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- Day 67
- May 15, 2023
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 2,298 m
United StatesWindy Spring34°20’52” N 117°49’54” W
Mt Baden Powell 🗻🏔️

Liebes Tagebuch. Der Tag war extrem anstrengend, aufregend und gefährlich. Um fünf Uhr ging es für uns los. 2 Meilen bis zum Highway 2 wo der Anstieg begann. Die ersten Switchbacks waren easy, aber dann kam der Schnee. Von da an ging es fast schnurgerade den Berg hoch. Microspikes an, Eisaxt raus und dann langsam Schritt für Schritt steil hinauf. Ziemlich anstrengend. Auf dem Weg nach oben trafen wir noch Life Safer, Milkman und Hummingbird. Sie machten gerade eine kleine Pause und waren froh uns zu sehen. Von da an war klar: wir ziehen das zusammen durch. Eine gute Entscheidung. Nach drei Stunden erreichten wir über einen recht schmalen Kamm den Gipfel. Was für ein Ausblick. Ziemlich aufregend. Im Süden war alles in tief hängenden Wolken verhüllt. Nach Norden konnte man ewig weit in die Mojave Wüste gucken. Nach Osten und Westen nur Berge, Schnee und eine langer Kamm, über den der Abstieg gehen sollte. Der PCT war nämlich komplett unter Schnee, da er am Nordhang verläuft. Auf dem Kamm selber war nur wenig bis gar kein Schnee (vorerst). Es galt also einen Weg zwischen Felsen, stacheligen Sträuchern, die einem die Beine blutig stachen, und umgefallenen Bäumen zu finden. Eine Meile pro Stunde. Das war schon ziemlich wild. Nach mehreren Kuppen trafen wir wieder aus den PCT. Eine schmale Spur ging durch den Schnee an einem extrem steilen Hang entlang. Nee danke. Dann doch lieber weiter auf dem Kamm. Also wieder über die nächste Kuppe. An der nächsten Kreuzung gab es aber nur noch einen Weg: durch den Schnee. Ziemlich aufregend, aber noch nichts im vergleich zu dem was noch kommen sollte. Das wichtigste dabei: genug Energie dem Körper zuführen, auf sicheren Tritt achten und höchste Konzentration bei jeder Bewegung.
Öfters musste ich mir Gedanken über meine Höhenangst machen, aber wenn man damit anfängt macht man Fehler. Verdrängung ist in so einer Situation doch ganz gut. Also Augen auf und durch. Nach dem Schneefeld ging es wieder auf dem Sattel entlang bis wir zwei Meilen vor unserem Camp extrem steil runter mussten. Es gab verschiedene Spuren von anderen Wanderern, aber richtig schlüssig war es alles nicht und somit dauerte es fast zwei Stunden bis wir 500 Meter geschafft hatten. Über Steine und abschüssige Schneetraversen gelangten wir endlich wieder auf den Trail. Und er sah schneefrei aus... zumindest bis zur nächsten Biegung, wo er wieder auf die Nordseite wechselte. Und wenn man denkt man hätte es hinter sich wird es noch wilder. Ziemlich gefährlich. Vor uns lag eine weitere langgezogene Traverse. Ein Abrutschen wäre vermutlich im Rettungshubschrauber geendet. Soweit kam es zum Glück nicht. Wir schafften es. Stück für Stück. Und am besten nicht nach unten gucken. Ich war sehr froh, dass wir am Vortag nochmal den Self Arrest mit der Eisaxt geübt hatten. Zu wissen wie man seine Ausrüstung benutzt gibt Sicherheit.
Irgendwann erreichten wir den Camp Ground. Es gab nur einen schneefreien Platz auf den unsere vier Zelte gerade so passten. Müde,hungrig und immer noch auf Adrenalin bauten wir auf und redeten beim Essen über den Tag. Es war für alle nicht einfach gewesen und wir waren froh darüber, dass wir es gemeinsam gemeistert hatten.Read more
Traveler
Ich bin so dankbar, dass ihr heil und unbeschadet unten angekommen seid. Welch eine Freude ❤