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  • Day 24

    San Pedro de Atacama - Wüste, Sterne...

    April 28, 2017 in Chile ⋅ 🌧 18 °C

    Per Inlandsflug bewegten wir uns von Santiago weiter in Chiles äußersten Norden. In Calama angekommen, trennten uns noch etwa eine Stunde Busfahrt von San Pedro, dem Startpunkt diverser Ausflugsmöglichkeiten in der Atacamawüste und zugleich dem Ort unseres nächsten Domizils. Die Fahrt auf der gut ausgebauten kerzengeraden Straße ging schnell vorbei, da Dünenlandschaften sowie eine beeindruckende Andenkulisse immer wieder zum Staunen einluden.
    In den nächsten drei Tagen sollten wir uns, auch wenn wir dies in der Regel weniger mögen, schließlich auf einige organisierte Ausflüge begeben. Dies ist in dieser Region einfach die simpelste Methode. Aus dem wirklich großen Ausflugsprogramm, welches in San Pedro angeboten wird, entschieden wir uns schließlich für drei Touren. Neben dem Valle de la Luna, dieser Ausflug ließe sich alternativ auch gut mit dem Fahrrad auf „eigene Hand“ durchführen, besuchten wir noch den Geysir Tatio (das drittgrößte Geysirfeld der Erde und zugleich das höchstgelegene seiner Größe) und machten einen nächtlichen Ausflug, um uns von einem Astronomen den Sternenhimmel erklären zu lassen. Auch wenn die beiden erstgenannten Ausflüge sehr interessant waren und insbesondere das „Valle de la luna“ ein „Must-See“ in dieser Region ist, so war es mit Abstand der kurze nächtliche Ausflug, der uns beiden am stärksten in Erinnerung bleiben wird! Die Atacamawüste ist ein Domizil für Astronomen, da der nahezu ganzjährig wolkenlose Himmel sowie die geringe Lichtverschmutzung die Beobachtung des Himmels der südlichen Hemisphäre enorm begünstigen. Wer selbst einen solchen Ausflug plant, dem können wir die Agentur „SPACE“ uneingeschränkt weiterempfehlen. Nach etwa 10 Minuten Fahrt erreichten wir einen Feldweg, der von der gut ausgebauten Straße abzweigte. Zum Verwundern der meisten Insassen schaltete der Fahrer kurz nach Betreten des an afrikanische Verhältnisse erinnernden Weges das Licht aus. Und auch wenn die Fahrt ab da an Busentführungen in Mexiko erinnerte, war schnell klar, dass man die Lichtverschmutzung aus Rücksicht auf eine vorherige Gruppe von Sternbewunderern so gering wie möglich halten wollte. Im Wesentlichen bestand der Ausflug aus drei Teilen. Im ersten widmeten wir uns dem Himmel ganz ohne technische Hilfsmittel. Der kanadische Astronom erklärte uns leidenschaftlich, was am Himmel zur Orientierung beiträgt. Natürlich wurden neben den zu unserem Zeitpunkt per bloßem Auge ersichtlichen Planeten Jupiter und Saturn, dem „Southern Cross“, dem Südpol und zahlreicher weiterer Himmelsphänomene auch die verschiedenen Sternbilder einmal durchgegangen. Nicht zuletzt der leidenschaftlichen Vortragsweise und des sarkastischen kanadischen Humors war es geschuldet, dass die Kälte in Vergessenheit geriet und die internationale Gruppe förmlich an den Lippen des Hobbyastronoms klebte. Im zweiten Teil sollten schließlich die elf auf verschiedene Himmelskörper ausgerichteten Teleskope zum Einsatz kommen. Neben den Monden des Jupiter, dem durch die Lichtbrechung in drei Farben funkelnden Sirius sowie verschiedenen Sternhaufen und Galaxien, war es insbesondere Saturn mit seinem klar ersichtlichen Ring, der unser Staunen auf sich zog. Es fiel nicht schwer zu glauben, dass es genau diese Erscheinung war, die den kanadischen Astronomen im Kindesalter dazu brachte, seine damit entfachte Leidenschaft zum Beruf zu machen. Glückwunsch! Ich bin überzeugt davon, dass der besagte Herr seine Lebensbestimmung gefunden hat!
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