewundert hinter den Scheiben des Etablissements.

    Und so gehe ich jetzt eben essen.
    Das bestellte alkoholfreies Bier hat natürlich Alkohol, selbst 'sans alcool' stiftet mindestens Verwirrung, wird aber meist nicht verstanden.
    Der eine Schuppen bei Grenoble war ein super progressiver mit binden auf dem spühlkasten, Refugees Welcome Stickern ,Konzertplakaten, Kellnern mit Dutt und Kellnerinnen ohne BH. Da gab es ja alkoholfreies Bier. Hier weiß man anscheinend nicht auf Anhieb was das ist. Im letzten laden gab es sowas nicht.
    Kein Problem: Promille rechner sagt, 0.1 Promille werden da ca. Erlaubt sind für mich stolze 0.5. für mich sauflappen wäre das latenter wahnsinn.
    Das Limit für Busfahrer liegt bei 0.2. man geht nach dem Mittagessen den Schulbus fahren und so.

    Ich suchte streak a cheval. Hm Pferd, hab ich ewig nicht mehr und das letzte Mal in Frankreich gegessen. Es war eine Schuhsole und Christoph meinte das liege nicht am Pferd an sich, sondern dass man uns da nen alten Gaul untergejubelt hat.
    Der ünersetzer sagt aber was von Ochsenhaxen als ich das Kleingedruckte entziffern.
    Egal, ich hab Hunger l, deshalb wird es die XL Version.

    Raus kommt ein Hacksteak, das ist auch wirklich nicht zäh. Ich hätte es googlen können, aber wo bliebe dann der Spass,?
    Die Portionsgröße ist so wie der gepriesene französische Alkoholkonsum zum Essen: mäßig.
    Schmecken tut es durchschnittlich, nicht schlecht, ganz nett. Der Salat sind wirklich nur blätter mit Pfeffer..sher puristisch, aber sehr hübsch alles drapiert und mit Cayenne Pfeffer geschmückt.

    Alleine in einem Restaurant sitzen ist auch wieder pronounciertes alleine sein. Das wusste ich schon, ich mache hier wieder ethnologische Studien. Des Mann links neben mir schieft grunzrnt seinen Mukus aus den nebenhöhlen. Mache ich auch oft, hätte ich mich hier aber nicht getraut und das blubbern stört ein bisschen, einfach weil alles in mir 'einmal Taschentuch und dann ist für mindestens 5min Ruh' schreit. In China soll das auch ganz normal sein.

    Jetzt habe ich aufgegessen und überlege mir noch nen Kebab oder so zu holen. Kostenpunkt hier: 30 Euro.
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  • Geisternacht

    22. toukokuuta, Ranska ⋅ ☁️ 9 °C

    Hier liege ich am angepeilten See. Ist nicht so schmucke wie er von oben aussah, denn die Uferzonen sind Kern gesund, dh alles sumpfig und zugewachsen. Aber immerhin, habe ich auf Wasser zum Waschen gehofft.

    Doch ich kann seit 3 Stunden nicht schlafen. Ob das am Espresso nach dem Essen, dem Bier zum Essen, dem Essen selbst liegt? Zumindest hab ich jetzt diesen Punkt erreicht am dem ich auch schon wieder Nachthunger bekomme, der mich auch noch beim Einschlafen stört.

    Es ist unheimlich still, wirklich nur das leichte tröpfeln des Regenwassers das noch von dem bäumen fällt und das Knacken der sich entspannenden radaufhängungen gelegentlich. Oh und manchmal macht es blubb im See, wie als würde ein großer Fisch Mal den Sternenhimmel betrachten wollen und schnell wieder verschwinden in angesichts der Wolken.

    Ich gehe Mal raus an die frische Luft, trinke etwas. Lausche. Es knackt nichts im Unterholz, hier ist tote Hose. Selbst mein niesen, dass obszön durch den Wald schallt ruft keine Reaktionen hervor. Nichts.

    Nachdem ich wieder ins Autobett gekrabbelt bin, stelle ich fest, dass mein fahrerseitiges Fenster komplett unten ist. Das war es bevor ich ausgestiegen bin nicht...
    Abschließen und radschrauben prüfen und so. Es geistert hier etwas herum.

    Meine Geister und dämonen sind auch am Start. Die suchen mich überall und zu jeder Tageszeit heim. Eigentlich ist das schöne an den nächten, dass ich da dann Mal Ruhe habe, weil ich schlafe. Albträume hatte ich auf dieser Reise bisher noch nicht.
    Aber jetzt wo ich wach bin, kriechen sie aus der leere des Waldes in die Schlaflosigkeit.

    Ich überlege einfach weiter zu fahren, das ist hier doch selbstfolter. Wäre interessant eine Nachtfahrt durch den Wald zu machen, und dabei meinen Zusatzscheinwerfer auszuprobieren.
    Ich merk wie ich innerlich eigentlich schon die Entscheidung getroffen habe und mich nur das 'ja aber das ist nicht so gedacht, du musst doch jetzt schlafen' abhält. Auf die Frage 'warum denn bitte?' kommt 'weil es spät ist und du ausgeruht sein musst.', was mit dem Verweis darauf, dass ich letzte nach 11 Stunden und bis 9 geschlafen habe leicht zu entkräften ist.
    Weiterer einwand ist, dass ich dann sicher mitten in der Nacht doch noch müde werde und dann einen Stellplatz brauche, und den dann müde im Dunkeln finden, ja toll! Gegenargumente: du brauchst keinen Stellplatz, jeder straßenrand oder weideeinfaht genügt.

    Und so mache ich den Footprint für diese nummer auf, schreibe ihn und tadaaa, gähne am laufenden Band.
    Also probier ich es nochmal mit dem Schlafen und entscheide, dass wenn ich um 2 immer noch wach bin, ich dann halt eben gähnend von diesem verfluchten Ort weg fahre.
    Um den nächsten Ort mit meinem Fluch zu belegen, denn seine Geister nimmt immer und überall hin mit.
    Also beinahe, es gibt sie ja die Orte und Momente zu denen sie nicht mit kommen. Aber die sind selten und dies hier ist keiner davon.

    Und so bin ich doch noch eingeschlafen vor 2 Uhr. Gut!
    Und um 6 aufgewacht.
    Es regnet, ich sitz Mal wieder in den Wolken. Das korreliert Grade 100% mit dem an einem See campieren.
    Ich trink meinem Kaffee mit dem letzten Rest Pulver, ich Brauch neues, das hatte ich gestern beim Einkaufen vergessen.
    Ich mache katzenwäsche Und fahre dann sofort raus aus dem nassen Sumpfloch bei dem man sofort in hohes feuchtes Gras aussteigt.

    Und siehe da es gibt doch höheres leben hier, ein Reh springt vor meinem Auto hervor.

    Naja, jedes probieren ist ein Erfolg hier.
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  • La rue inconnu: les jeux des routes

    22. toukokuuta, Ranska ⋅ 🌧 12 °C

    So jetzt habe ich nem paar Stunden fanzösische landstraße auf dem Tacho. Die Landschaft ist weiter schön, so richtig Klischee. Aber, creedance Clearwater Revival ist der Soundtrack:
    Have you ever Seen the rain?
    Oui.

    Es regnet und regnet. Das ist Fahrerisch ganz interessant, weil wieder was neues. Aber alles ist klamm und mir wird klar, dass mich bisher nur die Hitze so hygienisch abgepuffert hat, es mieft, man merkt, dass in dieser büchse ein 85 Kilo Affe haust. Hätte mich schon gewundert, dass das nicht nicht zum Thema geworden ist.
    Also halte ich und mache wieder Haushalt, sammel wäsche zusammen in meinen wäscheeiner, schüttel Sachen aus, steck den müll der so untergegangen ist in den Beutel.

    Dann geht es weiter. Die straßen hier sind Klasse zum rasen, weite Sicht, so gut wie nimand da. Und Grade deshalb ist die Erwartungshaltung hinter jeder Kurve so spannend. Aber oft auch Kilometer weit freie Sicht über die kurvige gut asphaltierten schmalen straßen, dass man sie in voller Breite fahren kann.
    Aber schneller als die erlaubten 80 fahre ich sehr selten.

    An einer Abfahrt habe ich einen japanischen geländewagen in meiner Alters und größen Klasse.
    Und ich spiele mit ihm ein Spiel dass ich schon aus den Alpen kenne:
    Ausländer abhängen.
    Der Typ in dem Auto ist als noch ein Lkw zwischen uns war gefahren comme une escargo, der Lkw muss schon genervt gewesen sein.
    Als ich dann überholt hatte legt der geländewagen vor mir aber los.
    Wieder fahren wir beide streng nach Vorschrift, nicht schneller als 80 und jedes Stoppschild wird mitgenommen. Es macht auch keinen Sinn zu versuchen mich über Grade Strecke abzuhängen. Aber was erlaubt ist wird ausgereizt. Auf einmal kriecht der vor mir nicht mehr und fährt die Abfahrt zügig wie nicht nie.

    Vor einer Woche ist man mich so los geworden. Jetzt bin ich froh über das Tempo, denn sonst dauert hier alles ewig.
    Der gute wartet an einer Auffahrt sogar auf mich.

    Und irgendwann kreiseln wir beide verschieden aus. Lustig.

    Es wird viel an den straßen gebaut, Grade in den Dörfern. Da habe ich jetzt schon öfter zwei interessante rückspiegel Beobachtung gemacht.
    Das erste Mal war an der deutsch-französischen Grenze vor einigen Tagen. Da war eine Ampel und das Auto vor mir ist langsam angefahren, sodass wir anderen nicht mehr durch kamen.
    Und die französin mit dem mädchen das noch den deutschen Polizisten zugewunken hat hinter mir regt sich gestikulierend auf.
    Also ich beim ersten grün ordentlich los presche und aus scheiß aus dem Fenster nach vorne winke, lacht sie und zeigt mir einen Daumen nach oben.
    Dass französinnen hinter mir ordentlich am fluchen sind und aufs Lenkrad schlagen wenn man knapp die Gelegenheit verpasst durch zu flutschen werde ich noch öfter beobachten.
    Was sie sonst an Ampeln oft tuen wenn eh absehbar ist, dass man nicht durch gekommen wäre ist sich an ihren Haaren herumspielen, und hin und wieder dazu eine kippe anzünden. Auffällig oft dafür was ich aus deutschen rückspiegeln gewohnt bin.
    Franzosen gucken einfach nur gelangweilt.

    Es stellt sich bei mir aber auch materialermüdung ein. Mein rechter miniskus ist durch die Beinstellung fürs ständige leicht Gas geben am ziepen, und ich vermute, dass meine Nackenschmerzen auch daher rühren, dass ich ständig keinen Kopf entgegen der fliehkräfte halten muss.
    Gestern musste ich an ein Computerspiel dass ich früher gespielt habe denken 'offroad really'. Es war ein Simulationsspiel und ich habe ständig das Auto zerlegt, weil ich die Kurven und hubbel unterschätzt habe. Es fühlt sich ähnlich an die letzten Tage, Grade auch dass ich virtuell dann heraus gefunden habe wie langsam man wirklich fahren muss, damit man heile durch kommt.

    Jetzt esse ich erstmal Bananen.
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  • Wo ist der Spass im Elsass?

    22. toukokuuta, Ranska ⋅ ☁️ 9 °C

    So jetzt habe ich mein gedacht es Ziel erreicht, Elsass, und Vogesen, bin ich noch nicht gewesen.
    Und wieder hock ich in dem Wolken, obwohl es zeitweise auch Mal sonniger wurde.
    Es bleibt wechselhaft.

    Ich merk die 4 Stunden Schlaf und Leg mich erstmal in den Wald, Nickerchen machen.

    Genickter ist jetzt auch die Sonne raus. Ich fahre nochmal über den Grad. Yadda yadda tolle Aussicht. Vlt 50 Meter höher und erschlossener als der teuto, aber da kenn ich auch solche Ecken. Ich habe landschaftsoverload, halte nicht, fotographieren nicht. Kenn ich alles schon.

    Ich geh Kaffee kaufen, um dann zu essen und mir zu überlegen wo es weiter hin geht.
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  • Und wieder rechtsrheinisch

    22. toukokuuta, Saksa ⋅ ⛅ 17 °C

    Nachdem ich landschaftsübersättigung hatte, bin ich einfach wieder Richtung Freiburg navigiert.
    Und Zack hab ich das Elsass kennen gelernt. Eine wüstenei. Deutsche Ortsnamen, abgeranzte häuser, Industrieanlagen und Gewerbegebiete. Selbst die Menschen, Pardon, sehen häufiger weniger gesund aus. Also zumindest auf der Route die ich genommen habe.
    Und es ist Rappel voll auf den straßen.

    Da kommt der nächste Anhalter. Ein weißer dreadhead wie er im Buche steht. Ca so alt wie ich, klapper dürr, muftihose, Badelatschen, leerer Trekking Rucksack an dem ich erkenne, dass er wohl eher weniger auf Reisen ist.
    Ich glaube er könnte ganz gut Englisch, wenn er nicht den Honiglahmen Kopf eines Dauerkiffers hätte. Genauso ist sein mürrisches Desinteresse und innere Abwesenheit.
    Er will in die nächste Stadt, das ist so unangenehm am der vollen straße zu laufen. Das macht er öfter Mal. So hin und her.

    Ich Frage ob es immer so voll ist hier, oder ob das an der Zeit liegt. Er versteht mehrmals nicht, dann doch. Das ist Mulhouse, die Leute fahren da rein und raus. Ah so ist das.

    Dann sind wir an einer Ampel und er steigt aus, während dessen murmelt er 'thanks, Bro...'. er hat mir kein einziges Mal in die Augen geschaut. Ich grinse.

    Dann geht es weiter durch Stadtverkehr und Gewerbegebiet.

    Bis ich an einer doppelten Zaunanlage mit Natodraht entlangfahre. Was ist das, Militär, Knast?
    Es ist ein riesiges Wasserwerk über dessen Stauanlage ich auf eine Rheininsel fahre. Dann nochmal über eine brücke und Zack, ohne viel aufhebens bin ich wieder in Deutschland.

    Ich habe mords Hunger, denn auf der Route hab es keinen brauchbaren Platz zum rasten.
    Den muss ich jetzt hier suchen. Hier ist auch Landwirtschaft und weniger Rummel.
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  • Pizz alemange

    22. toukokuuta, Saksa ⋅ ⛅ 16 °C

    Erstmal Fastfood laden. Dafür irre ich durch mit bundesstraße infizierte weindörfer. Ich merke dass ich ne Woche in der Natur war, es stinkt nach Autos. Nerviges gegurke hier, soviel zum Thema Landwirtschaft in Deutschland, ich bin jetzt eben im speckgürtel von Freiburg, sieht man auch an den Wohngebieten in die ich mich verirre.

    Efes Kebabhaus ist das nächste. Die Google Bewertungen klingen wie als wären sie von Kumpels und Verwandten geschrieben. Es wird aber doch schnell voll.

    Am ende bekomme ich die Pommes zur Pizza geschenkt, ich glaube der gute Mann hatte nur den Pizzapreis im Kopf..die beiden haben selbst ständig auf der menütafel geguckt wie viel was kostet. Ich gebe 2 Euro Trinkgeld. Kostenpunkt 18 Euro.

    Und jetzt sitz ich im grünen, an der Schwelle des wildcampterrains und gucke der Sonne beim untergehen zu.
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  • Unitag

    23. toukokuuta, Saksa ⋅ ⛅ 17 °C

    Nachdem ich beim Morgenkaffee von einem forsttypi der mich auf badische argwöhnlich fragt ob ich da übernachtet hätte gestört wurde (natürlich nicht. Aha, aber meinen Saustall soll ich mitnehmen- hey das ist mein Zuhause!), bin ich in das Physikinstitut gefahren.

    Im neunten Stock Latsch ich einfach in ein büro und frag was der Junge sonmacht. Masterarbeit, Grade angefangen, einlesen. Über attopuls induzierte gasionisation.
    Und so rätseln wir herum und er merkt, dass vieles ihm klar ist aber schwer zu verbalisieren und er stapelt in seiner Unwissenheit tief, und und und. Im Grunde mache ich wieder das was ich immer mit Studis mache, sie auf augenhöhe aufbauen und ihre Kompetenzen ausarbeiten. Das geht einem ja in diesem selbstwertzerstörenden system der orientierungslosigkeit und des alleine gelassen seins total verloren .

    Dann frag ich ihn nach Freiburg
    Er findet das toll, kommt aber auch daher schiebt er nach.
    Also da kann man in das Tal in dem er wohnt das ist schön, und da auf den Berg mit der Aussichtsplattform, Klasse Gegend zum Rennradfahren und bei gutem Wetter sieht man bis zu den Alpen. Er nimmtich mit in den obersten Stock und zeigt es mir.
    Sonst... Ja ne Altstadt gibt's, naja, der münster interessiert ihn jetzt so, und aus studentischer Sicht, der flückingersee. Da ist bei gutem Wetter Party, ist Dauer thema mit den Anwohnern.
    Dann will er die Gelegenheit nutzen, Grad werden die Toiletten saniert und die einzigen sind ganz oben und ganz unten. Mein Parkticket läuft aus. Wir verabschieden uns.

    Also Latsch ich zum See. Viele Studis auf rädern wie letztes Mal.
    Der See ist ganz nett, in ihm wohnen Schildkröten.

    Dann in die Altstadt, Aha, ja die 'bächle', nen Stadttor auf dem 'mc Donalds ' steht. Nett nett.
    Ich komm an einer Mensa vorbei aus der die schlage ragt.
    Ja so hab ich mir eine universitätsstadt vorgestellt. Gleichviele Studis wie in Bielefeld, halb so viele Einwohner.
    Es wirkt einfach viel lebendiger, jünger und netter. Erinnert mich an die vibes in Jena, nur intensiver.

    Dann wieder in das Naturwissenschaftsviertel in die andere Mensa. Da ist's leerer. Ich erfragen ob ich als externer irgendwie mitmachen darf und bekomme sehr einfach eine bezahlkarte.
    Es ist ganz abnehmbarer Mensa Schleim. 5.50 inkl getränk.
    Die Frau am der Theke macht 'ohho' als sie das Foto aufeinem Studioausweis sieht. Ja sieht wild aus. Ne traurige Angelegenheit, dieser zugewucherte Typ mit dem starren blick- er ist 22.

    Überall Freunde geüppchen, pärchen knutschen auf dem Rasen in der Sonne, verschiedene Subtypen der Studierendenschaft. Anscheinend sind ausgewaschene blue Jeans wieder in.

    Jetzt bin ich satt und geh zum Auto.
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  • Sprintpause ettringen

    23. toukokuuta, Saksa ⋅ ☁️ 15 °C

    Und so will ich weiter Gen Norden düsen, ich hab keine Ideen mehr.
    Und krieche, die b3 ist eine Mischung aus Stau und 30er lärmschutz. Das einzige was ich dem abgewinnen kann, ist dass es weiter mein Verkehrsbuffett vervollständigt, das hatte ich noch nicht.

    Und ich bin müde. mir ist langweilig, ich bin landschaftsübersatt, Kultur nicke ich auch nur noch desinteressiert ab.
    Also halte ich auf einem Wanderparkplatz in Ettlingen, schlafe 20 min, esse meine französischen Tortellini, mache mir einen Kaffee. Die Wanderer grüßen, eine Frau erkundigt sich ob es was gutes zu essen gibt.

    Und jetzt ist Autobahn dran, dann hab ich wirklich alles gefahren, von Autobahn bis Flussbett.

    Mein grauer Bart ist jetzt ernsthaft in Erscheinung getreten, die bräune hat die Falten auf meiner Stirn kontaktiert, meine Schuhe sind schlammig, meine hände riechen nach Diesel, der Rest nach alten und frischen schweiß. Ich bin ein einsamer verbrauchter Mann in einem schmutzigen Auto der in den Wald pisst.
    Ich bin ein Klischee geworden.
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  • Autobahn, das ist was wir fahrn

    23. toukokuuta, Saksa ⋅ 🌙 6 °C

    Ich fahre die Autobahn so wie ich dachte dass die bundesstraße fahren würde. So zwischen 80 und 100 hin und wieder mal LKWs überholen.
    Es ist wunderbar leer, und so anspruchslos, dass ich rumalbern, Sprachnachrichten verschicke, und zum Schluss sogar die letzte Stunde einfach konstant 100 fahre.

    Sehr eindrücklich wie viel schneller die tankuhr sich dann dreht mit meinem windfänger, da geht der Wiederstand ja so ca quadratisch mit der geschwindigkeit. Das heißt dass ich in diesem Fall bei 100 kmh 25% schneller fahre, aber dafür auch 50% mehr Luftwiderstand und damit Verbrauch habe- so ganz grob. Passt aber mit der empirischen Beobachtung.
    Alles aber harmlos dadurch, dass einfach konstant ohne groß bremsen und beschleunigen fahren wirklich sehr viel sparsamer ist als was ich bisher so gemacht habe.
    Lustiger Weise habe ich Schüssel Ultrapremium Diesel für 1.689 statt 1.549 getankt. Ich glaub ja an sowas nicht. Wieder rechne ich 10% teurer...
    Aber zu meiner Schande muss ich feststellen, dass mein Auto gefühlt irgendwie glatter läuft und ich bei 2000 Umdrehungen/min im 5. Jetzt 77 stat 74 fahre. Klingt nicht viel sind aber 5%. Wenn ich für diesen Aufpreis diese Leistungssteigerung an der Spitze aus meinem Auto holen kann, ist das garnicht son übler Deal...

    Aber wer weiß, ich hab am der Tanke auch meinen Reifendruck nochmal ordentlich um 25% hoch geknallt um sparsamer unterwegs zu sein. Und, wohl das wichtigste: diese Motorsteuerung ist Laubenhaft. Mit jedem Neustart würfelt sie ein neues Leistungsprofil aus habe ich das gefühlt. Oder schaut zumindest wie ich diese Runde drauf bin. Wenn ich am Anfang irgendwie scheiße fahre, zB zu niedertourig im Stadtverkehr, dann ist den Rest dieses zündzyklus die Leistung gefühlt gedrosselt.

    Und so hocke ich in meinem Auto und mache technische Analysen. Ich hatte in der 10. Klasse einen Mathelehrer der auf die Frage wofür man den scheiß braucht meinte er würde ständig rechnen, zB beim Autofahren. Wir haben ihn für verrückt erklärt oder dass er da aus der Not ein absurdes Beispiel konstruiert.

    Autofahren in Deutschland ist sehr anders finde ich. Es ist alles abgepufferter, es ist geradliniger und linearer, nicht nur die Bauweise sondern auch die Fahrweisen. Das führt aber dazu dass da wo es hakeliger wird alles auch ruckeliger gefahren wird. zB Kreisverkehre sind im deutschen kreisVerkehre und schwellen eine viel stärkere Unterbrechung .

    Ich merk dass meine Laune mit dem sinken zur Distanz zur Heimat steigt.
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  • Matkan lopetus
    24. toukokuuta 2025