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  • Day 72

    Cartagena & Santa Marta - Karibikküste

    June 15, 2017 in Colombia ⋅ ⛅ 30 °C

    Bevor wir Kolumbien verlassen konnten, mussten wir natürlich noch der Karibikküste einen Besuch abstatten. Man kann hier sicherlich mehr Zeit verbringen, doch unsere Restzeit in Südamerika war mittlerweile leider begrenzt. So beschränkten wir uns auf die beiden Orte Cartagena, eine von der Kolonialzeit geprägte Stadt, die zwar touristisch ist, aber unserer Auffassung nach trotz ihres touristischen Charakters ihren Charme nicht verloren hat (vergleichbar mit Cusco in Peru), und Santa Marta, eine etwa 4 Stunden per Bus entfernte, weiter östlich gelegene Stadt, die insbesondere durch ihre Nähe zum Nationalpark Tayrona bekannt ist und nicht selten als Ausgangspunkt für einen Besuch dieses eindrucksvollen Parks dient. Die Tage in Cartagena sollten primär der Entspannung dienen. Tagsüber stand nicht viel mehr als ein Sonnenbad am nahegelegenen Strand auf dem Plan und gegen Abend schlenderten wir durch die schön beleuchtete Altstadt, bevor wir uns stets einem der zahlreichen tollen Restaurants widmeten. Generell muss man sagen, dass wir es schätzten in Medellin und Cartagena nach einigen Wochen traditioneller südamerikanischer Küche wieder qualitativ hochwertige Restaurants anderer kulinarischer Richtungen vorzufinden. Sicherlich boten auch die Städte zuvor und dabei allen voran die Städte in Peru die Möglichkeit. Insbesondere in Ecuador haben wir die Küche allerdings als zuletzt vergleichsweise weniger vielfältig wahrgenommen. Auch wir sollten den Aufenthalt in Santa Marta nutzen, um den Parque Tayrona zu erkunden und so ging es an unserem zweiten Tag dort für einen Tagesausflug in das 150 Quadratkilometer große Reservat, welches diverse Strände sowie Dschungel mit verschiedensten Tieren beinhaltet. Wer mehr Zeit mitbringt kann auch hier länger verweilen und im Inneren des Parks campen oder mit etwas mehr Budget eine der wenigen Unterkünfte besuchen. Man sollte sich jedoch, wenn man bereits ein paar Erlebnisse in Südamerika oder gegebenenfalls sogar Galapagos hinter sich hat, hiervon auch nicht zu viel erwarten. ;) Wir sahen ein paar Affen, einige Vögel und diverse Echsen. Die Strände waren durchaus schön, wobei man an einigen ohnehin nicht Baden kann, da die Strömung zu stark ist und hier bereits Hunderte Menschen ihr Leben verloren. Aber was schreibe ich?! Die Strände sowie auch die verbleibenden Badebuchten sind dennoch wirklich toll und den Tiervergleich gegen Galapagos werden wohl ohnehin bis auf weite Strecken Afrikas die meisten Gegenden dieser Welt verlieren. Entgegen der Hinreise, die wir auf dem Landweg mit einem Bus vornahmen, wählten wir für den Rückweg ein Boot ab der Badebucht San Juan. So vermeidet man den 2-3-stündigen Rückweg und hat etwas mehr Zeit am Strand, da man den Nationalpark – sollte man nicht hier übernachten – bereits 18 Uhr abends zu verlassen hat. Der 45-minütige Rückweg per Speedboat von San Juan nach Taganga, dem kleinen Küstenort nahe Santa Marta, war dann durchaus interessant. Zunächst konnten wir nicht starten, da es wohl Probleme mit dem Motor gab. Als nach etwa einer halben Stunde alles funktionierte und wir das Boot betraten, waren dann die Wellen so hoch, dass dies nahezu unmöglich war. Man muss hierzu wissen, dass hier kein Steg existierte und der Tiefgang des für bis zu 45 Personen ausgerichteten Bootes es nicht erlaubte an den Strand zu fahren. Schließlich stiegen wir nach und nach mit einer Leiter in das Boot, welche die Bootsmannschaft aufgrund der starken Wellenbewegungen durchaus massiv festhalten musste. Nach dem Start folgte aufgrund des beschriebenen Wellengangs eine doch recht raue Fahrt. Das Wasser spritzte meterhoch an den Seiten des Bootes empor und auch jeder, der zuvor vielleicht noch das Baden verschmähte, erhielt nun eine Salzwasserdusche der etwas anderen Art. Wer jedoch Vergnügungsparks mag, kam hier auf seine Kosten und die für kolumbianische Verhältnisse mit 50 Pesos (ca. 15 Euro) doch recht teure Fahrt wirkt im Vergleich zu einer 3-4 minütigen Achterbahnfahrt auf dem Oktoberfest für mindestens 7 Euro doch wieder recht preisgünstig. Im kleinen Ort Taganga begrüßten uns nach unserer Ankunft dann zahlreiche Sperlingspapageien. Diese kleinen Papageien sind hier, wie auch in Santa Marta, zu Hunderten vertreten. Auf einem einzigen Baum befinden sich zum Teil 20 oder mehr Papageien. Am Pool unserer Unterkunft, die im Übrigen auch zwei Papageien (Sylvester und Olivia) beherbergte, die hier immer wieder hin zurückkamen, ließen wir den Abend schließlich ausklingen. Wer eine entspannte Unterkunft sucht, die nicht zu viel Luxus, aber genügend Individualität mit sich bringt, dem können wir das Hotel Bunsinazisi durchaus weiterempfehlen. Die Unterkunft liegt zwar nicht unmittelbar am Strand, sondern am Hang und somit zu Fuß in etwa 10 Gehminuten Entfernung zum Meer. Sie überzeugt jedoch mit einem sehr individuellen Stil (unter anderem durch sehr viel Naturstein), einer tollen Aussicht inklusive Frühstücksterrasse mit Blick über die Stadt und überaus freundlichem sowie außergewöhnlich aufmerksamem Personal. Abschließend lässt sich sagen, dass dies wohl nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass wir Kolumbien besuchen. Das Land vereint viele tolle Aspekte – traumhafte, von Palmen gesäumte Strände; Berge, die zum Wandern einladen; Dschungelgebiete, in denen man sich sehr gut der Tierbeobachtung widmen kann und zugleich ein nahes Stück Kultur sowie lebensfrohe Menschen.Read more